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ZDF-Dokumentation über die Realität des Lehrerberufs

Archivmeldung vom 02.10.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.10.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nachdem die ZDF-Reihe "37°" vergangene Woche den Alltag an deutschen Schulen aus Schülersicht in den Blick nahm, zeigt die Dokumentation "Immer am Limit - Lehrer und ihr harter Job" am Dienstag, 7. Oktober 2008, 22.15 Uhr, nun die Perspektive der Lehrer. An zwei Beispielen dokumentieren die Autoren Katharina Gugel und Ulf Eberle, wie es jenseits aller Klischees um den Lehrerberuf bestellt ist.

Die Gesamtschullehrerin Charlotte Hornbostel aus Bad Hersfeld und ihr Kollege Jürgen Liefke  aus Duisburg Neumühl geben Einblick in ihren Unterrichtsalltag, in ihre Frustration und Überlastung, aber auch in ihr Engagement für Schüler. Sie beklagen, dass sie nur einen Bruchteil des Lehrplans durchbekommen: zu viele verhaltensauffällige, unmotivierte Kinder und so viele Konflikte zu lösen, dass das Unterrichten oft zu kurz kommt. Eigentlich bräuchten diese Schüler eine intensive persönliche Ansprache. Doch große Klassen, Leistungsdruck und eine ständige Zunahme an Verwaltungsarbeit sind Rahmenbedingungen, die die auch von den Ministerien vorgeschriebene individuelle Förderung erschweren. Und dann müssen die Pädagogen auch noch in vielen Fällen den von den Eltern vernachlässigten Erziehungsauftrag übernehmen.

Das Bild des faulen Lehrers, der viel Freizeit und Ferien genießen kann, macht Jürgen Liefke richtig wütend. Bis nach Mitternacht korrigiert er oder telefoniert mit ratlosen Eltern. Und bietet den Schülern in den Ferien sogar die Nachbereitung des alten Stoffes und die Vorbereitung des neuen Schuljahres an. "Das ist es doch, warum wir an diesem Beruf hängen: Dass wir etwas bei den Kindern bewirken können." Liefke ist kein Einzelfall: Viele Lehrer sitzen nach einem prallen Unterrichtstag mit sozial auffälligen Schülern oder deren Eltern zusammen, diskutieren mit Polizei, Jugendämtern, überlegen mit Kollegen, ob man Problemschüler trotz schlechter Noten nicht besser versetzt, nur damit man nachfolgende Klassen nicht zusätzlich belastet.

Auch noch so hoch motivierte Pädagogen können dieses Engagement nicht über einen längeren Zeitraum durchhalten - körperliche Symptome und seelische Erkrankungen sind der Preis für diesen hohen Einsatz. Charlotte Hornbostel ist geschockt, als der Arzt ihr einen beginnenden Burn out attestiert. Die 35-Jährige hat Herzrhythmusstörungen, häufig starke Kopfschmerzen und manchmal ein Rauschen im Ohr. Auch Jürgen Liefke will nicht wahrhaben, dass er an den Rand seiner Belastungsgrenze geht.

Quelle: ZDF

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