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Irans neue Atom-Pläne: „Israel kann Maßnahmen treffen“

Archivmeldung vom 22.08.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Collage: STIMME RUSSLANDS
Bild: Collage: STIMME RUSSLANDS

Mit seinen neuen Kernbrennstoff-Plänen hat der Iran für Aufsehen gesorgt. Russische Experten klären über den technologischen Hintergrund auf und befürchten eine nervöse Reaktion Israels. Das berichtet Andrei Fedjaschin bei Radio "Stimme Russlands".

Weiter heißt es: "Der Iran will den so genannten Silizid-Kernbrennstoff für den Forschungsreaktor in Teheran produzieren. Das teilte die iranische Atomenergiebehörde mit. Bei diesem Brennstoff handelt es sich eigentlich um ein Gemisch von Metall und Silikon. Dadurch lässt sich die Uran-Anreicherung einfacher gestalten. Hoch angereichertes Uran braucht man, um waffenfähiges Plutonium zu produzieren. Der Gehalt des Uranisotops 235U soll dabei mindestens 90 Prozent betragen.

Der Analyst Pjotr Topytschkanow vom Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie der Wissenschaften sagt, Teherans Ankündigung sei keine Sensation. Falls der Iran transparent und unter IAEA-Kontrolle agiere, werde nichts Schreckliches passieren. Das Problem sei aber die nervöse Reaktion Israels auf jede Atom-Nachricht aus dem Iran:

„Die USA oder die Europäische Union wollen derzeit keine Konfrontation in der Region. Man muss mehr darauf achten, was Israel unternehmen will. Israelische Politiker haben schon mehrmals gesagt, dass der Iran die ‚rote Linie‘ übertreten habe und Atomwaffen bauen wolle. Wenn die israelische Führung diese Nachrichten so deuten würde, kann sie Maßnahmen treffen wie einst gegen Syrien. Im September 2007 haben israelische Kampfjets den syrischen al-Kibar-Reaktor zerstört. Kommt es nun zu einer solchen Attacke, wird sie neue Spannungen in der Region verursachen.“

Derzeit verfügt der Iran über 18.000 Zentrifugen für die Uran-Anreicherung. 10.000 davon sind jetzt in Betrieb, wie der Ex-Chef der iranischen Atombehörde, Fereydoon Abbasi-Davani, mitteilte. All diese Zentrifugen (mit Ausnahme von 700 Geräten in Natanz und Fordo) gehören jedoch zu einer alten Generation und sind ziemlich primitiv. Um hochangereichertes Uran industriell herzustellen, braucht das Land rund 30.000 modernere Zentrifugen.

Der Iran hat lange und vergeblich versucht, diese Art Kernbrennstoff im Ausland zu kaufen, darunter in Frankreich oder Russland. Das ist ihm aus politischen Gründen jedoch nicht gelungen. Nun will das Land seine eigene Produktion in die Wege leiten, erläutert Anton Chlopkow, der russische Energie-Experte und Leiter der Denkfabrik CENESS:

„Der erwähnte Brennstoff wird in Forschungsreaktoren verwendet. Sein Produktionsverfahren ist ziemlich kompliziert. Derzeit stellen nur Frankreich und Argentinien diesen Brennstoff industriell her. Ausgerechnet argentinischen Brennstoff hat der Iran seit 30 Jahren verwendet. Der Vorrat ist aber zu Ende. Es wäre aber verfrüht, dem Iran einen technologischen Stand zu bescheinigen, der für die industrielle Produktion dieser Brennstoff-Art ausreichen würde.“

Vor dem Hintergrund des aktuellen Atomstreites erinnert sich heute kaum jemand mehr daran, dass die iranische Atomenergiewirtschaft einst unter Schah Mohammad Reza Pahlavi mit Hilfe der USA zustande gekommen ist. Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das Atomzentrum der Universität Teheran gegründet. Die Forschung im Bereich der Atomenergie fand unter der Schirmherrschaft der USA statt, ein entsprechendes Abkommen wurde 1957 geschlossen. Demnach sollten die USA Atomanlagen an den Iran liefern und Fachkräfte ausbilden. Inzwischen ist die Situation aber ganz anders – und Washington geißelt Teherans nukleare Ambitionen."

Quelle: Text Andrei Fedjaschin - „Stimme Russlands"

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