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Zahlungsmoral in Europa ist schlecht

Archivmeldung vom 04.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Baumeister Ing. Engelbert Hosner, EUR ING. ... www.bauwissen.at / pixelio.de
Bild: Baumeister Ing. Engelbert Hosner, EUR ING. ... www.bauwissen.at / pixelio.de

In Europa herrscht eine schlechte Zahlungsmoral. Lediglich 75 Prozent der Unternehmen und Privatkunden begleichen pünktlich ihre Rechnungen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Deutschlands größtem Inkasso-Anbieter EOS, die der "Welt" exklusiv vorliegt. "Das Zahlungsverhalten in Europa ist stark verbesserungswürdig", sagte EOS-Geschäftsführer Klaus Engberding, demzufolge vor allem Industrieunternehmen säumige Zahler sind.

Besonders schlecht ist die Zahlungsmoral im Südosten Europas. In Bulgarien und Rumänien etwa werden gerade mal 70 Prozent der Rechnungen termingerecht bezahlt. Und auch in Griechenland und der Slowakei bleibt der Wert mit 71 Prozent unterdurchschnittlich. Besser sieht es dagegen in Frankeich und vor allem in Deutschland aus. Während immerhin 80 Prozent der Franzosen zuverlässig zahlen, begleichen hierzulande sogar 83 Prozent fristgerecht ihre Ausstände.

Trotzdem ist Engberding entsetzt. "Im internationalen Vergleich ist der deutsche Wert zwar relativ gut. Betriebswirtschaftlich gesehen ist diese Zahl trotzdem alarmierend." Schließlich bedeute sie, dass fast jeder sechste Kunde in Deutschland seine Rechnungen verspätet oder am Ende gar nicht bezahlt. Komplettausfälle gibt es nach EOS-Angaben hierzulande in rund zwei Prozent der Fälle und damit halb so oft wie im europäischen Durchschnitt.

"Nur zwei Prozent Zahlungsausfälle in Deutschland - das hört sich niedrig an, ist aber absolut betrachtet ein schwindelerregend hoher Betrag", sagte Engberding. Am Ende gehe es noch immer um viele Milliarden Euro. Das gefährde Existenzen. "Liquiditätsmangel ist eine der häufigsten Insolvenzursachen", beschrieb der Geschäftsführer.

Gründe für die schlechte Zahlungsbereitschaft gibt es viele. Bei den Privatkunden listet die Studie, für die TNS Infratest im Auftrag von EOS 2600 Finanzexperten aus zwölf europäischen Ländern befragt hat, an oberster Stelle einen vorübergehenden Liquiditätsengpass auf, gefolgt von Arbeitslosigkeit und Vergesslichkeit. Bei Unternehmenskunden wiederum steht ebenfalls ein momentaner Liquiditätsengpass an erster Stelle.

Zweithäufigster Grund sind Zahlungsausfälle bei eigenen Kunden. Darüber hinaus werden aber auch Insolvenz, mangelnde Professionalität bei der Rechnungsbearbeitung und vorsätzliches Nichtbezahlen genannt. Vor allem in Osteuropa trauen Rechnungssteller ihren Kunden betrügerische Absichten zu. Stattliche 25 Prozent der befragten Unternehmen wittern Betrug von Seiten der Privatkunden und immer noch 19 Prozent von Seiten der Firmenkunden.

Verbesserungen bei den Zahlungsgewohnheiten scheinen nicht in Sicht. Zwei Drittel der befragten Unternehmen jedenfalls rechnen der Umfrage zufolge nicht mit einer Verbesserung der Zahlungsmoral in den kommenden zwei Jahren. In Westeuropa ist die Skepsis dabei deutlich höher als im Osten. Dabei gilt: Je schlechter die derzeitige Zahlungstreue, desto höher sind die Hoffnungen in eine Verbesserung der Zahlungsmoral.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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