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Wozu China neuen Bomber entwickelt

Archivmeldung vom 18.06.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.06.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: Stimme Russlands
Bild: Collage: Stimme Russlands

Fotos eines Modells des strategischen Stealth-Bombers, der voraussichtlich von der Luftfahrt-Industriekorporation Schengjang entwickelt wird, wurden unlängst im chinesischen Internet veröffentlicht. Danach kann man wohl eine Reihe von Schlussfolgerungen hinsichtlich der schon in relativ naher Zukunft möglichen Evolution der chinesischen Militärdoktrin und der Doktrin für den Kernwaffeneinsatz zu ziehen, meint Wassili Kaschin, Experte des Zentrums für die Analyse von Strategien und Technologien.

In seinem Bericht bei Radio "Stimme Russlands" heißt es: "Die Fotos, die unter anderem vom bekannten Blog The Aviationist wiedergegeben worden sind, zeigen Modelle eines Angriffsflugzeugs, das irgendwie an ein in seinen Abmessungen vergrößertes Jagdflugzeug der fünften Generation erinnern. Fragmentarische Angaben über Arbeiten an dem Projekt für einen Stealth-Fernbomber in China waren auch zuvor aufgetaucht; diese Fotos sind aber besonders hochwertig und besonders überzeugend, obwohl man auch hier eine Fälschung nicht vollständig ausschließen darf.

Wenn China tatsächlich an einem perspektivischen Fernbomber arbeitet, so ist sie nach den USA und Russland das dritte Land, das ein solches Projekt angepackt hat. Dabei versprechen die finanziellen Unkosten und die technischen Schwierigkeiten bei seiner Umsetzung kolossal zu sein, ganz besonders, wenn man beachtet, dass China zum Unterschied von den USA und Russland über keinerlei Erfahrungen auf diesem Gebiet verfügt. Wenn China den Wunsch haben sollte, das Programm bis in die Serienfertigung voranzutreiben, so wird man dafür praktisch mehr Ressourcen aufwenden müssen als für die beiden Programme für die Entwicklung der Jagdflugzeuge der fünften Generation oder beispielsweise für das gesamte bemannte Weltraumprogramm.

Das einzige kaum bemerkbare strategische Bombenflugzeug, das bis zum Stadium der Serienfertigung gebracht worden ist, ist die US-amerikanische B-2 Spirit. Der Einkaufspreis für einen Bomber mit dem dazu gehörenden Satz von Zubehör- und Ersatzteilen bezifferte sich in den 1990er Jahren auf mehr als 900 Millionen US-Dollar. Der Gesamtwert der Entwicklung und der Fertigung aller Flugzeuge ist auf rund 45 Milliarden US-Dollar belaufen.

Das chinesische Projekt soll, wenn man anhand von Abbildungen urteilen soll, noch anspruchsvoller sein als die in den 1980er Jahren entwickelte unterschallschnelle B-2. Wenn das Programm über den Rahmen des Vorprojektes hinausgegangen und die Entscheidung getroffen worden ist, es umzusetzen, so handelt es sich um einen recht wichtigen politischen Schritt, der eine wesentliche Umverteilung der Ressourcen im Rahmen des Militärhaushalts nach sich zieht.

Gegenwärtig verfügt China über Bombenflugzeuge H-6K, die imstande sind, Schläge mit Marschflugkörpern im Bereich der zweiten Inselkette zu führen. Diese Flugzeuge können schon jetzt als wirksames Hinhalteinstrument im Rahmen der Asiatisch-Pazifischen Region dienen. China hat ferner zwei Modelle von Jagdflugzeugen der fünften Generation (J-20, J.31) bis zum Stadium der Flugerprobung gebracht. Bei einem von ihnen (J-20) handelt es sich nach Auffassung vieler Fachleute um eine schwere Angriffsmaschine, die über eine erhebliche Reichweite verfüge und kaum bemerkbar sei.

Zugleich können alle diese Maschinen nicht ein wirksames Mittel zum nuklearen Hinhalten sein, denn sie sind außerstande, das Territorium der USA zu erreichen.

Ein derart kostspieliges Programm kann gerechtfertigt sein, wenn die VR China gewillt ist, die Rolle der Bombenfliegerkräfte in ihrer nuklearen Triade erneut zu erhöhen. Während eines drohenden Krieges können solche Bombenflugzeuge in den im beizeiten vorgegebenen Räumen mit Kernwaffen an Bord patrouillieren und für den Gegner unerreichbar bleiben.

Das Vorhandensein von Plänen für einen nicht nuklearen Einsatz des Flugzeuges wird auch von einer bevorstehenden Erweiterung des Rahmens für den Einsatz der Nationalen Volksbefreiungsarmee Chinas weit über die Grenzen der Asiatisch-Pazifischen Region hinaus zeugen. Die nukleare Version der Bestimmung des neuen Flugzeuges ist am wahrscheinlichsten, und wenn sie stimmt, so können wir mit einem weiteren raschen Wachstum der Stückzahl von chinesischen nuklearen Gefechtsköpfen rechnen. Die Epoche, da das chinesische Kernwaffenarsenal das kleinste unter allen „offiziellen“ Kernwaffenmächten gewesen ist, wird endgültig der Vergangenheit anheim fallen."

Quelle: Text Wassili Kaschin - „Stimme Russlands"

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