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Europa verliert an Gewicht, 2050 nur noch Deutschland in Top10 der Volkswirtschaften

Archivmeldung vom 18.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: berlin-pics  / pixelio.de
Bild: berlin-pics / pixelio.de

Europa verliert als eines der Zentren der Weltwirtschaft weiter an Boden. 2050 wird Deutschland als einzige europäische Volkswirtschaft in den Top10 der wirtschaftlich leistungsfähigsten Staaten vertreten sein. Während heute Europa mit Deutschland (Rang 5), Frankreich (Rang 8) und dem Vereinigten Königreich (Rang 10) hinter Asien die stärkste Region im Ranking der Top-Volkswirtschaften ist, wird nach einer Prognose der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland bereits 2030 auf Rang 8 und das Vereinigte Königreich auf Rang 10 zurückfallen. Frankreich schafft es dann nur noch auf Rang 11 und wird von Mexico (Rang 9) aus der Spitzengruppe verdrängt.

"Früher als von uns erwartet hat China die Vereinigten Staaten von ihrer Spitzenposition verdrängt. Unsere Prognose zeigt deutlich, dass Europa im weltweiten Vergleich weiter an wirtschaftlichem Gewicht verliert. Die Kraftzentren der Weltwirtschaft verschieben sich auch in Zukunft weiter nach Asien. Mit Nigeria wird bis 2050 erstmals auch ein afrikanischer Staat in die Top10 der leistungsfähigsten Volkswirtschaften vorstoßen", fasst Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC Deutschland, die Ergebnisse der Studie zusammen.

Indien mit nachhaltigem Wachstumspotential

China bleibt trotz zuletzt moderateren Wachstums unangefochten die größte Volkswirtschaft weltweit. Ab 2020 droht allerdings eine alternde Bevölkerung das Wachstum spürbar zu bremsen. Mit dauerhaft hohen Wachstumsraten und einer jungen Bevölkerung wird Indien bis 2050 zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufsteigen und die USA auf Platz drei verdrängen. Von ähnlich guten Voraussetzungen profitieren auch Indonesien und Nigeria.

"Die aufstrebenden Schwellen- und Entwicklungsländer werden ihre Wachstumspotentiale jedoch nur dann entfalten können, wenn sie ihre Infrastruktur konsequent und nachhaltig verbessern, ihre Verwaltungsstrukturen wettbewerbsfähig machen und dafür sorgen, dass die gesamte Bevölkerung ein höheres Bildungsniveau erreicht. Auch der Schutz geistigen Eigentums und eine nachhaltige Steuerpolitik müssen gewährleistet sein, damit die Wirtschaft in diesen Ländern weiter wachsen kann", sagt Norbert Winkeljohann.

Spitzengruppe setzt sich ab, Wachstumszentren verschieben sich

Der Abstand zwischen den führenden Volkswirtschaften (China, Indien und USA) und dem Rest der Welt wird sich in den nächsten Jahrzehnten signifikant vergrößern. Während bereits heute Indien als drittstärkste Volkswirtschaft etwa 50 Prozent größer ist als Japan (Rang 4), wird 2050 die dann drittstärkste Volkswirtschaft USA fast zweieinhalbmal so groß sein wie Indonesien (2050: Rang 4).

Auch die Wachstumszentren verschieben sich deutlich. Laut Prognose dürfte das Wachstum der Eurozone auch unter optimistischen Annahmen 2050 bei etwa 1,5 bis 2 Prozent im Jahr liegen. Nigeria, Vietnam und die Philippinen hingegen werden dann mit durchschnittlich 4,5 bis 5 Prozent Wachstum die dynamischsten Wachstumsregionen der Welt sein.

"Investoren sollten die reifen Volkswirtschaften in Nordamerika und Europa trotz der globalen Verschiebungen nicht einfach abschreiben. Wie unsere Prognose deutlich zeigt, wird das Durchschnittseinkommen in den dynamischen Wachstumsmärkten nur sehr langsam steigen und beispielsweise 2050 in China noch immer nur rund 40 Prozent des US-amerikanischen Niveaus betragen. Indien dürfte dann auf rund 25 Prozent kommen", so Winkeljohann.

Demografischer Wandel bremst Wachstum weltweit

Für die Prognose gehen die Volkswirtschaftler von PwC von einem durchschnittlichen Wachstum der Weltwirtschaft von rund 3 Prozent pro Jahr aus. Die weltweite Wirtschaftsleistung wird sich bis 2037 verdoppeln und bis 2050 fast verdreifachen. Der ab 2020 immer stärker spürbare demografische Wandel verhindert ein noch stärkeres Wachstum. "Der demografische Wandel wird ab etwa 2020 das Wachstum in weiten Teilen der Welt deutlich abkühlen. Die negativen Effekte sehen wir heute bereits in Japan deutlich. Deutschland muss sich auf eine ähnliche Entwicklung einstellen", mahnt Winkeljohann.

Ranking der 32 größten Volkswirtschaften (*in Mrd. US-Dollar, BIP gewichtet nach Kaufkraftparität in Dollar)

     2014                  2030                  2050
Rang Land           BIP*   Land           BIP*   Land         BIP*
1    China          17,632 China          36,112 China         61,079
2    United States  17,416 United States  25,451 India         42,205
3    India          7,277  India          17,138 United States 41,384
4    Japan          4,788  Japan          6,006  Indonesia     12,210
5    Germany        3,621  Indonesia      5,486  Brazil         9,164
6    Russia         3,559  Brazil         4,996  Mexico         8,014
7    Brazil         3,073  Russia         4,854  Japan          7,914
8    France         2,587  Germany        4,590  Russia         7,575
9    Indonesia      2,554  Mexico         3,985  Nigeria        7,345
10   United Kingdom 2,435  United Kingdom 3,586  Germany        6,338
11   Mexico         2,143  France         3,418  United Kingdom 5,744
12   Italy          2,066  Saudi Arabia   3,212  Saudi Arabia   5,488
13   South Korea    1,790  South Korea    2,818  France         5,207
14   Saudi Arabia   1,652  Turkey         2,714  Turkey         5,102
15   Canada         1,579  Italy          2,591  Pakistan       4,253
16   Spain          1,534  Nigeria        2,566  Egypt          4,239
17   Turkey         1,512  Canada         2,219  South Korea    4,142
18   Iran           1,284  Spain          2,175  Italy          3,617
19   Australia      1,100  Iran           1,914  Canada         3,583
20   Nigeria        1,058  Egypt          1,854  Philippines    3,516
21   Thailand       990    Thailand       1,847  Thailand       3,510
22   Egypt          945    Pakistan       1,832  Vietnam        3,430
23   Poland         941    Australia      1,707  Bangladesh     3,367
24   Argentina      927    Malaysia       1,554  Malaysia       3,327
25   Pakistan       884    Poland         1,515  Iran           3,224
26   Netherlands    798    Philippines    1,508  Spain          3,099
27   Malaysia       747    Argentina      1,362  South Africa   3,026
28   Philippines    695    Vietnam        1,313  Australia      2,903
29   South Africa   683    Bangladesh     1,291  Colombia       2,785
30   Colombia       642    Colombia       1,255  Argentina      2,455
31   Bangladesh     536    South Africa   1,249  Poland         2,422
32   Vietnam        509    Netherlands    1,066  Netherlands    1,581

Datenbasis: IMF World Economic Outlook Database, eigene Berechnungen für 2030 und 2050

Quelle: PwC PriceWaterhouseCoopers (ots)

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