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Nigerias Bargeldputsch wirkt: Digital-Transaktionen erreichen Höchststand

Archivmeldung vom 26.04.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Freepik/Pixabay/Montage AUF1 / Eigenes Werk
Bild: Freepik/Pixabay/Montage AUF1 / Eigenes Werk

Nigeria, Afrikas größte Volkswirtschaft, hat zwischen Oktober 2022 und Februar 2023 insgesamt 2,3 Billionen Naira Bargeld aus dem Umlauf abgezogen und damit einen Bargeld-Crash inszeniert. Vordergründig sollte das den Übergang zur bargeldlosen Wirtschaft beschleunigen, was bestens gelungen ist. Dies berichtet das Portal "AUF1.info".

Weiter berichtet das Portal: "Mobile-Banking-Transaktionen haben sich im genannten Zeitraum mehr als verdoppelt. Laut Analysten wollte die Regierung über den Bargeldabzug den Stimmenkauf bei der Februar-Wahl unterbinden. Schöner Nebeneffekt: die Möglichkeit der Totalkontrolle aller Geldflüsse und Bürger. Die Registrierung für ein Digitalkonto muss biometrisch erfolgen.

Üblicherweise horten die Reichen und Schönen in Nigeria riesige Mengen Bargeld zu Hause und können sich damit alles – auch Wählerstimmen - kaufen. Die Korruption im Land ist berüchtigt.

Regierung will Totalkontrolle

Die künstlich herbei geführte Bargeld-Knappheit, insbesondere der Einzug hoch nominierter Geldscheine, zwang die Nigerianer, sich für digitale und elektronische Bankdienstleistungen anzumelden. Ähnliches geschah bereits 2020, wegen der pandemischen Sperren. Die Regierung des bis dahin unkontrollierbaren Landes, hat nun die einmalige Chance, alle Daten der Bürger aufzunehmen. Die ID-Karten werden mit dem Mobilkonto verknüpft. Jede Geldtransaktion kann im Detail nachverfolgt, bei Bedarf auch unterbunden werden. 

Digitalisierungs-Diktatur 

Nicht nur westliche, auch afrikanische Regierungen nutzen die Digitalisierung der Menschen mittlerweile ganz offen zur Kontrolle der Gesellschaft. In Ruanda wurde so in der Pandemie der Impfzwang umgesetzt. Die ID-Karten wurden mit dem Impfstatus verknüpft. Die Polizei wurde mit QR-Lesegeräten ausgestattet und kontrollierte alle zentralen Zugangsstellen. Ohne Impfung konnte man keine Bank, keinen Bus oder Motorrad benutzen. Sogar der Zugang zu den lebenswichtigen Märkten wurde kontrolliert. Die Menschen hatten keine andere Wahl, als sich den Covid-19-Genstich verpassen zu lassen.

Existenzen vernichtet

Der politisch erzwungene Bargeld-Crash in Nigeria trieb viele Menschen in den Ruin oder an den Rand ihrer Existenz. In einem im März veröffentlichten Bericht schätzte das in Lagos ansässige „Center for the Promotion of Private Enterprise“ (Zentrum für die Förderung von Privatunternehmen), dass die Wirtschaft rund 20 Milliarden Naira durch die Krise verloren hat. Millionen von Bürgern sind infolge der Störungen und Schwierigkeiten, die durch die Währungsumgestaltungspolitik verursacht wurden, in Armut und Elend geschlittert. Insbesondere durch die Beseitigung von über 70 Prozent des Bargeldes in der Wirtschaft“, sagte Muda Yusuf, Chef des Zentrums.

Digital-Transaktionen vervielfacht

Die Regierung ist jedenfalls ihrem Ziel, einer bargeldlosen Wirtschaft, einen Riesenschritt näher gekommen. Laut Daten des „Nigerian Interbank Settlement System“ (NIBSS, im Besitz aller lizenzierten Spargeldbanken in Nigeria und der Zentralbank Nigerias) beschleunigten sich Transaktionen per Mobile-Banking im Februar 2023 auf ihren Höchststand und stiegen im Jahresvergleich um mehr als das Fünffache auf 183,7 Millionen Naira. Für Jänner wurden 108,1 Millionen mobile Geldtransaktionen gemeldet. Wertmäßig stiegen die mobilen Banktransaktionen innerhalb eines Jahres von 1,1 Billionen Naira auf 2,6 Billionen Naira. Sowohl das Volumen als auch der Wert der über Point-of-Sale (POS)-Terminals durchgeführten Transaktionen erreichten im Februar ihren Höchststand, während die Zahl der landesweit eingesetzten POS-Terminals im Laufe des erwähnten Monats ein Rekordhoch erreichte.

Auch Landbevölkerung im Visier

Der Bargeld-Crash hat auch Aktivitäten auf den Plattformen vieler Zahlungsunternehmen und Digitalbanken angespornt, die im ganzen Land aus dem Boden schießen. Analysten sprechen von einer „Lernkurve“ für digitale Zahlungssysteme bei den Nigerianern, die bereits mit der Corona-Pandemie begonnen hat. Sie sprechen von „finanzieller Inklusion“, also der Ausweitung digitaler Zahlungsplattformen auf ländliche Regionen. Point-of-Sale Terminals sollen dort verstärkt ausgebaut werden, zudem will man die Cloud-Technologie besser nutzen und über 200.000 Händler-Agenten in ganz Nigeria anwerben. Zugriff auf die digitalen Zahlungsplattformen erhalten Nigerianer über Apps. OPay und PalmPay lagen dabei ganz vorne. Die Registrierung erfolgt biometrisch. "

Quelle: AUF1.info

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