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Das Rätsel der Zugvögel

Archivmeldung vom 15.09.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.09.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Vier Kilo Nahrung benötigt eine fünfköpfige Storchenfamilie täglich, um satt zu werden. Im September wird sich Storchmännchen ?Albert? mit seiner Familie auf den Weg nach Süden machen. Ein Peilsender ermöglicht Ornithologen, ihre Zugroute genau zu verfolgen. Bild: ZDF und Simone Rosner
Vier Kilo Nahrung benötigt eine fünfköpfige Storchenfamilie täglich, um satt zu werden. Im September wird sich Storchmännchen ?Albert? mit seiner Familie auf den Weg nach Süden machen. Ein Peilsender ermöglicht Ornithologen, ihre Zugroute genau zu verfolgen. Bild: ZDF und Simone Rosner

Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" mit Moderator Karsten Schwanke geht am Mittwoch, 17. September 2008, 22.15 Uhr dem "Rätsel der Zugvögel" nach, deren Verhalten zunehmend durcheinander gerät.

Pendelten üblicherweise jedes Jahr weltweit 50 Milliarden Vögel zwischen ihren Brutgebieten und den Winterquartieren, so verändern sich mittlerweile Zugrouten und -zeiten und viele Vögel verbringen die zuletzt häufig milden Winter gleich ganz in ihrem Brutgebiet. Experten betrachten die Zugvögel als Gradmesser des Klimawandels. Wie wirken sich der veränderte Vogelzug und seine Folgen auf Tier- und Pflanzenwelt aus?

An mehreren Stationen in Deutschland dokumentiert "Abenteuer Wissen", wie sich das Zugverhalten der Vögel bereits verändert hat: Kraniche werden zur Plage auf landwirtschaftlichen Flächen, weil sie ihren Zug nicht gen Süden fortsetzen, sondern im milden Norddeutschland bleiben. Neue Arten wie der Bienenfresser kommen aus dem Mittelmeerraum und schaffen es inzwischen, am Rhein zu überwintern. Auf der Vogelwarte Helgoland sind Forscher verwundert über das Ausbleiben einiger gefiederter Wintergäste aus arktischen Breiten. Europaweit beobachten Biologen, dass sich Zugrouten verändern und manche Vogelarten die mühselige Reise gleich ganz ausfallen lassen.

Am Max-Planck-Institut für Ornithologie in Radolfzell erforschen Professor Peter Berthold und seine Kollegen, was Menschen seit Jahrhunderten fasziniert: die unglaubliche Ausdauer und Orientierungsleistung von Vögeln, die über tausend Kilometer zurücklegen, um an ihr Ziel zu gelangen. Wie regeln die Vögel ihren Energieverbrauch, welche Reize aus der Umwelt nutzen sie als Zeichen zum Aufbruch oder als Wegweiser?

Die Forscher um Peter Berthold haben inzwischen sogar die genetischen Ursachen für den veränderten Vogelzug ausmachen können. Ihr Resultat ist verblüffend: Die traditionelle Einteilung in Zugvögel und Standvögel, wie sie in der Schule vermittelt wird, muss umgeworfen werden. Je nach klimatischen Bedingungen können fast alle Vogelarten ihr Verhalten innerhalb weniger Generationen komplett umstellen. Die Evolution hat die Vögel mit einem effektiven Überlebensrezept ausgestattet. So nutzen sie neue Lebensräume, sobald sich eine Chance dafür bietet. Und wenn der Klimawandel so weitergeht wie bisher, so Professor Berthold, dann werden in einigen Jahren Flamingos und Papageien bei uns brüten.

Quelle: ZDF

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