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C-Waffen-Einsatz als Prolog zu einem Großkrieg

Archivmeldung vom 02.05.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Ein Chemiewaffen-Einsatz in Syrien ist nicht auszuschließen – vor allem aber durch die Rebellen, sagt ein russischer Auslandsexperte. Ein weiterer Analyst betrachtet einen möglichen Militäreinsatz gegen Baschar Assad als Vorzeichen eines Iran-Krieges. Das berichtet Nikita Sorokin in einem Beitrag bei Radio "Stimme Russlands".

Dort heißt es weiter: "Französische Behörden und Geheimdienste haben nach wie vor keine Beweise für einen Chemiewaffen-Einsatz in Syrien. Frankreichs Außenminister Laurent Fabius sagte in der laufenden Woche dem Radiosender Europe 1: „Wir sind im Moment dabei, die Hinweise, die die Briten und die Amerikaner uns vorgelegt haben, zu überprüfen“. Der Experte Aschdar Kurtow vom Russischen Institut für strategische Studien sagte STIMME RUSSLANDS, die Eskalation in Syrien sei mittlerweile dermaßen schwer, dass nichts mehr auszuschließen sei:

„In einer solchen Situation, wenn keine der Konfliktparteien einen Sieg erzielt, greift man sehr oft zu drastischeren Mitteln. Darunter zu tödlicheren Waffen. Aus meiner Sicht gibt es aber keinen hinreichenden Grund dafür, der Regierung von Baschar Assad einen Einsatz von Massenvernichtungswaffen, darunter auch von C-Waffen, vorzuwerfen. Es gibt eine elementare Logik: Einige führende Länder des westlichen Blocks betreiben ohnehin eine ausgelassene Kampagne gegen Syrien. Ein Chemiewaffen-Einsatz durch Assad würde einen Anlass für einen direkten Militäreinsatz geben. Baschar Assad ist ja kein Selbstmörder, um so zu handeln. Deshalb bin ich eher dazu geneigt, den Berichten zu vertrauen, dass die Rebellen diese Waffen einsetzen konnten“.

In den USA spricht mancher inzwischen davon, dass das Assad-Regime die vom Weißen Haus gesetzte „rote Linie“ übertreten habe. Laut US-Präsident Barack Obama handelt es sich bei dieser Linie um einen Chemiewaffen-Einsatz in Syrien. Die US-Regierung hat ihren „non-lethal support“ für die syrische Opposition mittlerweile intensiviert, indem 200 Experten für Aufklärungs- und Spezialeinsätze ins benachbarte Jordanien geschickt wurden. Es ist auch geplant, eine Panzer-Division sowie Flugabwehrraketen des Typs Patriot dort zu stationieren. Jay Carney, Sprecher des Weißen Hauses, sagte kürzlich, die US-Regierung schließe keine Optionen aus, um die syrische Führung unter Druck zu setzen. Gewöhnlich gebrauchen die USA die Formulierung, um auf einen möglichen Militäreinsatz hinzuweisen. Alle Hinweise auf die Vorbereitung eines „Libyen-Szenarios“ in Syrien liegen also vor.

Einen solchen Einsatz würden laut Kurtow vor allem Großbritannien und Frankreich unterstützen. Nicht auszuschließen sei auch, dass man versuchen werde, die Intervention den Golf-Monarchien Saudi-Arabien und Katar zu überlassen. Nach Ansicht des russischen Experten könnten diese Golf-Länder dann Söldner schicken. Das Ziel sei, das Assad-Regime zu beseitigen, um eine militärische Aggression gegen Syriens wichtigsten Verbündeten, den Iran, zu starten, hieß es.

Jewgeni Satanowski, Präsident der russischen Denkfabrik „Nahost-Institut“, prognostizierte im Gespräch mit STIMME RUSSLANDS, die Syrien-Krise werde sich kaum nach dem libyschen oder irakischen Muster entwickeln. Hinter jeder Initiative, in den syrischen Bürgerkrieg aus dem Ausland einzugreifen, stecken laut Satanowski Saudi-Arabien, Katar und die Türkei:

„Luftangriffe auf Chemiewaffen-Depots oder gegen Rebellen-Gruppen, falls diese in den Besitz von Chemiewaffen gelangen, werden offenbar die Amerikaner und die Israelis übernehmen. Wahrscheinlich nehmen auch die Briten und die Franzosen daran teil. Der Westen ist in diesem Fall der Hund, mit dem der Schwanz (vertreten durch Katar, Saudi-Arabien und die Türkei) wedelt. Assad wird vom Iran Rückendeckung bekommen und weniger von der Hisbollah, die sich damit begnügt, ihre Positionen im Libanon zu behalten. Im Nahen Osten kann alles auf einen regionalen Krieg hinauslaufen. Wollen wir aber begreifen, dass man in Richtung eines Großkrieges gegen den Iran driftet. Ein Militäreinsatz gegen Syrien, falls es dazu kommt, wird vor allem ein Vorzeichen des Iran-Krieges sein“.

Der Sturz der Regierung in Damaskus ist für den Westen mittlerweile eine Frage der Ehre. Das Assad-Regime hält seit zwei Jahren stand und für westliche Mächte ist das inakzeptabel. Es kommt sogar nicht auf die geografische oder die geopolitische Bedeutung Syriens an. Ein erfolgreicher Militäreinsatz soll die faktische Niederlage der Nato und der USA in Afghanistan gewissermaßen wettmachen."

Quelle: Text Nikita Sorokin - „Stimme Russlands"

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