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Neue Datenbank veröffentlicht Tausende Investmentfonds in Hersteller und Anbieter von Landminen und Streumunition investiert

Archivmeldung vom 11.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Immer noch gibt es Unternehmen, die Landminen und Streumunition herstellen oder anbieten und sich weltweit an Börsen Investoren zur Finanzierung ihrer Geschäfte suchen.

Nur wenige Tage nach Unterzeichnung des historischen Verbotsvertrages für Streumunition in Oslo, veröffentlicht das Aktionsbündnis Landmine.de hierzu eine neue, weltweite Datenbank, die unter der Adresse www.ethisches-investment.info abrufbar ist.

"Mindestens 2.000 Investmentfonds sind weltweit in die Geschäfte mit Minen und Streumunition investiert", beklagt Thomas Küchenmeister vom Aktionsbündnis Landmine.de. "Selbst nachhaltige Fonds z.B. von DEXIA, Sarasin oder BNP Paribas sind betroffen", so Küchenmeister. Überdurchschnittlich belastet erscheinen die Produkte der Fondsgesellschaft JP Morgan Asset Management Europe S.à r.l. (ca. 150 Fonds), wobei ähnliches für Allianz Global Investors (40 Fonds) gilt bzw. für 50 Fonds der DWS Investment GmbH. Aber auch Anbieter wie AXA oder auch DEKA halten Anteile an relevanten Anbietern und Anteilseignern.

Die neue Landmine.de-Datenbank identifiziert bislang gut 260 Rüstungsunternehmen, die die geächteten Waffen oder deren Komponenten (z.B. Verlegesysteme) anbieten, herstellen oder entwickeln. Sie soll zukünftig ausgebaut bzw. um weitere relevante ethische Bereiche ergänzt werden. "Über 30 dieser Rüstungsunternehmen sind direkt an den Börsen handelbar, einige sind auch durch jeweilige Mutterkonzerne börsennotiert", sagt Julia Dubslaff von Landmine.de. Insgesamt wurden 300 Anteilseigner der Rüstungsunternehmen identifiziert. Zu den Unternehmen gehören aus Deutschland z.B. Rheinmetall als Hersteller und Anbieter von alternativer Streumunition und von Verlegesystemen, sowie deren Anteilseigner Deutsche Bank. Aber auch u.a. die Siemens AG, die an der Krauss Maffei Wegmann GmbH & Co. KG beteiligt ist, die ebenfalls Verlegesysteme für Streumunition herstellt.

"Landminen und Streumunition töten oder verstümmeln jedes Jahr Tausende Kinder oder machen sie zu Waisen", erklärte UNICEF-Vorstandsmitglied Tom Koenigs. "Wir wollen die weltweite Ächtung dieser Waffen erreichen - auch von den Staaten, die die Konvention bisher noch nicht unterschrieben haben. Die neue Datenbank bietet Anlegern die Möglichkeit, dieses Ziel zu unterstützen." Für immer mehr Anleger ist es inakzeptabel, in Unternehmen investiert zu sein, die den eigenen ethischen Grundsätzen, insbesondere in Bezug auf die Beteiligung an Geschäften mit Streumunition und Landminen, widersprechen. "Landminen und Streumunition sind furchtbare Waffen und Anleger sollten über ihr Handeln zumindest indirekt auf die Produktpolitik der jeweiligen Rüstungsunternehmen Einfluss nehmen", betont Danuta Sacher von Brot für die Welt.

Zu den Haupt-Zielgruppen des Projektes zählen Stiftungen. "Besonders für ethisch orientierte Stiftungen gewinnt die Frage nach nachhaltigen Investmentstrategien immer mehr an Bedeutung", sagt Ingrid Rosenburg von der Stiftung Nord-Süd-Brücken, die zu den Förderern des Projektes zählt. Mit dem Hintergrundwissen aus solchen Projekten können Kapitalanlagen gezielter ausgewählt, aber auch Druck auf Investmentgesellschaften ausgeübt werden, ihre Portfolios nachhaltig zu gestalten. "Auch nachhaltige Investmentstrategien sind durchaus profitabel", erklärt Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur Finanztest und verweist auf deren Untersuchungsergebnisse.

Quelle: Aktionsbündnis Landmine.de

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