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Medien: So sehen Kiews nationalistische Kinderlager aus

Archivmeldung vom 01.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Demonstrationen am 1. Dezember 2013 in Kiew. Schwarz-rote Fahnen gehören dem Kongress Ukrainischer Nationalisten
Demonstrationen am 1. Dezember 2013 in Kiew. Schwarz-rote Fahnen gehören dem Kongress Ukrainischer Nationalisten

Foto: Antanana
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Journalistin Ethel Bonet hat in ihrem Artikel für die spanische Zeitung „El Confidencial“ über die Ausbildung junger Ukrainer in nationalistischen Lagern berichtet.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" schreibt dazu: "Um das Thema zu erkunden, besuchte Bonet eines dieser Lager, das Kinder angeblich militärisch ausbildet. Es befindet sich im ehemaligen sowjetischen Sportlager „Lider“ in der Nähe von Kiew und sucht via Facebook nach Teilnehmern, ohne eine offizielle Webseite zu besitzen.

Das Lager kann bis zu 200 Kinder zwischen sieben und 16 Jahren aufnehmen, die Aufenthaltsdauer jeweils beträgt 20 Tage.

Militärisch gekleidete Ausbilder kombinieren sportliche Aktivitäten mit spartanischem Militärtraining. Schwimmen, Basketball, Leichtathletik, Widerstandsübungen (wie Krabbeln und Überspringen von Hindernissen) sowie das Aktivieren und Deaktivieren von Kalaschnikow-Maschinengewehren. Dies sind einige der Aktivitäten, die im „Lider“ angeboten werden.

„Wie in jedem Sommerlager machen die Kinder am Tag der Elternbesuche eine Theateraufführung im Auditorium. Auf der Bühne singen sie nationalistische Lieder, während rote und schwarze Fahnen der extremen Rechten wehen. Abends gibt es Nachtversammlungen, die mit denen eines konventionellen Lagers wenig zu tun haben: Fackeln und Kinder in Kampfuniform, Köpfe in Sturmhauben, erhobener Arm und offene Hand“, beschreibt Bonet die Tätigkeiten im „Lider“.

Das Training werde immer zu den Klängen von ultranationalistischen Hymnen, Hardcore-Musik und ukrainischem Punk durchgeführt, merkt die Journalistin an.

„Ukraine über alles!“, „Helden sterben nicht, Feinde sterben!“, „Vereinigte Ukraine“ und „Sieg oder Tod!“ seien unter den Losungen, welche von den jungen ukrainischen Patrioten skandiert werden, heißt es in dem Artikel.

„Hier lernen wir Militärtaktiken, wie man mit Luftgewehren auf Dosen schießt, die sich auf der gleichen Höhe und Entfernung befinden wie unsere Feinde, wenn sie etwa 80 bis 100 Meter entfernt sind. Die Druckluftpistolen haben die gleiche Reichweite wie die Kalaschnikows. Es ist wie an der echten Front“, zitiert Bonet einen Jungen, der Zeit im „Lider“-Lager verbracht haben soll.

Laut Bonet ist der Lagerdirektor, Iwan Granatkin, ein  „Euromaidan-Held“, der während der Revolution 2014 in den ersten Reihen der Protestler gewesen sei. Er trägt einen Zopf auf seinem ansonsten rasierten Kopf und ist mit Tätowierungen bedeckt. Seiner Meinung nach sind die Kinder im Lager keine Nationalisten, sondern Patrioten.

„Wir vermitteln diesen jungen Leuten eine patriotische Ausbildung im Zusammenhang mit dem anhaltenden Krieg in der Ostukraine. Es ist sehr wichtig, ein Kind zum Patrioten zu erziehen, damit er sein Land verteidigt, wenn es notwendig ist“, so Granatkin gegenüber „El Confidencial“.

Granatkins Stellvertreter Alexej Sabolotny, der einst als Dolmetscher in der Sowjetarmee gedient haben soll, verriet gegenüber dem Blatt, das Lager bereite die Kinder auf den Kampf gegen prorussische Separatisten vor.

„Wir glauben, dass unsere Kinder bereit sein müssen, sich dem Angreifer zu stellen, und mit einem Nachbarn wie Russland bin ich absolut überzeugt, dass wir uns früher oder später damit auseinandersetzen müssen. Daher ist es unsere Verpflichtung, diese Kinder auf diese Konfrontation vorzubereiten“, verlautbarte Sabolotny.

Bereits vier Jahre lang erhalten laut Bonet ukrainische Kinder in diesen ultranationalistischen Lagern mit dieser Philosophie eine militärische Ausbildung, ohne Bildungskriterien oder Lernstandards.

„Selbst wenn der Konflikt in der Ukraine gelöst ist, bleibt die Gefahr bestehen, da die jüngeren Generationen im Hassgefühl gegen die auf der anderen Seite lebenden Menschen erzogen wurden. Die Indoktrination von Kindern ist eine Zeitbombe für die Zukunft der Ukraine“, resümiert Bonet."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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