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Der Gipfel vor dem Gipfel

Archivmeldung vom 05.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Einen Tag vor dem Beginn des Treffens der Staats- und Regierungschefs der acht führenden Industrienationen in Heiligendamm diskutiert Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Kindern und Jugendlichen über die größten Zukunftsprobleme der Erde. 74 Mädchen und Jungen des Junior8-Gipfels von UNICEF und Morgan Stanley folgten der Einladung ins Kanzleramt nach Berlin.

Seit Sonntag beraten die Heranwachsenden aus G8-Staaten und Entwicklungsländern in Wismar über die Situation in Afrika, den Kampf gegen AIDS und den Klimawandel sowie die soziale Verantwortung von Unternehmen. Acht Jugendliche werden ihre Thesen dazu am Donnerstag (7.6) persönlich mit den Staats- und Regierungschefs in Heiligendamm diskutieren.

"Die G8 haben sich für den anstehenden Gipfel in Heiligendamm viel vorgenommen. Wir wollen offene Fragen der Weltwirtschaft anpacken, einen besseren Klimaschutz erzielen und unsere Partnerschaft mit Afrika weiter vertiefen. Ich freue mich diese wichtigen Themen gerade mit Jugendlichen zu diskutieren und ihre Vorstellungen und Wünsche für die Zukunft zu erfahren. Solche Gespräche sind ein wichtiger Teil unserer Vorbereitung für den Gipfel", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich des Besuchs der Jugendlichen im Kanzleramt.

Mit dem Junior8-Gipfel bieten UNICEF und Morgan Stanley Kindern und Jugendlichen aus aller Welt ein Forum, um globale Herausforderungen aus der Sicht der nachwachsenden Generation zu diskutieren. „Kinder und Jugendliche unterwerfen sich zum Glück nicht so schnell den Sachzwängen der Erwachsenen. Ihre Fragen können die Routine des Politikbetriebes durchbrechen“, sagte Heide Simonis, Vorsitzende von UNICEF Deutschland.

Bereits 2005 und 2006 fanden Kinder- und Jugendgipfel während der G8-Treffen in Gleneagles und St. Petersburg statt. Im vergangenen Jahr kam es dabei erstmals zu einem Treffen zwischen den Staats- und Regierungschefs und den Jugendlichen. „Jetzt wächst eine Generation von Jugendlichen heran, die die Auswirkungen der Globalisierung nachhaltig erlebt. Sie wird mit den großen Veränderungen leben, die in allen Bereichen des Lebens stattfinden. Ich bin von der intensiven, qualitativ hochwertigen und kreativen Arbeit der J8-Teilnehmer beeindruckt. Die Kombination aus Ernsthaftigkeit und Offenheit, mit der sie über Sprach- und Kulturgrenzen hinweg Kommunikationswege finden und sich sehr zielgerichtet mit schwierigen Themen auseinandersetzen, sollte vielen ein Vorbild sein", erklärte Dagmar Kollmann, Vorstandsvorsitzende der Morgan Stanley Bank Deutschland. Die Teilnehmer des Junior8-Gipfels erinnern die Staats- und Regierungschefs auch an ihre Versprechen, die sie bei den vorangegangenen Treffen und im Rahmen internationaler Erklärungen wie den Millenniumszielen der Vereinten Nationen gemacht haben. „Die G8 haben es maßgeblich in der Hand, die Kluft zwischen Arm und Reich zu verringern und allen Kindern und Jugendlichen eine gerechte und sichere Zukunft zu ermöglichen“, erklärten die acht Jugendlichen des deutschen J8-Teams der Internatsschule Schloss Hansenberg in Geisenheim (Hessen).

Die Gipfelthemen

Im Mittelpunkt der Beratungen auf dem Junior8-Gipfel in Wismar stehen die gleichen Themen wie auf der Agenda der Staats- und Regierungschefs in Heiligendamm: Denn die Entscheidungen und Initiativen der G8 haben konkrete Auswirkungen auf das Leben der rund 2,2 Milliarden Kinder und Jugendlichen, die heute auf der Erde leben

Afrika

Kinder und Jugendliche leiden am härtesten unter den schwierigen Lebensbedingungen auf dem afrikanischen Kontinent - insbesondere in den Ländern südlich der Sahara. Auf dem afrikanischen Kontinent leben zwar nur rund 12 Prozent der Weltbevölkerung. Aber auf die Region entfallen 43 Prozent aller weltweiten Todesfälle bei Kindern, 50 Prozent aller Todesfälle von Müttern, 70 Prozent der HIV-Infizierten und 90 Prozent der AIDS-Waisen.

AIDS

Bis heute spielen Kinder und Jugendliche im Kampf gegen AIDS eine untergeordnete Rolle. Allein 2,3 Millionen Kinder unter 15 Jahren sind mit dem HI-Virus infiziert und 15 Millionen haben Vater oder Mutter durch AIDS verloren. Trotz einiger Fortschritte haben aber bis heute nur 10 Prozent der infizierten Kinder Zugang zu antiretroviralen Medikamenten. Und bis heute bekommen weniger als 10 Prozent der HIV-positiven Schwangeren medizinische Hilfe, um eine Übertragung des Virus auf ihr Kind zu verhindern.

Schutz geistigen Eigentums und soziale Verantwortung von Unternehmen

Der wissenschaftliche und technologische Fortschritt muss allen heutigen und zukünftigen Kindern zugute kommen. Berechtigte Schutzinteressen für Erfindungen und Patente dürfen nicht dazu führen, dass zum Beispiel Kindern aus ökonomischen Gründen lebenswichtige Medikamente vorenthalten bleiben. Durch die fortschreitende Akkumulation wirtschaftlicher und finanzieller Kraft in global agierenden Unternehmen wächst deren soziale Verantwortung, sich für die Durchsetzung von sozialen Standards und den Abbau sozialer Gegensätze einzusetzen.

Klimawandel

Die Folgen des Klimawandels wie Dürre und Wasserknappheit, Überschwemmungen oder schwere Stürme betreffen die ganze Menschheit. Entwicklungs- und Schwellenländer sind jedoch am stärksten durch Wetterextreme und klimabedingte Veränderungen gefährdet. Die meisten Menschen dort haben aber bisher kaum Möglichkeiten, sich hiervor zu schützen.

Quelle: Pressemitteilung UNICEF International
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