Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Weltgeschehen Chinas Aufrüstung und ihre Folgen für Anrainer

Chinas Aufrüstung und ihre Folgen für Anrainer

Archivmeldung vom 10.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

China rüstet aktiv auf, stellt ein russischer Militärexperte fest und beschäftigt sich mit der Frage, ob daraus militärische Konflikte resultieren könnten. Auch ein chinesischer General äußert sichim Beitrag von Radio "Stimme Russlands" zum Thema.

Der russische Militärexperte Konstantin Siwkow schreibt in einem Beitrag für die russische Wochenzeitung „WPK“: „Die Krisenerscheinungen in der westlichen Zivilisation haben zur Folge, dass deren wirtschaftliches und militärisches Potenzial zurückgeht. Die faktische Niederlage der USA und der Nato in Afghanistan und dem Irak sowie das Fiasko der Operation Arabischer Frühling zeugen davon, dass die Kriegsmaschine der Nato nicht mehr so effizient ist. Das heißt, man könnte ihr bei günstigen Umständen widerstehen. Dies bringt das chinesische Establishment auf den Gedanken, dass es nötig und möglich wäre, seine wirtschaftlichen und weiteren Interessen im Ausland mit militärischer Gewalt zu verteidigen. Dafür sind aber starke und effiziente Streitkräfte nötig“.

Die chinesischen Streitkräfte seien derzeit 2,3 Millionen Mann stark. Ihren Kern bilde das Heer. Ihm stünden 8.000 bis 10.000 Panzer, rund 6.000 gepanzerte Kampffahrzeuge, 15.000 Artilleriegeschütze und Selbstfahrlafetten, aber auch rund 2.000 Mehrfachraketenwerfer und mehr als 15.000 Luftabwehrsysteme zur Verfügung. Der Anteil neuer Militärtechnik betrage zehn bis 15 Prozent. Generell sei da Heer zu groß angelegten Offensiv- und Verteidigungseinsätzen fähig.

Chinas Luftwaffe habe rund 3.500 Flugzeuge, wobei der Anteil von Jagdflugzeugen mehr als 30 Prozent ausmache. Damit könne das Land theoretisch einer regionalen Macht wie Japan widerstehen, aber nicht den USA. Die chinesische Kriegsmarine habe einen Flugzeugträger, zwei Atom-U-Boote mit ballistischen Raketen und fünf Mehrzweck-Atom-U-Boote, aber auch rund 70 konventionelle U-Boote sowie 60 Zerstörer und Fregatten. Die Reichweite der seegestützten Raketen betrage weniger als 2.000 Kilometer, moderne Kriegsschiffe gebe es wenig. All dies sei ebenfalls für regionale Mächte gefährlich, aber nicht für die USA. Effiziente Einsätze seien nur in küstennahen Gebieten möglich. China verfüge außerdem über rund 40 bodengestützte Interkontinental- und rund 120 Mittelstreckenraketen. Es gebe rund 200 taktische Raketen, die mit nuklearen Gefechtsköpfen bestückt werden könnten.

Siwkow beschäftigt sich mit der Frage, ob ein Militärkonflikt Chinas mit einem Anrainer theoretisch möglich wäre. Er schreibt, die Wahrscheinlichkeit eines Krieges gegen Russland (etwa um Sibirien) sei in absehbarer Zukunft verschwindend gering. Erstens sei Russland im Kriegsfall in der Lage, China mit Atomwaffen zu ruinieren. Zweitens brauche China diesen Krieg nicht: Eine Kooperation mit Russland bringe ihm viel mehr Profite. Durch diese Kooperation bekomme China Rohstoffe, Zugriff auf militärisches Know-how sowie politische Unterstützung im Rahmen der Vereinten Nationen.

Zum chinesisch-japanischen Gebietsstreit um die Inselgruppe Senkaku/Diaoyu schreibt Siwkow, eine militärische Eskalation werde den Einstieg der USA zur Folge haben, und zwar auf Japans Seite. Trotzdem sei die Wahrscheinlichkeit eines solchen Konflikts „hoch genug“, denn diese Inseln seien wirtschaftlich wichtig. Ein chinesischer Militäreinsatz gegen Taiwan sei möglich, falls die taiwanesische Führung die Regierung in Peking provoziere. Wenig wahrscheinlich sei ein Militärkonflikt mit Indien um einen Teil des indischen Bundestaates Arunachal Pradesh, denn dieses Gebiet sei für China nicht von entscheidender Bedeutung.

Der chinesische Militärexperte, General Wang Haiyun, hält Kriege für kaum wahrscheinlich. China halte an einer friedlichen Entwicklung fest. „China wird nie militärische Gewalt gegen einen anderen Staat anwenden. Eine Ausnahme ist nur möglich, wenn China von einem anderen Staat zu einem Krieg gezwungen wird“, so Wang in einem Gastbeitrag für die chinesische Zeitung „Renmin Ribao“.

Ein Angriff auf China sei ebenfalls kaum zu erwarten. Erstens sei die Volksrepublik kein schwaches Land mehr. Zweitens wollen andere Länder laut Wang von Chinas wirtschaftlichem Aufschwung profitieren: „Die USA und Japan blockieren zwar China gemeinsam. Sie wollen jedoch nicht, dass die wichtigste Triebkraft des weltweiten Wirtschaftswachstums ins Stocken gerät, denn dies wird ihnen selbst schaden“.

Quelle: „Stimme Russlands"

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte biss in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige