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Der Anschlag von Lockerbie

Archivmeldung vom 15.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am 21. Dezember jährt sich zum 20. Mal ein Anschlag, der lange Jahre - bis zum 11. September 2001 - trauriger Höhepunkt des internationalen Terrorismus war: der Anschlag von Lockerbie im Jahr 1988, bei dem 270 Menschen ums Leben kamen und dessen Hintergründe bis heute ungeklärt sind.

Das ZDF sendet aus diesem Anlass am Dienstag, 16. Dezember 2008, 21.15 Uhr, eine Dokumentation von Jean-Christoph Caron und Guy Smith, die erneut die Frage nach den möglichen Verantwortlichen stellt und nachweist, dass der Ablauf der Tat bei weitem mehr Fragen aufwirft, als es von offizieller Seite in den letzten 20 Jahren immer wieder zugegeben wurde.

Nur drei Tage vor Weihnachten 1988 lief die Nachricht wie eine Schockwelle um die Welt: Der PanAm Flug 103 von Frankfurt nach New York war durch einen Bombenanschlag zum Absturz gebracht worden. Alle 259 Flugzeuginsassen, darunter viele Amerikaner und vier Deutsche, waren ums Leben gekommen. Ebenso Bewohner des schottischen Ortes Lockerbie, in dem die herabstürzenden Trümmer der Maschine ein Flammeninferno anrichteten.

Um den Anschlag ranken sich bis heute viele ungelöste Fragen: Warum hat sich niemand zu dem Massenmord bekannt? Wer steckte wirklich hinter dem Anschlag? Kam die todbringende Bombe wirklich aus Malta und über den Flughafen Frankfurt an Bord der Maschine? Hatte Ost-Berlins Staatssicherheit ihre Finger mit im Spiel?

Die USA und Großbritannien beschuldigen bald den libyschen Staatsführer Ghaddafi als geheimen Auftraggeber. Rache soll sein Motiv gewesen sein. Denn US-Präsident Reagan hatte 1986 mit einem Luftangriff auf Libyen versucht, Ghaddafi - dem Washington Staatsterrorismus vorwarf - zu töten.

Jahre später wird ein libyscher Geheimdienstler wegen des Anschlages von Lockerbie angeklagt und verurteilt. Doch bis heute beteuert der Gefangene seine Unschuld. Immer wieder werden Zweifel an der offiziellen Version laut: Jüngst sprach eine britische Untersuchungskommission im Fall Lockerbie sogar von einem möglichen "Justizirrtum".

Eine andere heiße Spur führt im Fall Lockerbie in den Iran. Dass Ayatollah Khomenei den Anschlag befohlen habe, wurde schon des öfteren behauptet. Im ZDF bestätigt nun aber erstmals der iranische Überläufer Abolgashem Mesbahi, dass der Anschlag von Lockerbie die Rache des Iran für den Abschuss eines vollbesetzten Airbus der Iran Air gewesen sei. Das Mullah-Regime unter Khomeni wollte 290 Passagiere und Besatzungsmitglieder rächen, die wenige Monate zuvor Opfer eines amerikanischen Angriffs geworden waren. Irrtümlich hatte ein amerikanisches Kriegsschiff einen Airbus der Iran Air, vollbesetzt mit Pilgern auf dem Weg nach Mekka, über dem Persischen Golf abgeschossen. Nun sollten ebenso viele Amerikaner in einem amerikanischen Großflugzeug sterben, erinnert sich Mesbahi, der damals in leitender Funktion im iranischen Geheimdienst tätig war.

In einer realistischen Computeranimation, die auf der Grundlage der Daten des offiziellen Unfallberichts entstand, rekonstruieren die Autoren zudem den Verlauf des Attentats. Bis heute ist es erstaunlich, mit welch geringer Menge Sprengstoff der Jumbo zum Absturz gebracht werden konnte. Doch der Sprengsatz war an einer - im Sinne der Attentäter - optimalen Stelle positioniert und konnte seine größte Zerstörungskraft entfalten.

Ob dies Zufall oder Planung war? Diese und viele andere Fragen werden in dem Film aufgeworfen. Die "Akte Lockerbie" kann auch nach 20 Jahren noch nicht geschlossen werden.

Quelle: ZDF

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