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NATO stationiert Truppen am Balkan: Folgt der nächste Kriegs-Herd in Europa?

Archivmeldung vom 17.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Symbolbild Bild: Pixabay / WB / Eigenes Werk
Symbolbild Bild: Pixabay / WB / Eigenes Werk

Im Schatten des Krieges in der Ukraine nehmen zusehends auch die Spannungen am Balkan zu. So wird beispielsweise der Druck auf den EU-Beitrittskandidaten Serbien seitens der EU erhöht. Sie forderte eine klare Stellungnahme zum russischen Einmarsch in die Ukraine. Doch aufgrund des kulturell und historisch bedingten, starken Naheverhältnisses zwischen Russland und Serbien blieb eine solche durch den serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic bisher aus. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Jetzt droht der Balkan erneut zum Pulverfass zu werden. Seit Jahren ist zu beobachten, dass die geostrategischen Interessen der USA (mitsamt der NATO), Chinas, Saudi Arabiens und der EU aufeinanderprallen.

Vor allem das russlandfreundliche Serbien wird immer mehr zum Drehkreuz für die chinesischen Interessen in Europa und die Zusammenarbeit zwischen Russland und China wird aufgrund der Sanktionen immer enger. Die NATO will indes ihre Streitmacht in Ost-Europa vergrößern. Noch nie war die Welt dem 3. Weltkrieg wohl so nahe; das Schlachtfeld im Fall der Fälle scheint klar definiert: Europa!

USA und Europa verlieren an Bedeutung

Der Westen und damit die USA schwächeln. Ein Indiz dafür ist, dass Länder damit beginnen ihre Öl-Käufe nicht mehr in Dollar abzuwickeln. So gedenkt etwa Saudi-Arabien künftig sein Öl gegen chinesische Yuan verkaufen (Wochenblick berichtete). Ein Tiefschlag für den ölgebundenen Dollar, der zeigt, dass der weltweite Einfluss der USA schwindet. Auch dass sowohl der saudische Prinz als auch der Scheich der Vereinigten Arabischen Emirate ein Gespräch mit US-Präsidenten Joe Biden angeblich einfach ablehnten, unterstreicht das. Doch das US-Imperium will wohl nicht kampflos untergehen. Sieht man von Seiten der USA einen Krieg in Europa als letzte Möglichkeit zum Machterhalt an? Die Pläne hierfür schlummern schon seit Jahren in den Schubladen. Zum Auslöser eines Krieges in Europa könnten einmal mehr Spannungen in der Balkanregion werden.

Saudi-Arabien islamisiert den Balkan

Saudi-Arabien ist seit Jahren hochaktiv in der Balkanregion. So investierte man in Bosnien-Herzegowina hunderte Millionen Dollar, um etwa eine riesige Moschee in Sarajevo oder das größte Einkaufszentrum der Region zu errichten. Den islamistischen Fundamentalismus versucht man dabei gleich mit zu exportieren. Die nie wirklich überwundenen religiösen Spannungen in der Region könnte das noch weiter befeuern. Hinzu kommen die Abspaltungstendenzen der serbischen Landesteile, die mit Russland sympathisieren. Bei ihrem Besuch in Bosnien-Herzegowina warnte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock vor einer Destabilisierung der Region durch “nationalistische Tendenzen”. Zur Erinnerung: In der Ukraine sind derlei Tendenzen durch die EU gerne gesehen, wie Wochenblick berichtete. Man werde „keine Erosion der Sicherheitslage zulassen“, erklärte Baerbock vollmundig. Sie meinte damit womöglich die geplante dauerhafte Stationierung größerer Truppenverbände „im östlichen Bündnisgebiet“, wie sie NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg ankündigte. Sollte eines dieser Länder angegriffen werden, erklärte Stoltenberg die Reaktion der NATO: „Wir werden tun, was notwendig ist, damit in Moskau kein Raum für Missverständnisse über unser Engagement und unsere Bereitschaft bleibt“.

US-Trauma aus 1999: Pro-russische Demos in Serbien

In Serbien ist die Solidarität mit Russland so groß wie wohl sonst nirgendwo: Immer wieder gehen tausende Serben für Putin und Russland auf die Straße. Die Verbundenheit der Serben zu den Russen ist historisch und kulturell groß. Doch vor allem das NATO-Bombardement gegen Serbien 1999 ist in der Bevölkerung noch lange nicht vergessen. Im Zuge dieses ungesühnten Kriegsverbrechens bombardierten die USA vorsätzlich Chemiezentren, um Land und Leute besonders zu schädigen. Bis heute hat das schwere Folgen für Serbien: Europaweit hat das Land die meisten Lungenkrebsfälle. Viele Serben sehen im Ukraine-Krieg einen Krieg zwischen der NATO und ihren russischen Freunden, ihr Kriegstrauma flammt in diesem Konflikt wieder auf.

Chinas Vormarsch am Balkan

Im selben Maße wie der Einfluss der USA zurückgedrängt wird, erweitert China seine Einfluss- und Machtsphäre, vor allem auch in Europa und im Speziellen am Balkan. „Macht die Corona-Krise den Balkan zum Brückenkopf Chinas?“, fragte aus diesem Grund die NZZ bereits vor zwei Jahren und stellte fest: „Wenn es um ‚soft power‘ geht, sind die Chinesen der EU weit überlegen. Am offensichtlichsten ist vielleicht die Umwandlung Serbiens zur regionalen Drehscheibe für Chinas Aktivitäten und die Entwicklung verschiedener Energie- und Infrastrukturprojekte auf dem westlichen Balkan. Peking hat auch ein anhaltendes Interesse an der maritimen Infrastruktur, wie etwa größere Häfen, entlang der adriatischen Küste. Die allmähliche Ausweitung seines diplomatischen Einflusses über wirtschaftliche Angelegenheiten hinaus, ist ohnehin eine übliche Strategie Chinas (man denke an die Konfuzius-Institute, über die versucht wird langsam aber beständig den Einfluss auf Kultur und Politik verschiedener Länder zu erhöhen).

Europa zu schwach und zu zögerlich

Das Fehlen einer klaren Haltung der EU gegenüber solchen Aktivitäten in der Region sowie die jüngste Aussetzung des EU-Beitrittsprozesses von Montenegro beflügeln Chinas Strategie weiter. Die Länder des westlichen Balkans wollen ihren Entwicklungsrückstand gegenüber dem Rest des Kontinents aufholen, was die chinesische Seite zu weiteren Annäherungsversuchen einlädt, analysiert man die Situation beim europäischen Ableger des Council on Foreign Relations (ECFR). Der Investitionsplan der EU für den Westbalkan sei eine verspätete und unzureichende Antwort auf die chinesischen Bestrebungen, wird aber dazu beitragen, den Mangel an hochwertiger Infrastruktur in der Region zu beheben, schätzt man die Entwicklung beim ECFR ein.

NATO-Mitgliedschaften steigern Kriegsgefahr

Doch Peking stößt allmählich auch auf größere Schwierigkeiten. Die NATO-Mitgliedschaft von Ländern wie Albanien und Nordmazedonien hat China in mehreren Bereichen der Zusammenarbeit ausgebremst. So etwa im Bereich der 5G-Technologie und anderer kritischer Infrastruktur.

Die Ankündigung Stoltenbergs mehr Truppen in dieser Region zu stationieren, könnte der Beginn einer weiteren Eskalation sein. Die Kriegstreiberei in US-Medien nimmt unterdessen groteske Formen an. So forderte man etwa auf dem vormals altenativen Sender Democracy Now Frieden in der Ukraine und eine Flugverbotszone. Würde die NATO tatsächlich eine Flugverbotszone über der Ukraine versuchen durchzusetzen, wäre der 3. Weltkrieg bereits vorprogrammiert. Doch selbst ein Präventivschlag der USA gegen Russland wäre zumindest theoretisch denkbar. Denn wie der Krieg gegen den Irak zeigte, schrecken die USA und die NATO auch vor glatten Lügen nicht zurück, um ihre Kriegsgelüste zu befriedigen und ein Land einfach anzugreifen."

Quelle: Wochenblick

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