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Syrien will UN-Kontrolleuren Untersuchung nun doch erlauben

Archivmeldung vom 26.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge der Arabischen Republik Syrien
Flagge der Arabischen Republik Syrien

Syrien will nach offiziellen Angaben den UN-Chemiewaffeninspektoren nun doch erlauben, den mutmaßlichen Giftgasangriff vor Ort zu untersuchen. Das Außenministerium teilte mit, die Experten würden Zugang zu dem bombardierten Vorort von Damaskus erhalten.

In New York bestätigte das Büro von UNO-Generalsekretär Ban, die syrische Regierung habe die nötige Zusammenarbeit zugesagt. Diese schließe auch ein, die Feindseligkeiten an der Stelle des Vorfalls einzustellen. Nach UN-Angaben sollen die Arbeiten am Montag beginnen.

UN-Generalsekretär Ban habe den Leiter der Gruppe angewiesen, dem Vorfall höchste Priorität zu geben. Regierung und Opposition werfen sich bislang gegenseitig vor, letzte Woche Giftgas eingesetzt zu haben. Dabei sollen nach Angaben der Opposition rund 1.300 Menschen ums Leben gekommen sein. Die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" hatte am Samstag unter Berufung auf drei Krankenhäuser berichtet, es gebe Hinweise auf einen Giftgaseinsatz, sprach jedoch nur von rund 350 Todesopfern.

De Maizière: Militärische Mittel lösen Probleme in Syrien nicht

Auch nach dem mutmaßlichen Giftgas-Einsatz in Syrien hält sich die Bundesregierung mit Forderungen nach einem Militärschlag zurück. In einem Interview der Zeitschrift "Superillu" sagte Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU): "Ein militärisches Eingreifen von außen in diesen schrecklichen Bürgerkrieg in Syrien sehe ich nicht. Es kann nur eine politische Lösung geben." Auch die sei wegen der uneinheitlichen Position im UN-Sicherheitsrat schwierig. "Aber der Westen sollte nicht glauben, mit militärischen Mitteln Probleme im Nahen Osten lösen zu können."

Unions-Fraktionsvize Vaatz fordert Asyl für christliche Syrien-Flüchtlinge

Deutschland soll nach dem Willen des Unions-Fraktionsvize Arnold Vaatz mehr christliche Syrien-Flüchtlinge aufnehmen. Vaatz sieht eine "besondere Verantwortung von Deutschland und Europa". Durch seine christliche Prägung sei der Kontinent für syrische Christen einer der wenigen sicheren Zufluchtsorte, sagte der CDU-Politiker dem Nachrichtenmagazin "Focus". Muslimische Flüchtlinge aus Syrien könnten in den Nachbarstaaten des umkämpften Landes halbwegs sicher leben. "Aber christliche Flüchtlinge fliehen im Nahen Osten meist nur von einer Hölle in die nächste."

Vaatz, der in der Fraktion auch für Menschenrechtspolitik verantwortlich ist, sieht Deutschland grundsätzlich in der Pflicht, auch gegenüber den bedrängten Kopten in Ägypten: "Wir können die Konflikte in islamischen Ländern nicht durch die Aufnahme von Flüchtlingen lösen. Aber wir haben die Chance, den alten christlichen Gemeinden aus arabischen Ländern das Überleben zu sichern."

Ärzte ohne Grenzen liefert weitere Hinweise auf Giftgaseinsatz in Syrien

Die Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenze" hat weitere Hinweise auf einen Giftgaseinsatz in Syrien geliefert. Nach Berichten von Mitarbeitern dreier Krankenhäuser im Gouvernement Damaskus wurden dort am vergangenen Mittwochmorgen in einem Zeitraum von weniger als drei Stunden etwa 3.600 Patienten mit neurotoxischen Symptomen eingeliefert. 355 von ihnen sind nach Angaben der Krankenhausmitarbeiter gestorben, teilte Ärzte ohne Grenzen mit.

Seit 2012 hat die Organisation nach eigenen Angaben eine "umfassende und verlässliche Zusammenarbeit mit medizinischen Netzwerken, Krankenhäusern und improvisierten Kliniken im Gouvernement Damaskus aufgebaut" und Medikamente, medizinische Ausrüstung und technische Geräte dorthin geschickt. Deswegen vertraut sie auch auf die örtlichen Angaben. Wegen Sicherheitsrisiken konnten Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen diese Einrichtungen aber bislang nicht selbst aufsuchen. "

Medizinisches Personal, das in diesen Einrichtungen arbeitet, hat Mitarbeitern von Ärzte ohne Grenzen detaillierte Informationen über eine große Zahl von Patienten mit Symptomen wie Krämpfen, übermäßiger Speichelbildung, stark verengten Pupillen, verschwommenem Blick und Atemnot zukommen lassen", sagte Bart Janssens, Leiter der Projektabteilung von Ärzte ohne Grenzen in Brüssel.

Die Patienten wurden mit Atropin behandelt, einem Medikament, das bei neurotoxischen Symptomen verwendet wird. Damit verdichten sich die Hinweise auf einen Giftgaseinsatz. Die von der Opposition genannte Zahl von 1.300 Todesopfern konnte aber nicht bestätigt werden. Unklar ist auch, wer das Giftgas eingesetzt haben könnte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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