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Immer mehr Mädchen und Frauen werden Opfer sexualisierter Gewalt in Kriegen

Freigeschaltet am 17.06.2025 um 09:23 durch Sanjo Babić
Bild: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. Fotograf: Katerina Ilievska
Bild: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. Fotograf: Katerina Ilievska

Sexuelle Gewalt wird in bewaffneten Konflikten zunehmend als strategisches Mittel eingesetzt. Darauf weisen die SOS-Kinderdörfer anlässlich des Internationalen Tags für die Beseitigung sexueller Gewalt in Konflikten am 19. Juni hin.

Mit der steigenden Zahl von Kriegen und Bürgerkriegen nimmt auch die Zahl dieser Verbrechen weiter zu. Mehr als 473 Millionen Kinder leben aktuell in Konfliktgebieten, jedes sechste ist von sexuellen Übergriffen bedroht - am häufigsten sind Mädchen betroffen. Boris Breyer, Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, sagt: "Kinder werden damit aufs Gemeinste ihrer Kindheit beraubt. Wir müssen alles daransetzen, Mädchen und Frauen besser zu schützen - und wir stehen in der Pflicht, den Betroffenen zu helfen und sie zu entschädigen."

Generationenübergreifende Folgen für die Opfer

Sexuelle Gewalt wird gezielt eingesetzt, um die sozialen Strukturen von Gemeinschaften zu zerstören. Die körperlichen und seelischen Folgen für die Betroffenen sind verheerend und können sich über Generationen hinweg auf ganze Gesellschaften auswirken. Laut einem UN-Bericht waren 2023 bei 1.186 dokumentierten Fällen von sexueller Gewalt in Post-Konfliktsituationen Kinder betroffen - davon waren 98 Prozent Mädchen. Auf jeden gemeldeten Fall kommen schätzungsweise 100 nicht gemeldete Taten.

Brennpunkte sexueller Gewalt weltweit

  • In der Demokratischen Republik Kongo werden weltweit die meisten Fälle konfliktbezogener sexueller Übergriffe registriert. Seit Jahren liefern sich die kongolesische Armee und die Rebellenmiliz M23 erbitterte Kämpfe. Schätzungen zufolge wurden durch den Konflikt zwischen 200.000 und einer Million Mädchen und Frauen vergewaltigt. Seit Anfang 2025 steigen die Übergriffe auf die Zivilbevölkerung erneut dramatisch an.
  • Auch in Haiti eskaliert die Lage: Die extreme Gewalt rivalisierender Banden ist direkte Folge der politischen Instabilität und des Zusammenbruchs staatlicher Strukturen. Sexuelle Gewalt wird dort systematisch als Terrormittel eingesetzt. Im Jahr 2024 wurden über 4.000 Fälle von sexualisierter Gewalt gegen Mädchen und Frauen gemeldet, viele davon Massenvergewaltigungen. Laut UN sind die Übergriffe auf Kinder innerhalb eines Jahres um 1.000 Prozent gestiegen.
  • Im Sudan liefern sich seit über zwei Jahren die sudanesische Armee und die paramilitärische Gruppe RSF schwere Kämpfe. Für das Jahr 2023 wird von rund 60.000 Fällen konfliktbezogener sexueller Gewalt ausgegangen. Allein im ersten Quartal 2025 haben die Menschenrechtsverletzungen gegen Kinder - insbesondere in der Region Darfur - nochmals massiv zugenommen. Dazu zählen sexuelle Sklaverei, Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen.

Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit Hermann-Gmeiner-Fonds Deutschland e.V. (ots)

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