Schufa-Vorsitzende warnt vor Wirtschaftsflaute
Archivmeldung vom 03.12.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie finanzielle Situation der Bundesbürger verschärft sich offenbar weiter. Das geht aus Zahlen der Wirtschaftsauskunftei Schufa sowie ihrer halbjährlichen Verbraucherumfrage hervor, über welche die Sender RTL und ntv berichten.
Die Unsicherheit dehnt sich demnach inzwischen zunehmend auch auf die 
oberen Einkommensgruppen aus. "Die Sorgen erreichen die 
Besserverdienenden. Unsere aktuelle Schufa-Verbraucherumfrage zeigt, 
dass 55 Prozent von ihnen mit Sorge in die Zukunft blicken", sagte 
Schufa-Vorstandsvorsitzende Tanja Birkholz dem RTL-Nachtjournal. Immer 
mehr Menschen greifen laut der Befragung auf ihre Ersparnisse zurück, so
 sie denn welche haben. Demnach blicken zwei Drittel der Deutschen mit 
großer Sorge in die Zukunft - eine seit zwei Jahren unveränderte, 
alarmierende Konstante.
Besonders Haushalte mit einem 
Netto-Einkommen von weniger als 2.000 Euro stehen weiterhin unter 
massivem Druck: 75 Prozent der Befragten in dieser Gruppe äußern 
mitunter sehr große Zukunftsängste. Überraschend ist jedoch die 
Entwicklung in den höheren Einkommensklassen. Inzwischen gibt mehr als 
die Hälfte der Haushalte mit über 4.000 Euro Netto-Einkommen an, 
ebenfalls stark beunruhigt zu sein. Innerhalb eines Jahres ist der 
Anteil der Menschen mit Zukunftssorgen in dieser Gruppe um sechs 
Prozentpunkte gestiegen - und hat seit Beginn der Erhebungen 2021 den 
größten Zuwachs verzeichnet.
"Vor allem hohe Energie- und 
Lebenshaltungskosten belasten zunehmend", so Birkholz. Die Reaktion der 
Verbraucher ist demnach eindeutig: 91 Prozent versuchen weiterhin, 
Energie zu sparen, und 87 Prozent reduzieren ihre Ausgaben - Werte, die 
seit der Energiekrise im Oktober 2022 nicht mehr so hoch waren. Dennoch 
bleiben die finanziellen Reserven vieler Haushalte begrenzt. Während ein
 Viertel der Befragten angibt, noch über ausreichende Rücklagen zu 
verfügen, hat fast jeder Fünfte diese bereits aufgebraucht. 22 Prozent 
der Deutschen haben überhaupt keine finanziellen Polster, hatten aber 
auch vor der Krise keine.
Ein weiteres Zeichen der finanziellen 
Anspannung: Mehr als der Hälfte der Befragten (53 Prozent) fällt es 
schwer, ihre jüngst aufgenommenen Kredite zurückzuzahlen. Besonders 
betroffen sind erneut die Geringverdiener, von denen 77 Prozent Probleme
 bei der Tilgung angeben. Doch auch bei den Besserverdienenden ist die 
Belastung deutlich gestiegen. Fast jeder zweite (47 Prozent) berichtet 
von Schwierigkeiten - ein Anstieg um sieben Prozentpunkte gegenüber dem 
Vorjahr.
Auch die Zahl der bei der Schufa gemeldeten notleidend 
gewordenen Verbraucherkredite, die die Banken fällig gestellt haben, 
steigt deutlich gegenüber dem Vorjahr: "Es könnte auch sein, dass wir 
vor einer Trendumkehr stehen, nach zugegebenermaßen einer Dekade 
rückläufiger Zahlungsstörungen infolge hoher Beschäftigung", so 
Birkholz.
Die Entwicklung droht die wirtschaftliche Entwicklung 
im kommenden Jahr zu belasten. "Wenn die Menschen weniger konsumieren, 
dann schlägt das durch - auf die Wirtschaft, auf die Unternehmen. Das 
sind keine guten Aussichten für das nächste Jahr", sagte die 
Schufa-Chefin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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