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"Als Mutti in den Westen ging": MDR-Doku über die verlassenen Kinder der Einheit

Archivmeldung vom 06.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: "obs/MDR Mitteldeutscher Rundfunk"
Bild: "obs/MDR Mitteldeutscher Rundfunk"

Es ist eines der dunkelsten Kapitel der Zeit kurz nach dem Mauerfall. Hunderte Kinder wurden im Osten zurückgelassen - ihre Eltern suchten ihr Glück im Westen. In einem crossmedialen Doku-Projekt erzählt der MDR jetzt die Schicksale dieser Kinder. Die Doku ist am 10. November um 22.10 Uhr im MDR-Fernsehen zu sehen und vorab ab dem 9. November um 18 Uhr in der ARD Mediathek.

In Berlin lässt eine alleinerziehende Mutter ihre drei kleinen Söhne zurück, in dem Wissen, sie niemals wiederzusehen. Dem 8-Jährigen schreibt sie noch einen Zettel, wie er die 4- und 3-Jährigen versorgen soll. Dann legt sie Frühstücksbrote für den nächsten Tag hin und kommt nie wieder. Nur durch Glück können die Kinder auf sich aufmerksam machen, kommen danach mit teils schweren Befunden ins Krankenhaus.

Thomas Metz wird 1989 als Fünfjähriger im Kinderheim abgegeben. In Originalaufnahmen von damals sagt er, seine Mutti sei im Urlaub. Heute, 31 Jahre später, weiß er: Seine Mutti war nicht im Urlaub, sondern hatte mit ihrem Freund im Westen ein neues Leben angefangen. Die Bilder von damals - sie erschüttern noch heute. Dabei hatte Thomas Metz noch Glück. Er kam zu liebevollen Pflegeeltern und hilft heute als Suchttherapeut anderen Menschen mit schweren Schicksalen.

Filmautor Adrian-Basil Müller, der sich schon in früheren Filmen mit ostdeutschen Biografien beschäftigt hat, spricht mit den Kindern von damals über das seelische Leid, das sie erfahren mussten und wie sie damit zurechtkommen, von den eigenen Eltern verlassen worden zu sein. Die Filmemacher stoßen über 30 Jahre später auf Wunden und Fragen, die nie geheilt und nie beantwortet wurden. Die Doku "Als Mutti in den Westen ging" erzählt berührende Fälle über diese nie öffentlich beleuchtete Kehrseite der Mauerfall-Euphorie.

Bereits im August dieses Jahres hatte der MDR über das Schicksal von Kindern berichtet, die in den Tagen unmittelbar nach dem 9. November 1989 von ihren Eltern in der DDR alleine gelassen wurden. Die in der "MDR Zeitreise" geschilderten Fälle bewegten damals viele Zuschauerinnen und Zuschauer und lösten Mitleid und Verzweiflung aus. Aus diesem Grund hat sich der MDR entschlossen, weiter zu forschen und den zweiten Teil seiner Recherchen jetzt im Rahmen eines großangelegten crossmedialen Doku-Projektes zu präsentieren.

Interview: Heimleiterin spricht über ihre Erfahrungen

Neben der Dokumentation entstand ein Interview mit Kristina Brandt, die damals Heimleiterin war und sich um zurückgelassene Kinder kümmerte. Im Gespräch schildert sie die emotionale Zeit: www.mdr.de/zeitreise/kinder-in-der-ddr-zurueckgelassen-100.html

Quelle: MDR Mitteldeutscher Rundfunk (ots)

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