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Die nächste Farbrevolution? Der kasachische Präsident spricht von einem Angriff aus dem Ausland

Archivmeldung vom 10.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Thomas Röper und Druschba FM
Bild: Thomas Röper und Druschba FM

In Kasachstan eskalieren Unruhen, der Präsident spricht von einem Angriff aus dem Ausland und bittet seine militärischen Verbündeten, darunter Russland, um Hilfe. Da Kasachstan ein Land ist, über das viele in Deutschland nur wenig wissen, will ich zunächst Informationen über das Land geben, bevor ich auf die aktuellen Ereignisse komme. Im Westen wird Kasachstan zwar nicht explizit als Diktatur bezeichnet, aber der Vorwurf schwingt in der Berichterstattung über das Land unterschwellig mit.

Der Grund ist, dass Präsident Nasarbajew das Land von 1989 bis 2019 regiert hat und dass der inzwischen ehemalige Ex-Präsident als Vorsitzender des Sicherheitsrates des Landes immer noch an den Hebeln der Macht ist. Präsident des Landes ist seit 2019 der ehemalige Außenminister Tokajew.

Kasachstan ist kein reiches Land, aber im Vergleich zu den meisten Nachbarländern geht es den Kasachen recht gut. Nasarbajew hat es in seiner Regierungszeit geschafft, das Land zusammenzuhalten, das man durchaus als Vielvölkerstaat bezeichnen kann, wobei die größte Minderheit Russen sind.

Kasachstan ist Mitglied des militärischen Verteidigungsbündnisses Organisation für kollektive Sicherheit (OVKS), in dem sich einige ehemalige Sowjetrepubliken, unter anderem auch Russland und Weißrussland, zusammengeschlossen haben. Dieser Punkt ist wichtig, weil Präsident Tokajew am 5. Januar erklärt hat, es handle sich um aus dem Ausland organisierte Unruhen, er betrachte die Vorgänge als feindlichen ausländischen Angriff und er bat die Verbündeten aus der OVKS um Unterstützung.


Am 5. Januar hat Präsident Tokajew seinen Vorgänger Nasarbajew vom Posten des Vorsitzenden des Sicherheitsrates verdrängt und diesen selbst eingenommen. Von Nasarbajew gibt es bisher keine Erklärungen zu den Ereignissen im Land. Ob er gesundheitlich angeschlagen ist oder warum Tokajew eigenmächtig den Posten des Chefs des Sicherheitsrates übernommen hat, ist bisher unklar.

Die aktuellen Unruhen haben vor einigen Tagen begonnen, der Grund waren Erhöhungen der Preise für Gas, mit dem die Kasachen ihre Autos betanken. Die Regierung hatte die Subventionierung dieses Gases eingestellt, woraufhin es Proteste gab. Selbst als die Regierung die Maßnahme zurücknahm und schließlich sogar zurückgetreten ist, haben die Proteste nicht nachgelassen, sondern sind eskaliert. Mittlerweile wurden auch Regierungsgebäude angegriffen und teilweise in Brand gesteckt.

Hier werde ich aufzeigen, wie in Russland über die Ereignisse berichtet wurde und übersetze einen Beitrag der russischen Fernsehnachrichten vom Abend des 5. Januar.

Beginn der Übersetzung:

Tokajew hat die Partner der OVKS um Unterstützung gebeten

Der kasachische Präsident Kassym-Zhomart Tokajew hält am Abend des 5. Januar eine Sitzung ab, um die Lage in dem Land zu erörtern, in dem es seit mehreren Tagen zu Unruhen, Zusammenstößen und Pogromen gekommen ist.

Während des Treffens sagte der Präsident, dass er im Zusammenhang mit der aktuellen Situation unter Berufung auf den Vertrag über kollektive Sicherheit (OVKS) an die Staatschefs der OVKS appellierte, „Kasachstan bei der Bewältigung dieser terroristischen Bedrohung zu unterstützen.“ Er sagte, er halte einen solchen Aufruf für absolut angemessen und zur rechten Zeit.

Tokajew bezeichnete die Randalierer in Almaty und anderen Städten als terroristische Banden und sagte, sie seien im Ausland ausgebildet worden.

„Da es sich bei diesen terroristischen Banden in der Tat um internationale Organisationen handelt, haben sie im Ausland eine gute Ausbildung erhalten, und ihr Angriff auf Kasachstan kann und sollte als ein Akt der Aggression betrachtet werden“, betonte der Staatschef.

Tokajew sagte auch, dass terroristische Banden wichtige Infrastruktureinrichtungen in ihre Gewalt gebracht haben. Dies gilt insbesondere für den Flughafen in Almaty, wo fünf Flugzeuge, darunter auch ausländische, von ihnen unter ihre Kontrolle gebracht wurden. „Almaty ist einem Angriff, Zerstörung und Banditentum ausgesetzt“, betonte der Präsident.

Er sagte, dass die randalierenden Banden im ganzen Land Gebäude besetzt haben, in denen Schusswaffen gelagert werden, und mit Rekruten kämpfen. Darüber hinaus sei es in der Nähe von Alma-Ata zu einem Gefecht zwischen Terroristen und einer Luftlandeeinheit des Verteidigungsministeriums gekommen.

Der kasachische Präsident hat den Bürgern des Landes versprochen, alles zu tun, um ihre Interessen zu schützen.

Ende der Übersetzung."

Quelle: apolut von Thomas Röper und Druschba FM.

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