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Wie gefährlich können Bluttransfusionen sein?

Archivmeldung vom 10.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk"
Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk"

Mit einer Veränderung des Transfusionsverhaltens an Krankenhäusern ließen sich möglicherweise 25.000 Todesfälle jedes Jahr verhindern. Dies ist das Fazit einer groß angelegten Studie von vier deutschen Universitätskliniken, über die das SWR Fernsehen in der Dokumentation "betrifft: Gefährliche Bluttransfusionen" am 11. Mai 2016, 20:15 Uhr, berichtet. Zudem wäre nach den Erkenntnissen dieser Studie fast jede fünfte Bluttransfusion vermeidbar.

Seit Jahren ist bekannt, dass es nach Operationen, bei denen Blutkonserven gegeben wurden, mehr Komplikationen und sogar Todesfälle gibt. In einer umfangreichen Studie, bei der über 130.000 Patientenverläufe analysiert wurden, konnte dies nun erhärtet werden. Bei den Patienten, die weniger oder keine Bluttransfusionen bekamen, trat zu 40 Prozent weniger Nierenversagen auf - eine Nebenwirkung, die häufig zum Tod führt. Wenn man die Ergebnisse der Studie auf die 16,2 Mio. jährlichen Operationen in Deutschland hochrechnet, könnten bis zu 25.000 Menschen jährlich weniger an den Operationsfolgen sterben.

Durch gezielte Maßnahmen 17 Prozent Transfusionen vermeidbar Trotz dieser Erkenntnisse ist Deutschland immer noch europäischer Spitzenreiter im Einsatz von Spenderblut. Dabei ließen sich, wie die Studie auch zeigte, durch gezielte Maßnahmen vor geplanten Operationen 17 Prozent aller Transfusionen vermeiden, ohne die Patienten zu gefährden. Ein solches "Patient Blood Management" setzt sich an deutschen Kliniken allerdings nur zögerlich durch.

Kampf der Ärzte für ein Umdenken

Eine kleine Gruppe Mediziner engagiert sich intensiv, ein Umdenken in der Medizinwelt herbeizuführen. Weil sie mit ihren Forderungen nach Schutzmaßnahmen für Patienten in Deutschland zu wenig Gehör gefunden haben, sind Prof. Kai Zacharowski und sein Frankfurter Kollege Prof. Patrick Meybohm nach Amerika gereist, um die deutschen Studienergebnisse einer internationalen Fachwelt zu präsentieren. Die "betrifft"-Dokumentation "Gefährliche Bluttransfusionen - Was hilft gegen das Risiko?" von Ulrike Gehring begleitet diese Reise und berichtet über den Kampf der Ärzte aus Frankfurt am Main, Münster, Bonn und Kiel, dass diese Fakten anerkannt werden. Außerdem zeigt der Film, was einige Mediziner hier in Deutschland bereits tun, um ihre Patienten vor den Risiken zu schützen, und er zeigt Situationen, in denen Fremdblut weiterhin unerlässlich ist.

Quelle: SWR - Südwestrundfunk (ots)

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