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Was bedeutet eine Zahlungsunfähigkeit bei Auslandsschulden für Russland?

Archivmeldung vom 04.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Martha de Jong-Lantink, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Martha de Jong-Lantink, on Flickr CC BY-SA 2.0

Westliche Medien berichten, dass Russland einer Zahlungsunfähigkeit bei seinen Auslandsanleihen konfrontiert sei. Die Versuche, Russland durch Sanktionen daran zu hindern, seine ausländischen Forderungen zu bedienen, könnten das westliche Finanzsystem ins Wanken bringen. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "1. Wie reagiert Russland auf die Vorwürfe der Zahlungsunfähigkeit?

Moskau hat diese Behauptungen zurückgewiesen und Washington beschuldigt, versucht zu haben, eine künstliche Zahlungsunfähigkeit herbeizuführen und erklärt, dass Russland bereit und in der Lage sei, seine Auslandsschulden zu bedienen. Der Übergang zu Zahlungen in Rubel impliziere keine Zahlungsunfähigkeit, betonte Finanzminister Anton Siluanow.

2. Wie plant Moskau, seine Auslandsschulden zu bedienen?

Im Rahmen des neuen Mechanismus für Zahlungen ins Ausland, der kürzlich von Präsident Wladimir Putin angekündigt und rechtswirksam unterzeichnet wurde, betrachtet Moskau seine Verpflichtungen als erfüllt, "wenn sie in Rubel in einem Betrag geleistet werden, der dem Wert der Verpflichtungen in ausländischer Währung entspricht und zum Wechselkurs des Tages, an die zentrale Sammelstelle überwiesen und über diese an die Gläubiger ausgezahlt werden".

3. Warum zahlt Russland Anleihen in Rubel?

Im vergangenen Mai ließen die USA eine Sonderregelung über Zahlungen für Anleihen auslaufen, die es Moskau ermöglicht hatte, seine Schulden in Dollar zu bedienen. Das russische Finanzministerium gab daraufhin bekannt, dass Russland, um seinen Ruf als zuverlässigen Kreditnehmer zu verteidigen, seine Eurobond-Verpflichtungen in der Landeswährung Rubel bedienen werde, wenn ihm verwehrt wird, in Fremdwährung zu zahlen.

4. Was bedeutet Zahlungsunfähigkeit für eine souveräne Nation?

Eine souveräne Nation in Zahlungsschwierigkeiten kann sich kein zinsgünstiges Geld über internationale Finanzinstitute mehr leihen, weil diese Nation als Risiko angesehen wird.

5. Wie wirkt sich das auf Russland aus?

Es gibt keinen Grund für Moskau, Anleihen auszugeben. Russland hat eine geringe Verschuldung von rund 16 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), da es nicht wesentlich auf Kredite angewiesen ist. Im Vergleich dazu haben die meisten westlichen Länder Schulden nahe oder weit über 100 Prozent ihres BIP.

6. Wie viel Schaden fügt eine Zahlungsunfähigkeit der Wirtschaft eines Landes zu?

In Bezug auf das westliche Finanzsystem spielt eine Zahlungsunfähigkeit keine Rolle. Die Sanktionen machen es Russland unmöglich, wie bisher internationalen Handel zu betreiben.

Die meisten westlichen Unternehmen haben sich aus dem russischen Markt zurückgezogen und es ist nicht möglich, Geld von westlichen Finanzinstituten zu leihen. Das macht die Kreditwürdigkeit, die Russland im Westen zugeschrieben wird, bedeutungslos.

7. Wie wirkt sich dies auf die übrigen Handelspartner Russlands aus?

Gegenüber China, Indien und anderen wichtigen Partnern hat die Situation keine negativen Auswirkungen. Russlands Handel mit seinen BRICS-Partnern ist im ersten Quartal des Jahres 2022 um fast 40 Prozent gewachsen, verglichen mit 164 Milliarden US-Dollar im letzten Jahr. Russlands Handelspartner sind bestrebt, den Rückzug westlicher Unternehmen in Russland zu ersetzen.

8. Was sind Moskaus Alternativen zur Kreditaufnahme bei westlichen Institutionen?

Finanzinstitute wie die von den BRICS-Mitgliedsstaaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika gegründete New Development Bank (NDB) mit dem Ziel, Infrastruktur- und Entwicklungsprojekte in Schwellenländern zu finanzieren, könnten eine gute Option für Russland sein.

9. Was ist der potenzielle Fallout?

Der Westen bestreitet, dass eine mögliche russische Zahlungsunfähigkeit jene Art von Auswirkungen auf die globalen Finanzmärkte und Institutionen haben könnte, wie sie von einer früheren Zahlungsunfähigkeit im Jahr 1998 ausgelöst wurden. Damals drängte die Zahlungsunfähigkeit Russlands bei Rubel-Anleihen die US-Regierung dazu, einzugreifen und Banken dazu zu drängen, einen großen amerikanischen Hedgefonds zu retten, dessen Zusammenbruch, so wurde befürchtet, das gesamte Finanzsystem hätte erschüttern können.

Investmentanalysten erkennen jedoch an, dass Inhaber russischer Anleihen infolge westlicher Maßnahmen ernsthafte Verluste erleiden und gerichtliche Klagen gegen die US-Regierung einreichen könnten, weil diese Dollarzahlungen durch Russland unterbindet. Moskau weist darauf hin, dass die Versuche, Russland in die Zahlungsunfähigkeit zu treiben, lediglich den Ruf des westlichen Finanzsystems untergraben werden."

Quelle: RT DE

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