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MDR "Exakt - So leben wir!" DIW-Chef kritisiert wachsende Ungleichheit in Deutschland

Archivmeldung vom 06.09.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Christian Pohl / pixelio.de
Bild: Christian Pohl / pixelio.de

Der Präsident des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin hat die wachsende Ungleichheit in Deutschland kritisiert. "Soziale Marktwirtschaft bedeutet, jeder hat eine Chance, jeder kann Eigenverantwortung für sich übernehmen, jeder kann es zu was bringen. Und das haben wir heute nicht mehr", sagte Marcel Fratzscher der MDR-Sendung "Exakt - So leben wir!". Die soziale Marktwirtschaft, so wie sie ursprünglich erdacht und viele Jahrzehnte gelebt wurde, funktioniere heute nicht mehr so.

Fratzscher sieht Probleme in mehreren Bereichen: Zum Beispiel gehe die Schere bei den Löhnen immer weiter auseinander. Die unteren 50 Prozent mit geringen Löhnen hätten seit dem Jahr 2000 mit einem Verfall der Reallöhne und damit der Kaufkraft zu kämpfen. Und: "Bei den Vermögen gibt es die oberen zehn Prozent, die unglaublich viel haben, fast zwei Drittel des gesamten Vermögens. Die unteren 40 Prozent haben praktisch überhaupt nichts, kein Nettovermögen." Deutschland sei damit das Land mit der größten Ungleichheit bei den privaten Vermögen in der Eurozone.

Außerdem kritisiert der DIW-Chef die noch immer großen sozialen Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. In Ostdeutschland würden etwa 40 Prozent der Familien die Hälfte oder mehr ihres Einkommens durch staatliche Leistung bekommen. "Das bedeutet eine unglaubliche Abhängigkeit vieler Menschen vom Staat." Das sei genau das Gegenteil von Eigenständigkeit, Eigenverantwortung sowie der Möglichkeit, eigene Talente zu entwickeln und Chancen zu nutzen.

Hintergrund

Das datenjournalistische MDR Projekt "Exakt - So leben wir!" beschäftigt sich mit der wachsenden Schere zwischen arm und reich, mit der Überalterung der Gesellschaft, dem wachsenden Gegensatz zwischen Stadt und Land und den Folgen der Digitalisierung unseres Lebens. Im September, immer mittwochs, immer 20.15 im MDR FERNSEHEN.

1. Folge "Arm gegen Reich?" - 07.09.2016
2. Folge "Jung gegen Alt?" - 14.09.2016
3. Folge "Stadt gegen Land" - 21.09.2016
4. Folge "Online gegen Offline?" - 28.09.2016

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)

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