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Dürre in Mosambik: Überlebenskampf für Frauen und Mädchen und Anstieg von Kinderheirat, Prostitution und häuslicher Gewalt

Archivmeldung vom 12.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Flagge von Mosambik
Flagge von Mosambik

87.000 schwangere und stillende Frauen benötigen Nahrungsunterstützung. Die Hilfsorganisation CARE weist darauf hin, dass die seit Monaten anhaltende Nahrungskrise im südlichen Afrika die Gesundheit besonders von Frauen und Mädchen bedroht und sie Gefahren aussetzt, die lebenslange, verheerende Folgen haben.

"Die Katastrophe für Frauen und Mädchen ist eine stille, und Zahlen sind schwer zu erheben. In Gesprächen mit der weiblichen Bevölkerung wird aber immer wieder deutlich, dass sie zum Überleben ihre eigene Sicherheit und Gesundheit riskieren", berichtet CARE-Mitarbeiterin Johanna Mitscherlich, die derzeit in Mosambik im Einsatz ist.

"Sie verkaufen ihren Körper für ein wenig Geld, sie essen als letzte und am wenigsten, sie laufen Stunden, um Wasser zu holen und sie verheiraten ihre Töchter minderjährig, damit sie versorgt sind." In Mosambik wird jedes zweite Mädchen vor dem 18. Lebensjahr verheiratet. Die verheerende Folge: Keine Bildung, frühe und gefährliche Schwangerschaften, ein chronischer Kreislauf der Armut.

Seit Monaten herrscht die schlimmste Dürre seit 35 Jahren, verschärft durch das Wetterphänomen El Niño. Mosambik ist ohnehin eines der ärmsten Länder des südlichen Afrika und bereits vor der Dürre wurden weniger als 50 Prozent der schwangeren Frauen medizinisch betreut. Die Krankenstationen sind nun seit Monaten überlastet, es fehlt an Wasser und es kommen mehr und mehr Patienten mit Krankheiten, die auf Mangelernährung zurückzuführen sind.

"Rund 87.000 schwangere und stillende Frauen hier in Mosambik benötigen Hilfe, weil sie sich nicht ausreichend und ausgewogen ernähren können", erklärt Johanna Mitscherlich. "In vielen Dörfern, die ich besucht habe, berichteten mir schwangere Frauen, dass sie nun erst recht nicht mehr zur Vorsorge und Geburt in ein Krankenhaus gehen. Sie haben schlicht kein Geld für den Transport, zudem sind die Einrichtungen überlastet."

Es fehlt außerdem an finanziellen Mitteln, um den Hunger zu lindern und Menschen dabei zu unterstützen, Reserven aufzubauen. "CARE, andere Hilfsorganisationen und die Regierung erreichen hier nur knapp ein Drittel der Menschen, die Hilfe benötigen", berichtet Mitscherlich.

Für die gesamte Region des südlichen Afrikas sind bisher nur ein Fünftel der benötigten Gelder eingegangen, die von den Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen gemeinsam gefordert wurden. Dabei warnt die humanitäre Gemeinschaft bereits seit vergangenem Jahr, denn die verheerenden Folgen des Wetterphänomens El Niño waren damals schon abzusehen.

"Angesichts der weltweiten Krisenherde rückt die Situation im südlichen Afrika in den Hintergrund - eine Dürre entwickelt sich schleichend und schafft es deshalb weniger in die Schlagzeilen. Aber für Millionen von Familien ist jeder Tag ein Überlebenskampf, bei dem Frauen und Mädchen die schlechtesten Chancen haben", so Mitscherlich.

CARE-Teams vor Ort arbeiten intensiv daran, so viele Familien wie möglich mit dringend benötigter Nahrungshilfe zu erreichen. In Mosambik plant CARE gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen, 500.000 Menschen in den am stärksten betroffenen Gebieten zu erreichen.

Neben der Verteilung von Nahrungsmitteln werden Wassersysteme repariert und landwirtschaftliche Methoden verbessert. Zusätzlich baut CARE Kleinspargruppen auf, damit Gemeinden Rücklagen bilden können und sich besser vor kommenden Naturkatastrophen schützen. Das Erfolgsmodell der Kleinspargruppen wurde vor 25 Jahren von CARE in Westafrika erfunden und hilft bis heute dabei, besonders Frauen und ihre Familien aus der Armut zu befreien.

Quelle: CARE Deutschland-Luxemburg e.V. (ots)

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