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Russland macht sich auf Kampf um Mond-Rohstoffe gefasst

Archivmeldung vom 08.05.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Mond
Mond

Foto: Luc Viatour
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Konkurrenzkampf um Rohstoffe läuft künftig auch außerhalb der Erde, deshalb braucht Russland eine bemannte Station auf dem Mond, berichtet die online Redaktion von Radio "Stimme Russlands". Einem Zeitungsbericht zufolge wird derzeit ein entsprechendes staatliches Programm skizziert.

Weiter heißt es dort: "Mitte des laufenden Jahrhunderts will Russland eine bemannte Station auf dem Mond haben, um Bodenschätze dort zu gewinnen. Das berichtete am Donnerstag die Tageszeitung „Iswestija“ unter Berufung auf einen Konzeptentwurf des russischen Mondprogramms. Am Entwurf hatten die Russische Akademie der Wissenschaften, mehrere Unternehmen und Forschungsinstitute der Raumfahrtbehörde Roskosmos sowie die Universität Moskau gearbeitet.

Das Blatt zitierte aus dem Programm: „Im 21. Jahrhundert kann eine geopolitische Konkurrenz um die Mond-Naturressourcen beginnen.“ Folglich brauche Russland entsprechende Raumfahrt-Optionen, um seine nationalen Interessen in Sachen Mond-Erschließung wahrzunehmen.

Zwar seien interplantare Flüge sehr teuer und ohne internationale Konkurrenz kaum möglich. Das russische Mondprogramm müsse aber so gestaltet werden, um vom Ausmaß der ausländischen Beteiligung nicht abhängig zu sein, hieß es.

Zunächst gehe es darum, geologische Angaben zu sammeln. Auf dieser Grundlage falle dann eine Entscheidung, ob die Gewinnung von Rohstoffen auf dem Mond rentabel und zweckmäßig wäre. Danach sei die Einladung von Privatinvestoren möglich.

Die Autoren des Konzepts prognostizieren: „Binnen 20 bis 30 Jahren werden für führenden Weltraummächte günstige Aufmarschgebiete auf dem Mond suchen, um eine praktische Nutzung künftig zu ermöglichen.“ Es gehe dabei sowohl um die Erkundung von Bodenschätzen als auch um Experimente zur Gewinnung von Wasserstoff und Sauerstoff vor Ort. Das sei eine Voraussetzung für die Einrichtung bemannter Stationen.

Die russische Erschließung des Mondes soll nach Ansicht der Projetautoren aus drei Phasen bestehen. Die erste davon sehe die Entsendung von Raumsonden vor, um einen passenden Ort für die künftige Basis zu wählen. Diese Missionen seien im Zeitraum zwischen 2016 und 2025 möglich.

Die zweite Phase im Zeitraum zwischen 2028 und 2030 beinhalte bemannte Flüge zum Mond – vorerst allerdings ohne Landung. Der russische Raketenkonzern Energia bastle bereits an einem passenden Raumschiff.

In der dritten Phase (2030 bis 2040) besuche man voraussichtlich unmittelbar die gewählten Gelände auf dem Mond und beginne mit der Einrichtung der Infrastruktur anhand der vor Ort geförderten Rohstoffe. Unter anderem sei der Bau einer Sternwarte geplant, so der Entwurf.

Ist dieses Konzept realistisch oder gibt es bessere Vorschläge? Der russische Raumfahrt-Experte Iwan Moissejew sagte dem Blatt: „Es wäre sinnvoll, den Mond künftig als Weltraumbahnhof zu nutzen. Denn es ist sehr aufwendig, Güter von der Erdoberfläche ins All zu transportieren (…) Wenn man erforderliche Rohstoffe auf dem Mond nimmt, so wäre es beispielsweise günstiger, Satelliten von dort aus zu starten. Doch die Einrichtung einer entsprechenden Infrastruktur ist dort wahrscheinlich erst gegen Ende des laufenden Jahrhunderts möglich. Was Rohstoff-Transporte vom Mond auf die Erde betrifft, sind sie sinnlos: Selbst wenn man dort Diamanten findet, wäre ihr Transport nicht rentabel.“

Ein Sprecher der Raumfahrtbehörde Roskosmos erklärte, man werde alle Vorschläge sorgfältig analysieren, um ein staatliches Zielprogramm in Sachen Raumfahrt zu formulieren. Dessen Entwurf werde dann der Regierung vorgelegt.

Vizepremier Dmitri Rogosin hatte zuvor gesagt, die Regierung erwarte von Roskosmos Vorschläge zur weiteren Weltraumforschung. Man erhoffe sich davon einen Durchbruch, um sich auf die Erschließung von Rohstoffen des Mondes, des Mars und des Asteroidengürtels technologisch vorzubereiten."

Quelle: online Redaktion Radio „Stimme Russlands"

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