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Moskau: Lage in Mossul schlimmer als einst in Aleppo – doch in den Medien hört man kaum etwas davon

Archivmeldung vom 14.03.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.03.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Outskirts of Mosul, 17 November 2016
Outskirts of Mosul, 17 November 2016

Foto: Mstyslav Chernov
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die irakische Stadt Mossul haben bereits wesentlich mehr Menschen verlassen, als Ostaleppo in Syrien bei dessen Befreiung, wie der russische Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag mitteilte. Dabei findet diese Tragödie, so dessen Sprecherin Maria Sacharowa ferner, in den westlichen Medien so gut wie keinen Platz.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "„Diejenigen, die die Aufnahmen aus Mossul gesehen haben, können das Unruhegefühl nicht loswerden“, sagte Lawrow. „Aus dieser Stadt sind bereits sicherlich mehr Zivilisten geflüchtet, als aus Ostaleppo während der Operation zu dessen Befreiung“, betonte der Minister ferner.

Dabei gehe die Tragödie dieser irakischen Stadt an den meisten Medien in der Welt vorbei, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa. „Es ist merkwürdig, dass bislang immer noch kein Twitter-Account eines Mädchens entstand, das in der Stadt Mossul leidet“, sagte Sacharowa ironisch. Dabei spielte sie offenbar auf das Twitter-Profil des syrischen Mädchens Bana an, dessen Geschichte international für Aufmerksamkeit gesorgt hatte.

„Es ist seltsam, dass sich (die CNN-Korrespondentin – Anm. d. Red.) Christiane Amanpour nicht tagtäglich fragt, wie viele Menschen infolge der Kampfhandlungen der internationalen Koalition in dieser Stadt ums Leben kamen (…), dass es in den leitenden Zeitungen und Zeitschriften keine Bilder, Hashtags oder knackigen Überschriften über die humanitäre Katastrophe in Mossul gibt“, so die Sprecherin.

„Die Tragödie von Mossul wird im Informationsraum der Welt vorsichtig aus dem Auge gelassen. Soweit das im Prinzip technologisch möglich ist, angesichts des Ausmaßes der Katastrophe“, sagte Sacharowa abschließend.

In West-Mossul befinden sich derzeit nach UN-Angaben bis zu 750.000 Zivilisten und 350.000 Kinder (in Aleppo waren einst 300.000 Menschen eingesperrt), wobei der Stadtteil derzeit verstärkt bombardiert wird. Tausende Menschen fliehen vor dem Hunger, Durst und den eskalierenden Kämpfen — von humanitären Korridoren für die Zivilbevölkerung wie beim Kampf um das syrische Aleppo ist jedoch keine Rede, obwohl Hilfsorganisationen wie zum Beispiel Save the Children die irakischen Streitkräfte und ihre Verbündeten dazu auffordert, solche Korridore einzurichten und „alles dafür zu tun, um Kinder und Familien zu schützen. Mittlerweile ist es laut dem UN-Kinderhilfswerk UNICEF rund 30.000 Flüchtlingen, die Hälfte davon Kinder, gelungen, die Stadt zu verlassen. Davon und von dem hohen Blutzoll bei den Zivilisten und der Armee wird jedoch nur sehr vereinzelt und nüchtern in den Leitmedien der USA berichtet.

Auch in deutschen Medien fehlt diesmal jede Spur der so üblich gewordenen Kriegsberichterstattung, bei der zuvor schon fast leidenschaftlich Russland und die „blutrünstige“ syrische Regierung wegen „unmenschlicher Bombardements“ und des „völkerrechtswidrigen Krieges“ stigmatisiert wurden.

Dem Leser werden diesmal keine zerstörten Straßen, weinende Kinder und verstümmelte Leichen unter die Nase gehalten, als ob die Bomben der US-Koalition  ganz stichprobenartig nur Terroristen als Ziel verfolgen würden und die Angaben der militärischen Non Profit-Beobachtungsstelle „Airwars“, wonach  die Zahl der Todesfälle von Zivilisten bei der Befreiung Mossuls bereits weitaus höher ist als in Aleppo, ganz gewiss eine Lüge wären."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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