Der BND: zwei NDR Dokumentationen über die Entwicklung und Arbeit des deutschen Auslandsgeheimdienstes
Archivmeldung vom 03.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSeit Monaten steht der Bundesnachrichtendienst (BND) mit Pannen und Affären im Focus der Öffentlichkeit. Der NDR beleuchtet den BND am 6. und 8. März im Ersten in gleich zwei Dokumentationen. In ihrem Film "Die Geheimdienstlegende - Reinhard Gehlen und der BND" (6. März) zeichnen Wolfgang Klauser und Ulrich Stein ein Porträt des Gründers des bundesdeutschen Auslandsgeheimdienstes.
Über seine
Tätigkeiten ist bis heute wenig bekannt. Zum ersten Mal sind jetzt im
Fernsehen Bild- und Tonmaterial aus dem Privatarchiv Gehlens zu
sehen. Auch die Kinder von Reinhard Gehlen sprechen erstmals über das
private und politische Leben ihres Vaters. Vervollständigt wird das
Gehlen-Porträt durch prominente Zeitzeugen wie Helmut Schmidt, Rainer
Barzel und Egon Bahr. Erstmals geben auch ehemalige
US-Geheimdienst-Agenten Auskunft über die Gründungsphase des ersten
westdeutschen Nachrichtendienstes nach dem Zweiten Weltkrieg.
Kaum eine Woche vergeht, ohne dass sich der deutsche Geheimdienst
Fragen ausgesetzt sieht zu Bespitzelungen von Journalisten durch den
BND, geheimen CIA-Flügen über Deutschland oder Beteiligungen von
BND-Agenten an US-Angriffen im Irak. Mit diesen und anderen Fragen
beschäftigt sich die Dokumentation "BND - Über Kalte Krieger und
Terroristenjäger" (8. März). Der Geheimdienst gewährte dem NDR-Team
um Wolfgang Klauser und Ulrich Stein Einblicke in die geheimnisvolle
Welt seiner "Schattenmänner". Die Autoren zeigen Arbeitsmethoden und
Arbeitsschritte einzelner BND-Abteilungen. Mitarbeiter berichten über
ihren Arbeitsalltag und die psychologischen Herausforderungen für
Agenten im Auslandseinsatz. Zur aktuellen und sicherheitspolitischen
Lage Deutschlands äußern sich Frank-Walter Steinmeier, jetziger
Außenminister und ehemaliger Chef des Bundeskanzleramtes, der neue
BND-Präsident Ernst Uhrlau sowie weitere BND-Mitarbeiter.
Die Geheimdienstlegende - Reinhard Gehlen und der BND
Sendetermin: Montag, 6. März, 21.00 Uhr, Das Erste
Reinhard Gehlen ist der Gründer des BND, der Vater des
bundesdeutschen Auslandsgeheimdienstes - eine Legende. Er war der
deutsche Geheimdienstchef des 20. Jahrhunderts. Der BND ist sein
Werk. Nach der Niederlage Nazi-Deutschlands baute Reinhard Gehlen den
westdeutschen Geheimdienst unter Obhut der Amerikaner auf. Am
1. April 1956 entstand aus der legendären "Organisation Gehlen" der
Bundesnachrichtendienst. Gehlen wurde sein erster Präsident.
Über seine Tätigkeiten ist bis heute wenig bekannt. Er war der Mann
im Schatten, der Mann ohne Gesicht. Es existieren nur wenige
veröffentlichte Fotos von ihm. Das Privatleben von Deutschlands
"bestinformiertem Mann" war ein Tabu. 1979 starb Reinhard Gehlen.
Die NDR-Dokumentation zeigt zum ersten Mal im Fernsehen Bild- und
Tonmaterial aus dem Privatarchiv des Geheimdienstchefs. Auch die
Kinder von Reinhard Gehlen, die sich bisher noch niemals öffentlich
äußerten, sprechen über das private und politische Leben ihres Vaters
und gewähren exklusiv Einblicke in den Familiensitz am Starnberger
See.
Vervollständigt wird das Gehlen-Porträt durch prominente Zeitzeugen
aus der deutschen Politik wie Helmut Schmidt, Rainer Barzel und Egon
Bahr. Erstmals geben auch ehemalige US-Geheimdienst-Agenten wie Eric
Waldman oder Ed Patty Auskunft über die Gründungsphase des ersten
westdeutschen Nachrichtendienstes nach dem Zweiten Weltkrieg. Die
Autoren des Films haben fast ein Jahr lang recherchiert. Mit
gespielten, immer dokumentarisch belegten Szenen wurden Situationen
nachgestellt, für die es keine optischen Zeugnisse gibt.
BND - Über Kalte Krieger und Terroristenjäger
Sendetermin: Mittwoch, 8. März, 23.15 Uhr, Das Erste
Seit Monaten steht der BND mit Pannen und Affären im Focus der
Öffentlichkeit. Kaum eine Woche vergeht, ohne dass sich der deutsche
Geheimdienst Fragen ausgesetzt sieht zu Bespitzelungen von
Journalisten durch den BND, geheimen CIA-Flügen über Deutschland oder
Beteiligungen von BND-Agenten an US-Angriffen im Irak. Mit diesen und
anderen Fragen beschäftigt sich die Dokumentation "BND - Über Kalte
Krieger und Terroristenjäger".
Am 1. April 2006 feiert der BND sein 50jähriges Jubiläum. Wie hat
sich der Geheimdienst seit seiner Gründung verändert? Am Anfang stand
die Spionage-Arbeit gegen die kommunistischen Staaten. Heute steht im
Zentrum der Aufklärungsarbeit die internationale
Terrorismusbekämpfung in Krisengebieten wie Afghanistan. Aber auch in
Europa ist der BND tätig. Dazu zeigt der Dokumentarfilm bislang nicht
veröffentlichtes BND-Archivmaterial.
Historische Rückblicke berichten über Erfolge und Misserfolge des BND
während der letzten Jahrzehnte. Politiker wie Helmut Schmidt, Egon
Bahr, die Ex-BND-Präsidenten Klaus Kinkel und Hans-Georg Wieck sowie
Geheimdienstmitarbeiter aus Ost und West liefern
Hintergrundinformationen über den Kalten Krieg.
Bis heute war es kaum möglich, hinter die Kulissen des deutschen
Auslandsnachrichtendienstes zu schauen. Der BND scheute jede
Öffentlichkeit. Jetzt gewährte der Geheimdienst dem NDR Team
Einblicke in die geheimnisvolle Welt seiner "Schattenmänner".
Die
Autoren zeigen Arbeitsmethoden und Arbeitsschritte einzelner
BND-Abteilungen. Mitarbeiter berichten über ihren Arbeitsalltag und
die psychologischen Herausforderungen für Agenten im
Auslandseinsatz.
Die Autoren nahmen an Treffen der Führungsspitzen der deutschen
Geheimdienste teil und erhielten die Erlaubnis, die wöchentliche
Lagebesprechung im Bundeskanzleramt und im neuen Berliner Führungs-
und Informationszentrum zu filmen.
Zur aktuellen und
sicherheitspolitischen Lage Deutschlands äußern sich Frank-Walter
Steinmeier, jetziger Außenminister und ehemaliger Chef des
Bundeskanzleramtes. Auch der neue BND-Präsident Ernst Uhrlau und Dr.
August Hanning, ehemaliger BND-Chef und jetziger Staatssekretär im
Innenministerium, sowie weitere BND-Mitarbeiter geben Auskunft.
Quelle: Pressemitteilung NDR