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Keine leichte Geburt: "37°"-Doku über Hebammen am Limit im ZDF

Archivmeldung vom 15.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/ZDF/Viola Laske"
Bild: "obs/ZDF/Viola Laske"

Von ihrem Einsatz und Geschick hängt nicht selten ab, wie angst- und schmerzfrei eine Frau ihr Kind zur Welt bringt: Anna, Peggy und Melanie sind Hebammen. Warum es in Deutschland viel zu wenige Geburtshelferinnen gibt, verfolgt Autorin Annette Heinrich in der "37°"-Dokumentation "Keine leichte Geburt - Hebammen am Limit" am Dienstag, 19. Mai 2020, 22.15 Uhr, im ZDF. Die "37°"-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.

Melanie (40) kennt Phasen, in denen sie kaum noch aus dem Kreißsaal herauskommt: "Ich hatte einmal in acht Tagen fünf Geburten. Keine Zeit, mich zu regenerieren. Danach war der Akku leer." Doch weil sie Frauen unter der Geburt nicht allein lassen und diese lieber im Eins-zu-eins-Modell betreuen möchte, nimmt die Beleg-Hebamme aus Bad Mergentheim das alles in Kauf. Ihr Ehemann Andreas hält zu Hause die Stellung. "Es funktioniert nur, wenn alle zurückstecken."

Peggy (45) arbeitet als festangestellte Hebamme am Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim. Manchmal betreut sie parallel bis zu vier Frauen, die in den Wehen liegen: "Es tut weh, Frauen zu sagen, dass man mal raus muss, denn sie brauchen in dieser Situation jemanden, der bei ihnen ist, der Zeit hat. Dann sind auch weniger Schmerzmittel oder Kaiserschnitte vonnöten." Dabei würden die leitende Hebamme und das Klinikum gerne mehr Geburtshelferinnen einstellen. Doch immer weniger junge Menschen wollen sich dieser extremen Arbeitsbelastung aussetzen, zeigt ein aktuelles Gutachten des Bundesministeriums für Gesundheit.

Anna (38) begleitet als eine der wenigen Hebammen in Deutschland noch Hausgeburten. Für sie ist dies der "schönste Weg, Kindern auf die Welt zu helfen", weil sie den Frauen dabei Ruhe, Selbstbestimmung und viel Zeit geben kann. Ihren Einsatz bezahlt sie oft mit einem Arbeitspensum von 90 Wochenstunden. "Auch wenn man mir das nicht immer ansieht, dass ich zwei durchwachte Nächte hinter mir habe: Manchmal fühle ich mich am Rande der Belastbarkeit." Ihr Patchwork-Leben mit Mann und sechs Kindern leidet nicht selten darunter.

Schon seit Jahren warnen die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sowie der Deutsche Hebammenverband vor einem Mangel an Hebammen. Neue Maßnahmen wie die Haftpflicht-Ausgleichszahlung vom Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen und die Neuordnung und Akademisierung des Berufsstandes sind zwar auf dem Weg, aber das Fallpauschalensystem, die schlechte Bezahlung und die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung machen es Hebammen immer noch schwer in Deutschland.

Quelle: ZDF (ots)

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