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Krieg zwischen Ober- und Unterlauf: Wasser als politscher Faktor

Archivmeldung vom 26.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: © Flickr.com/color line/cc-by  - STIMME RUSSLANDS
Bild: © Flickr.com/color line/cc-by - STIMME RUSSLANDS

Politische Konflikte im Nahen und im Mittleren Osten sind zum Teil auf Umweltprobleme zurückzuführen, stellt ein russischer Experte fest. In absehbarer Zukunft schließt er, wie die online Redaktion von Radio "Stimme Russlands" berichtet, dort Kriege um Wasser nicht aus.

Im Bericht ist weiter zu lesen: "Der russische Orientalist Jewgeni Satanowski schreibt in einem Gastbeitrag für die Wochenzeitung „WPK“, das Wasser-Problem im Nahen und im Mittleren Osten sei derzeit akut. Ein besonderes Problem sei dabei der Wasserbau an grenzübergreifenden Flüssen. Länder im Unterlauf des jeweiligen Flusses kämen dadurch wirtschaftlich oft zu Schaden.

Etwa der Konflikt zwischen Äthiopien und Ägypten sei ein klassisches Beispiel für ein Problem ohne Lösung. Die im Bau befindliche Renaissance-Talsperre am Blauen Nil in Äthiopien werde die Wassermenge im stromabwärts liegenden Ägypten drastisch reduzieren. Dies bedeute einen drastischen Strom- und Trinkwassermangel, was letztendlich einen Zusammenbruch der ägyptischen Wirtschaft zur Folge habe.

Falls sich die Regierung in Kairo für Luftangriffe entscheide, um die äthiopische Staumauer zu zerstören, werde dies Ägypten in politische Isolation bringen und auf einen Krieg zwischen den beiden bevölkerungsreichen afrikanischen Ländern hinauslaufen. Falls das Bauprojekt doch zu Ende gebracht werde, könne es außerdem einen Tsunami verursachen, der alle ägyptischen und sudanesischen Städte im Nil-Tal wegspüle und diese Staaten dadurch praktisch ruiniere, prognostiziert Satanowski.

Ihrerseits seien Äthiopien und weitere Länder im Oberlauf des Nil nicht in der Lage, auf neue Talsperren und Wasserkraftwerke zu verzichten. Das sei ihre einzige Chance, ihre Energieprobleme zu lösen und ihren wirtschaftlichen Rückstand zu überwinden.
„Der Hauptauftragnehmer des äthiopischen Talsperrprojektes ist China. Dieses Land steigt allmählich zum größten ausländischen Wirtschafts-Akteur in Afrika auf und ist gegen jeglichen Einfluss resistent. Vor diesem Hintergrund hat Ägypten seinen ‚Krieg um Wasser‘ gegen Äthiopien noch vor dessen Beginn verloren“, so der Kommentar.

Konflikte um Wasser gebe es auch am Tigris und am Euphrat, und zwar zwischen der Türkei im Oberlauf und den stromabwärts liegenden Ländern Syrien und Irak. Auch Jordanien, das Hunderttausende syrische und irakische Flüchtlinge aufgenommen habe, stehe derzeit am Rande eines Kollapses seines Wassernutzungs-Systems. Seine einzige Chance, die Situation zu stabilisieren, sei eine Zusammenarbeit mit Israel in Bezug auf den Bau von Entsalzungsanlagen am Roten Meer.

Israel werfe unterdessen den Palästinensern vor, die Wasserquellen zu verseuchen und übermäßig auszubeuten. Theoretisch lasse sich dieser Konflikt durch moderne israelische Technologien regeln. Der Status quo zwischen Israel und der palästinensischen Autonomiebehörde sei aber zu instabil. Das sei eine schwere Hürde für konstruktive Lösungen.

Im Jemen sei der Rückgang von Wasserressourcen mehr als aktuell. Das Problem bestehe seit langem. Zwischen dem Jemen und Saudi-Arabien komme es möglicherweise zum ersten Krieg um Wasser im Nahen Osten, zumal die Beziehungen zwischen den beiden Ländern durch Gebietsstreite und Grenzkonflikte historisch belastet seien. Die Situation werde dadurch verkompliziert, dass der Iran Stämmen im Norden des Jemen den Rücken stärke, während auch Saudi-Arabien sich in die Innenpolitik der Regierung in Sanaa einmische, so Satanowski.""

Quelle: online Redaktion Radio „Stimme Russlands"

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