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Was würde aus Syrien nach Baschar Assad

Archivmeldung vom 16.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Billboard with portrait of Assad and the text 'God protects Syria' on the old city wall of Damascus 2006
Billboard with portrait of Assad and the text 'God protects Syria' on the old city wall of Damascus 2006

Foto: Bertil Videt
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Nach Baschar al-Assad werde es kein Syrien mehr geben: Das Land wäre dann nach geographischen, ethnischen und religiösen Merkmalen gespalten, während sich radikale Islamisten zur handelnden Kraft in der Region entwickeln würden. Zu diesem Schluss ist der Chef des Nationalen US-Nachrichtendienstes, James Clapper, gekommen. Viele Experten finden die Schlussfolgerung offensichtlich. Die Frage ist, warum Clapper sich dessen erst so spät bewusst geworden ist.

In einem Beitrag bei Radio "Stimme Russlands" heißt es dazu: "Der Chef des Nationalen US-Nachrichtendienstes, James Clapper, erläuterte seine Prognose in Bezug auf die Entwicklung des syrischen Konfliktes vor dem US-Kongress. Besondere Aufmerksamkeit galt in seinem Bericht den islamistischen Radikalgruppierungen, die auf der Seite der syrischen Opposition kämpfen. Nach Clappers Aussage sollen die Extremisten zurzeit in 13 der 14 syrischen Provinzen agieren. Der Hauptaufklärer der USA warnte vor einer immer größer werdenden Spaltung in den Reihen der Opposition. Ausgerechnet sie könnte den Zerfall des Landes verursachen, wenn die Aufständischen über Assads Anhänger siegen sollten.

Wie dem auch sei, der Bericht von Clapper ist alles andere als Neuland. Politologen wissen schon seit langem um die Zusammenarbeit der US-Geheimdienste mit den Radikalgruppierungen einschließlich der Terrororganisation al-Qaida. Sie kann gut durch die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten und in Nordafrika, die besser als „Arabischer Frühling“ bekannt sind, veranschaulicht werden. Es waren ausgerechnet die von Washington und seinen Verbündeten initiierten Vorgänge, die die Radikalen an die Macht führten. Es sei nur an Libyen oder Ägypten mit seinen Muslimbrüdern erinnert. Davon, was zurzeit in Syrien geschieht, berichten Augenzeugen. So soll in Aleppo der Stab der Gruppierung „Dschebhat al-Nusra“ funktionieren, die mit al-Qaida eng verbunden ist.

Syrische Funktionäre, die sich in Istanbul und Kairo eingerichtet hatten, bilden nur eine „zivilisierte“ Fassade der Opposition, die der Westen dem Rest der Welt vorführt. Die tatsächliche Macht sei schon längst in den Händen der Radikalen, meint Boris Dolgow, Experte des Zentrums für Arabische Studien bei dem Orientalistik-Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften:

„In Syrien werden nach wie vor Islamisten unterstützt, mit deren Händen der Westen das Regime von Baschar al-Assad stürzen will. Das ist die gleiche Politik, die der Westen noch seit dem Bürgerkrieg in Afghanistan in den 1980er Jahren durchsetzt. Man versucht, Radikale für seine politischen Zwecke zu nutzen. Der Westen rechnet also damit, dass Syrien nach dem Sturz von Assad einfach von der Landkarte des Nahen Ostens weg ist. Es wird dann dem Westen umso leichter fallen, den Iran anzugreifen.“

Mit anderen Worten: Die Amerikaner haben zurzeit in der Region genau die Situation, auf die sie hingearbeitet haben. Allerdings wird man wohl in Washington verstanden haben, dass die Lage immer mehr außer Kontrolle gerät. Hierzu ein Kommentar vom Experten des Russischen Instituts für Strategische Studien, Aschdar Kurtow:

„Die Vereinigten Staaten haben die ‛Büchse der Pandora’ geöffnet, aus der nun allerlei Kräfte herausstürmen. Unter ihnen pflegen nur diejenigen zu siegen, die die einfachsten Lösungen – ob grausam oder blutig – anbieten. Indem die USA und ihre Verbündeten in der Nato Probleme für die weltliche Regierung Syriens und für Russland geschaffen haben, haben sie für sich selbst Probleme geschaffen. Das ist ein kennzeichnendes Merkmal der US-Politik, sich über mögliche Folgen keine Gedanken zu machen.“

Inzwischen ist der Prozess zu weit fortgeschritten. Es sind schon zig Milliarden US-Dollar investiert worden. Man hat in großem Stil auf gewisse politische Kräfte gesetzt. Es käme Washington ungelegen, den Rückwärtsgang einzuschalten. Die USA wollen nicht das Gesicht verlieren. Die amerikanische Hartnäckigkeit könnte mehrere Millionen Menschen, die durch ein schlimmes Szenario im Nahen Osten in die Mitleidenschaft gezogen würden, das Leben kosten, betont der Experte.
Für das Haupthindernis für ihre Pläne in der Region halten die USA den Standpunkt Russlands: In einem vor kurzem veröffentlichten Bericht des Nationalen Nachrichtendienstes steht, dass sich Moskau nach wie vor auf die Vereitelung eines ausländischen Militärangriffs auf Syrien konzentriere, der das Regime von Baschar Assad zum Sturz bringen sollte. Russland meint seinerseits, dass der Westen eine unvernünftige Politik treibe, die die Region destabilisiere"

Quelle: Text „Stimme Russlands"

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