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Energiepreis-Horror: Deutschlands Industrie wird abgewickelt

Archivmeldung vom 07.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Fotomontage: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Fotomontage: Wochenblick / Eigenes Werk

Die Ampel-Regierung führt die Deindustrialisierung und den wirtschaftlichen Untergangs Deutschlands mit einer Geschwindigkeit herbei, die selbst die pessimistischsten Skeptiker nicht für möglich gehalten hätten. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Das wahnhafte Festhalten an der  selbstmörderischen Energiewende, die die Energieversorgung bereits seit langem gefährdet und die ohne Sinn und Verstand verhängten Russland-Sanktionen, treiben die Energiepreise in immer neue astronomische Höhen und zwingen immer mehr Unternehmen, ihre Produktion einzustellen oder endgültig ins Ausland abzuwandern.

Die Ankündigung von Europas größtem Stahlkonzern Arcelormittal, seine Produktionsstätten in Deutschland dichtzumachen, muss vor diesem Hintergrund als Fanal gesehen werden. Das Unternehmen teilte mit: „In Deutschland die Konsequenzen, da nicht mehr alle Anlagen wirtschaftlich betrieben werden können. […] Die exorbitant gestiegenen Energiepreise beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit der Stahlherstellung massiv“.

Rundum negativer Wirtschaftsausblick

Hinzu kämen eine schwache Marktnachfrage, ein negativer Wirtschaftsausblick sowie anhaltend hohe CO2-Kosten in der Stahlproduktion. Der Chef von Arcelormittal Deutschland, Reiner Blaschek, erklärte dazu: „Die hohen Kosten für Gas und Strom belasten unsere Wettbewerbsfähigkeit stark. Dazu kommt ab Oktober die geplante Gasumlage der Bundesregierung, die uns weiter belasten wird. […] „Mit einer Verzehnfachung der Gas- und Strompreise, die wir innerhalb weniger Monate hinzunehmen hatten, sind wir nicht mehr wettbewerbsfähig in einem Markt, der zu 25 Prozent aus Importen versorgt wird.“

Bereits vorletzte Woche hatte SKW Stickstoffwerke Piesteritz, der größte Harnstoff- und AdBlue Produzent Europas, seine Produktion stilllegen müssen. Als Grund dafür wurden ebenfalls die nicht mehr bezahlbaren Gaspreise genannt. Wenn sich am derzeitigen Zustand nichts ändere, sehe man sich spätestens zum 1. Oktober gezwungen, Kurzarbeit für die 860 Mitarbeiter einzuführen, teilte das Unternehmen mit, das einer der größten Hersteller der Harnstofflösung AdBlue ist.

Kritische Schlüsselproduktion betroffen

Mit Piesteritz ist zudem ein Unternehmen einer absolut kritischen Schlüsselproduktion betroffen: Das Additiv AdBlue wird in den Tank von Dieselfahrzeugen gespritzt, damit der Stickoxidausstoß reduziert wird, um den von der EU festgesetzten Grenzwerten nachkommen zu können. Beim größten Teil der Lastwagen der Speditions-, Logistik und Transportbranche in Deutschland handelt es sich um Dieselfahrzeuge, die unbedingt auf AdBlue angewiesen sind. Die Vorräte der Substanz schwinden bereits – und gehen sie zur Neigen, dann steht der Lieferverkehr still. Mit dem Produktionsstopp der SKW Stickstoffwerke droht also der endgültige Zusammenbruch der Lieferketten. 

Doch auch andere Branchen sind am Ende: Am Donnerstag erklärte die Kölner Bäckerei Schlechtrimen, ihren Betrieb nach 90 Jahren einstellen zu müssen. Deren Chef Engelbert Schlechtrimen sagte: „Fehlendes Personal, Schließungen wegen der Corona-Pandemie, extreme Erhöhungen der Rohstoffkosten, jetzt die Explosion der Energiekosten und die weitere Kostensteigerung beim Personal” sowie „eine nie gekannte Kaufzurückhaltung“ hätten zu dem drastischen Schritt geführt. „Die Vehemenz dieser Krisen, die uns gleichzeitig erreichen, haben für meine Generation ungekannte Ausmaße”, klagte er weiter.

Massenarbeitslosigkeit droht

Seit Jahresbeginn seien die Kosten für die in seinem Betrieb verwendeten Rohstoffe um 45 Prozent gestiegen, die Personalkosten um 14 Prozent und die Energiekosten in den letzten Monaten um 70 Prozent. Mit der ab 1. Oktober kommenden Mindestlohnerhöhung, habe er für das kommende Jahr mit einer „Vervierfachung der Kosten” rechnen müssen. Diese könne man bei stagnierenden Umsätzen nicht mehr auf den Kunden umlegen. Daher folgt am 2. Oktober das Ende des Traditionsunternehmens. Die 40 Mitarbeiter stehen vor dem Aus.

Dasselbe gilt für die 1937 gegründete Bochumer Bäckerei Blankenhaus, der die verhängnisvolle Kombination aus Personalmangel und Energiekostenexplosion ebenfalls das Genick gebrochen hat. Dutzenden weiteren Bäckereien bundesweit droht aus den gleichen Gründen das Aus. Und nicht nur Bäckereien: In Bergisch Gladbach schrieb der Unternehmer Udo Kellmann, Inhaber des Kaufhauses “Loewen Center”, diese Woche einen Wutpost auf Facebook, indem er die verheerende Strompreisentwicklung seines Betriebes offenlegte.

Düstere Geschäftsausblicke der Wirtschaft

Andere Unternehmen versuchen derweil, im Ausland zu überleben: So sieht sich etwa der Geschäftsführer der AVD CNC Blechverarbeitung GmbH aus Elster im Landkreis Wittenberg in der Schweiz,  Luxemburg, Norwegen oder Ungarn nach einem neuen Standort für seine Firma um, da er die um das Fünffache gestiegenen Strompreise nicht mehr bezahlen kann, die sich auf über 600.000 Euro im Jahr belaufen würden. Laut einer Umfrage des Deutschen Mittelstands-Bunds (DMB) sind 73 Prozent der befragten Unternehmen stark bis sehr stark von den aktuellen Energiepreisen belastet.

32 Prozent der deutschen Mittelständler bewerten den Geschäftsausblick für die nächsten sechs Monate als „schlecht“, zehn Prozent rechnen gar mit ihrem Zusammenbruch. DMB-Vorstand Marc S. Tenbieg erklärte: „Die hohen Energiepreise ziehen immer deutlichere Spurrillen in die Unternehmenslandschaft kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland. Die Preissensibilität der Verbraucher lässt es kaum noch zu, Mehrkosten mit Produktpreiserhöhungen auszugleichen.“

“Zehntausenden Betrieben wird bald das Licht ausgehen”

Bei einer Mitgliederbefragung des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) erklärten 42 Prozent der 853 befragten Unternehmen, dass sie akut um ihre Existenz fürchten. Verbandschef Markus Jerger warnte: „Im unternehmerischen Mittelstand herrscht bereits jetzt der Energienotstand.“ Wenn die Bundesregierung in dieser extremen Notlage nicht handle, drohe „in Zehntausenden mittelständischen Betrieben schon bald buchstäblich das Licht auszugehen. Das würde auch zu einem massiven Anstieg der Arbeitslosigkeit führen und die Sozialkassen sprengen.“

Deutschland droht also ein wirtschaftlicher Kollaps ungeheuren Ausmaßes, als Konsequenz einer seit 15 Jahren betriebenen selbstzerstörerischen Politik, deren Folgen nun gleichzeitig über das Land hereinbrechen."

Quelle: Wochenblick

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