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Rückendeckung für US-Notenbank Fed

Archivmeldung vom 19.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
US-Notenbank Fed Bild: Dan Smith
US-Notenbank Fed Bild: Dan Smith

Der Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK), Gustav Horn, hat die überraschende Entscheidung der US-Notenbank Fed, weiter ungebremst Billiggeld zu drucken, begrüßt. Die Entscheidung sei laut Horn richtig. "Die amerikanische Konjunktur muss sich erst festigen, bevor ein langsamer Ausstieg aus der sehr expansiven Geldpolitik gewählt wird", sagte Horn "Handelsblatt-Online".

Inflationsgefahren seien in den USA derzeit nicht erkennbar, so dass kein unmittelbarer Handlungsdruck bestehe. Dass die Kurse an den Finanz- und Kapitalmärkten anzögen, sei zudem ein gutes Zeichen. Denn das bedeute, dass die Unternehmen ihre Vorhaben relativ leicht über den Kapitalmarkt finanzieren können. "Das sollte auf Dauer zu einem stabilen Investitionsaufschwung führen", sagte der IMK-Chef. "Dann wäre der Zeitpunkt gekommen, zuerst die Aufkäufe zurückzunehmen und anschließend allmählich die Zinsen zu erhöhen." Dies alles müsse aber immer vorab angekündigt werden.

Gelassen auf die Fed-Entscheidung reagierte auch der Chefvolkswirt der DZ Bank, Stefan Bielmeier. "Sicherlich, wenn die jetzige Geldpolitik auf Dauer fortgeführt werden würde, dürfte es an den Kapitalmärkten und Immobilienmärkten wieder zu deutlichen Übertreibungen kommen, jedoch zeigt doch die Diskussion über die künftige Politik der Fed, dass man über den Ausstieg nachdenkt", sagte Bielmeier "Handelsblatt-Online".

Die Entscheidung der Fed, den Ausstieg zu verschieben, sei zudem "vor dem Hintergrund der deutlich gestiegenen Renditen zu rechtfertigen und sollte nicht unmittelbar in einem instabilen Bewertung der Kapitalmärkte enden". Mögliche, durch die Fed-Entscheidung provozierte Risiken sieht Bielmeier nicht. Die aktuelle Geldpolitik stütze, vor allem bei den Aktienmärkten, die Kursentwicklung, sagte der Bankenvolkswirt. Jedoch sei die Bewertung noch nicht teuer, so dass man hier noch nicht von einer Übertreibung sprechen könne.

"Die Immobilienmärkte profitieren in den USA, aber auch in Deutschland, ebenfalls von den niedrigen Zinsen, jedoch sind auch hier aus meiner Sicht noch keine Zeichen der Übertreibung festzustellen, da die Banken die Kreditstandards bislang nicht merklich gelockert haben", beurteilt Bielmeier.

Bankenexperte: Fortsetzung der lockeren Geldpolitik hochgefährlich

Der Bankenfachmann und Präsident des Bayerischen Finanzzentrums, Wolfgang Gerke, hält den Beschluss der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zur Fortsetzung ihrer lockeren Geldpolitik für eine dramatische Fehlentscheidung. "Ich halte das weltweit für eine hochgefährliche Politik, weil sie zu Spekulationsblasen führen kann, und weil bei einer Politik des billigen Geldes die Staatsverschuldung permanent wächst", sagte Gerke der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe).

Damit würden die Probleme auf die nächste Generation verschoben. "Die größte Gefahr besteht darin, dass, wenn die Konjunktur weiter anzieht, wir eine Inflation bekommen", warnte Gerke. "Außerdem werden mit dem billigen Geld die Aktien- und Immobilienmärkte angeheizt, so dass es am Ende zu neuen Finanzkrisen kommen kann."

Commerzbank-Chefökonom kritisiert Fed-Entscheidung zu Konjunkturhilfen

Die überraschende Entscheidung der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die Konjunkturhilfen für die weltgrößte Volkswirtschaft zunächst nicht zu drosseln, stößt auf Kritik: "Die US-Wirtschaft ist eindeutig aus der Gefahrenzone. Ich verstehe nicht, warum sich die US-Notenbank nicht einmal traut, ihre aggressiven Anleihekäufe ein wenig zurückzufahren", sagte der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, "Handelsblatt-Online". "Die US-Notenbank ist noch viel weicher, als selbst ich es gedacht hätte. Sie riskiert, dass an den globalen Finanzmärkte neue Übertreibungen entstehen."

Krämer sieht zahlreiche Anhaltspunkte, dass die US-Wirtschaft auf ihrem Erholungskurs weit fortgeschritten ist. "Anders als der Euro-Raum haben die USA die Rezession längst hinter sich gelassen. Der Überhang unverkaufter Immobilien ist weitgehend abgebaut, die privaten Haushalte haben ihre Schulden wieder in Einklang mit ihren Einkommen gebracht und der Staat hat sein Haushaltsdefizit auf nur noch vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts reduziert", erläuterte der Volkswirt.

Vor allem aber sei die Arbeitslosenquote von 10,0 auf 7,3 Prozent gefallen. Damit hänge auch zusammen, dass der Euro-US-Dollar-Wechselkurs bei "starken" 1,35 notiert. Das liege nicht an der Stärke des Euro-Raums, betonte Krämer, "sondern an der Weichheit der US-Notenbank".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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