Bericht: Bewegungsprofile von VW-Kunden waren im Internet abrufbar
Archivmeldung vom 27.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićStandortdaten von rund 800.000 Elektroautos der Marken Volkswagen, Audi, Seat und Skoda sind einem Bericht des "Spiegels" zufolge bis vor Kurzem ohne Passwortschutz im Internet abrufbar gewesen.
Im Fall von VW-Modellen und Seats seien die GPS-Daten auf zehn 
Zentimeter genau gewesen, bei Audis und Skodas auf zehn Kilometer, 
schreibt das Nachrichtenmagazin. In vielen Fällen ließen sich die 
Fahrzeugdaten demnach mit Namen und Kontaktdaten ihrer Besitzer 
kombinieren, da auch diese im Netz auffindbar gewesen seien. Auf diese 
Weise hätten Angreifer Bewegungsprofile von Privatpersonen, aber auch 
Politikern, Polizeifahrzeugen und mutmaßlichen 
Nachrichtendienstmitarbeitern erstellen können, berichtet der "Spiegel".
Hinweisgeber
 hatten demnach die mehrere Terabyte große Datensammlung mithilfe von 
frei verfügbaren Computerprogrammen entdeckt, die in der Branche als 
Standardwerkzeuge gelten. Sie meldeten das Problem daraufhin dem Chaos 
Computer Club (CCC). CCC-Sprecher Linus Neumann vergleicht die 
Sicherheitslücke mit "einem riesigen Schlüsselbund, der unter einer viel
 zu kleinen Fußmatte lag", wie er dem "Spiegel" sagte.
Die 
niedersächsische Landtagsabgeordnete Nadja Weippert (Grüne), von der 
Daten abrufbar gewesen sein sollen, zeigte sich "geschockt". Sie 
erwarte, "dass VW das abstellt, insgesamt weniger Daten erhebt und diese
 auf jeden Fall anonymisiert", sagte sie dem Nachrichtenmagazin.
Der
 CDU-Bundestagsabgeordnete Markus Grübel, der ebenfalls betroffen 
gewesen sein soll, bezeichnete die Datenpanne als "ärgerlich und 
peinlich", sie stärke nicht gerade das Vertrauen in die deutsche 
Autoindustrie. "Besonders mit Blick aufs autonome Fahren und mögliche 
manipulierende Hackingangriffe darauf muss die IT-Kompetenz der 
Hersteller offenbar noch deutlich zulegen."
Der Chaos Computer 
Club hat die Sicherheitslücke der Volkswagen-Tochterfirma Cariad 
gemeldet, die für die Software der E-Autos des Konzerns zuständig ist. 
Cariad sprach im "Spiegel" von einer "Fehlkonfiguration", man habe aber 
bisher "keine Hinweise auf eine missbräuchliche Nutzung von Daten durch 
Dritte". Für die Kunden bestehe "keinerlei Handlungsbedarf, da keine 
sensiblen Informationen wie Passwörter oder Zahlungsdaten betroffen 
sind", teilte das Unternehmen mit.
Volkswagen nutzt die Daten 
nach Angaben von Cariad dazu, um Batterien und die dazugehörige Software
 zu verbessern. Das Unternehmen hebt hervor, dass die Daten innerhalb 
des Konzerns niemals so zusammengeführt werden, "dass ein Rückschluss 
auf einzelne Personen möglich ist oder Bewegungsprofile erstellt 
werden". Die Schwachstelle wurde mittlerweile von Cariad behoben.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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