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Ex-NSA-Mitarbeiter: Kooperation von NSA und BND enger als bekannt

Archivmeldung vom 30.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de

Deutsche Nachrichtendienste sollen im Zuge der Terrorbekämpfung stärker mit dem US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) kooperiert haben als bislang bekannt. Dabei habe sich die deutsche Seite über geltendes Recht hinweggesetzt. Entsprechende Vorwürfe erhebt der ehemalige hochrangige NSA-Mitarbeiter Thomas Drake im Gespräch mit der "Welt am Sonntag".

Der US-Bürger kündigte an, bei seiner Zeugenaussage im Untersuchungsausschuss des Bundestages am Donnerstag "spezifische Informationen" über die Zusammenarbeit zwischen NSA und Bundesnachrichtendienst (BND) zu offenbaren. Die Zusammenarbeit der Geheimdienste habe "Vorrang vor allem anderen und setzt sich über alle Beschränkungen hinweg, die von der jeweiligen Verfassung auferlegt werden", sagte Drake der Zeitung.

Der Ex-NSA-Mitarbeiter betonte, er verfüge über "dirty knowledge" (schmutziges Wissen). Zwischen den Diensten in den USA und Deutschland habe es "extrem weitgehende" Vereinbarungen gegeben. "Ich habe diese Absprachen gesehen", sagte er weiter.

Gegenüber dem "Spiegel" sagte Drake, dass Deutschland nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 zum "Ausspähziel Nummer eins" geworden sei. Der US-Geheimdienst habe die Deutschen in gewisser Hinsicht dafür bestrafen wollen, "dass die Attentäter unbemerkt unter ihnen leben, trainieren und kommunizieren konnten", so Drake. Ironischerweise habe das aber die Beziehung zum Bundesnachrichtendienst noch vertieft, "weil die NSA mehr Kontrolle darüber haben wollte, was eure Jungs hier machen".

Drake arbeitete seit 2001 bei der NSA und stieg zu einem führenden Mitarbeiter auf. Bis 2006 entwickelte er Spionageprogramme für den US-Geheimdienst. Da Edward Snowden zunächst nicht für eine Aussage vor dem Abgeordnetengremium zur Verfügung steht, gilt der 57-Jährige als wichtigster Zeuge.

US-Experte warnt vor schlechter Sicherheitssoftware

Nicholas Merrill, ein bekannter US-Aktivist für Datenschutz, warnt vor schlechten Verschlüsselungsprogrammen: "Die meiste Sicherheitssoftware, die sie im Internet bekommen, ist vollkommen untauglich. Deshalb ist es gefährlich für Internetnutzer sich auf eigene Faust eine Lösung zu suchen", sagte Merrill dem "Handelsblatt". Es sei eine große Lüge, dass man seine Daten absolut sicher verschlüsseln könne. "Wer das behauptet, dem sollten Sie grundsätzlich nicht vertrauen."

Merrill war der erste US-Bürger, der sich gerichtlich gegen einen so genannten "National Security Letter" gewehrt hat. Darin hatte das FBI ihn im Jahr 2004 ohne Gerichtsbeschluss aufgefordert, eine Vielzahl von Kundendaten heraus zu geben. Merrill betrieb damals einen Internetprovider.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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