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Taliban versorgen sich mit Ausrüstung aus Nato-Beständen

Archivmeldung vom 07.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
SWR - Südwestrundfunk
SWR - Südwestrundfunk

Militärausrüstung, die eindeutig aus Nato-Beständen stammt, wird auf Basaren in Afghanistan angeboten. Dabei handelt sich z. B. um Magazine für Maschinengewehre. Das hat SWR2-Autor Marc Thörner bei Recherchen in der Region entdeckt. Thörner hat die Spur des Schmuggels bis ins Nachbarland Pakistan zurückverfolgt.

"In Pakistan werden Nato-Container geöffnet und Waffen entwendet, die man anschließend auf afghanischen Märkten kaufen kann", bestätigt Sher Mohammed Babakarkhail, Chef einer der größten Speditionen in Kabul. Auch die Taliban versorgen sich, Babakarkhail zufolge, mit Waffen aus diesen Quellen. Zu den Hintermännern des Schmuggels sagt der Spediteur: "Es sind Beamte beiderseits der Grenze mit guten Kontakten sowohl zur afghanischen wie pakistanischen Regierung." Marc Thörner konnte sich als einziger ausländischer Journalist im Herbst 2010 zwischen der pakistanischen Grenzstadt Peschawar und den autonomen Stammesgebieten frei bewegen. Er recherchierte auf dem Schmuggelmarkt von Karkhano in Pakistan sowie entlang der Haupthandelsroute von Karachi nach Kabul. SWR2 sendet das daraus entstandene Feature "Smuggler's Bazar" am Mittwoch, 8. Dezember, um 22.05 Uhr (Produktion: SWR/WDR).

Thörner begleitete u. a. französische ISAF-Truppen in ihr Einsatzgebiet etwa zwei Fahrtstunden nördlich von Kabul. Nach Erkenntnissen der französischen Militärs stammen die Taliban dort aus Pakistan. Sie kontrollierten dort ein weitläufiges Tal und störten die militärischen Versorgungsrouten. Der jetzige afghanische Wirtschaftsminister Abdelhadi Arghandehwal sprach mit Thörner exklusiv über die Pakistan-Verbindungen der Taliban: "Sie werden vom pakistanischen Geheimdienst ISI gesteuert. Auch ich habe vom ISI bereits ein Angebot zur Zusammenarbeit erhalten", offenbarte der Minister. Marc Thörner, Jahrgang 1964, recherchiert seit Jahren als freier Autor und Mitarbeiter der ARD-Rundfunkanstalten über den "Kampf gegen den Terror", u. a. im Irak, in den Golfstaaten, Pakistan und Afghanistan. 2009 erhielt er für ein Afghanistan-Feature im Deutschlandfunk den Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus. 2010 erschien sein Buch "Afghanistan-Code". 

Quelle: SWR - Südwestrundfunk

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