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Chinas billige Waffen bereiten Russland und der Nato Sorgen

Archivmeldung vom 08.10.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.10.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ru.wikipedia.org/Vitaly V. Kuzmin/сс-by-sa 3.0
Bild: ru.wikipedia.org/Vitaly V. Kuzmin/сс-by-sa 3.0

Dass die Türkei chinesische Luftabwehrsysteme kaufen will, hat die Nato unangenehm überrascht. Auch für russische Waffenhersteller gibt es laut Experten Gründe zur Besorgnis, berichtet Radio "Stimme Russlands".

Bei Radio "Stimme Russlands" heißt es weiter: "Die russische Wochenzeitung „WPK“ kommentiert in ihrer neuen Ausgabe die jüngste Entscheidung der Türkei, chinesische Luftabwehrsysteme HQ-9 zu kaufen. Im Laufe des entsprechenden Wettbewerbs konnten sich die Chinesen gegen die russischen, die europäischen und die amerikanischen Hersteller durchsetzten.

Das Blatt schreibt, die Entscheidung der Türkei habe die Nato-Führung erstaunt: „Bereits im August 2011 hat die Nato die Türken darum gebeten, auf den Kauf russischer oder chinesischer Systeme zu verzichten. Denn die Waffen aus Russland oder China lassen sich in das Luftraum-Kontrollsystem der Nato nicht integrieren. Eine entsprechende Warnung erhielt die Türkei auch aus dem Weißen Haus.“

Dass die Türkei trotzdem die chinesischen Waffen bevorzugt hat, bezeichnet die Zeitung als „komisch“. Das chinesische HQ-9-System sei eigentlich eine modifizierte Kopie der russischen Flugabwehr-Anlage S-300P. China selbst ziehe dabei russische Raketen vor, um seine Metropolen wie Peking und Shanghai zu schützen.

Es gebe außerdem einen weiteren seltsamen Aspekt: „Gegen den chinesischen Hersteller CPMIEC, der die türkische Ausschreibung gewonnen hat, gelten derzeit US-Sanktionen. Eingeführt wurden sie wegen der Verletzung des Waffenembargos gegen den Iran, Syrien und Nordkorea. Das Nato-Mitglied Türkei hat also nicht nur die Forderungen der Allianz ignoriert, sondern auch der US-Außenpolitik
geschadet-“

Die Zeitung zitiert einen Pentagon-Sprecher mit den Worten, die USA seien über die türkische Entscheidung „ernsthaft besorgt“. Der russische Kommentator vermutet allerdings, diese Besorgnis habe nicht nur militärpolitische, sondern eher wirtschaftliche Motive: „Die US-Flugabwehrraketen des Typs Patriot sind die häufigsten innerhalb der Nato. Vor diesem Hintergrund ist klar, wer am
freien Waffenmarkt Wasser auf die Mühle bekommt. Niemand wird wohl staunen, wenn die Türkei etwas später ihre Entscheidung rückgängig macht, um den US-Hersteller zum Sieger der Ausschreibung zu erklären.“

China vermarktet besser

Das Blatt analysiert den Erfolg der chinesischen Waffenhersteller: „Mit jedem Jahr erhöht China seinen Waffenexport. Oft werden dabei modifizierte Kopien ausländischer Entwicklungen angeboten. Es gelingt den Chinesen, etablierte Lieferanten von ihren längst eroberten Absatzmärkten zu verdrängen-“

Dafür gebe es mehrere Gründe. Erstens seien chinesische Waffen deutlich billiger – wenn auch von niedrigerer Qualität. Außerdem zeige sich China bereit, dem Käufer das Know-how zur Verfügung zu stellen. Ein Beleg dafür sei auch die türkische Ausschreibung. Das chinesische Angebot sei eine Milliarde US-Dollar billiger im Vergleich zu den Konkurrenten. China habe außerdem einer HQ-9-Lizenzproduktion in der Türkei zugestimmt.

Chinas aggressive Marktpolitik bereite den russischen Waffenherstellern Probleme. Es gelinge den Chinesen besser, ihre Waffen zu vermarkten: „Der heutige Käufer ist verwöhnt. Dass die angebotenen Waffen sicher und billig sind, ist ihm nicht genug. Er will sie noch billiger und fordert darüber hinaus Details zum Produktionsverfahren. China berichtet darüber gerne – im Gegensatz zu Russland.“

Was Chinas Marktoffensive bremse, sei die aktuelle Umrüstung seiner Armee. Die Regierung in Peking gebe jährlich Dutzende Milliarden US-Dollar für diese Zwecke aus, daran sei auch die chinesische Rüstungsbranche orientiert. Doch nach Abschluss dieser Umrüstung werde China ausländische Märkte noch stärker ins Visier nehmen. Dann bleibe Russland nichts anderes übrig, als seine Exportstrategie zu überdenken."

Quelle: Quelle: Text „Stimme Russlands"

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