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Ex-CSU-Chef Huber wirft Seehofer Fehler im Europawahlkampf vor

Archivmeldung vom 02.06.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Erwin Huber (2012)
Erwin Huber (2012)

Foto: Rob Irgendwer
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der ehemalige CSU-Chef Erwin Huber hat dem Parteivorsitzenden Horst Seehofer schwere Fehler im Europawahlkampf vorgeworfen. "Die Leute wussten nicht: Ist die CSU für Europa oder dagegen?", sagte Huber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

"Einige haben das Spiel der AfD betrieben, die EU und den Euro bekämpft oder herab gesetzt, dazu noch Putin umarmt und Soldaten der Bundeswehr in Geiselhaft beleidigt. Das sind nicht nur Fehler, sondern politische Todsünden", sagte Huber weiter. "Prominente Wahlkämpfer wie Peter Gauweiler vertraten andere Positionen als die Kandidaten, das hat der Parteivorsitzende leider nicht geordnet."

Das schwache Ergebnis der CSU spiegele aber auch "die Irritationen mit der CSU-Europapolitik der vergangenen Jahre wieder", sagte Huber. "Da war von `Falschmünzern` die Rede, und für Griechenland sollte `das Seil gekappt` werden. Am Ende haben wir im Bundestag Angela Merkels Kurs bei der Eurorettung mitgetragen", so Huber. "Das war im Ergebnis richtig, aber die Krawallrhetorik vor der Wahl passte nicht dazu."

Seehofer reagiert gelassen auf Kritik seines Vorgängers Huber

Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer will sich durch Kritik von seinem Vorgänger Erwin Huber an seinem Führungsstil nicht aus der Ruhe bringen lassen: "Der Erwin Huber wollte mich nie. Er will mich nicht", sagte Seehofer am Sonntag der "Süddeutschen Zeitung". Zuvor hatte Huber im Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" scharf mit Seehofer abgerechnet, ihm "einsame Ansagen" und einem Führungsstil im "Stil des 19. Jahrhunderts" vorgeworfen, der auf "Befehl und Gehorsam" basiere.

Seehofer sagte der SZ, für ihn komme die Kritik von Huber "erwartungsgemäß", davon lasse er sich nicht aus der Ruhe bringen. Genauso wenig werde es sich unter Druck setzen lassen, seine Nachfolge früher als von ihm beabsichtigt zu regeln. Huber hatte im "Spiegel" gefordert, spätestens zur Bundestagswahl 2017 müsse "die neue Mannschaft stehen". Die CSU müsse die "Weichen stellen für die Zeit nach Seehofer". Der Parteichef habe die diese Übergangsphase zu gestalten, "aber nicht allein nach seiner persönlichen Lebensplanung".

Seehofer erklärte hierzu, er bleibe dabei, "auf absehbare Zeit zur Nachfolge-Diskussion nichts mehr zur sagen". Er sehe keinen Anlass, durch die Äußerungen Hubers an seinem Fahrplan etwas zu ändern. Nach der Niederlage bei der Europawahl am Sonntag vor einer Woche, als die CSU auf 40,5 Prozent abgestürzt war, hatte Seehofer bekräftigt, bis 2018 als Ministerpräsident im Amt zu bleiben. Eine Trennung von Amt des Regierungschefs und Parteivorsitz lehnt er strikt ab.

Ex-CSU-Chef Huber drängt auf zügige Regelung der Nachfolge Seehofers

Nach dem schwachen Ergebnis der Partei bei der Europawahl drängt der ehemalige CSU-Vorsitzende Erwin Huber auf eine zügige Regelung der Nachfolge von Parteichef Horst Seehofer. "Die CSU muss die Weichen stellen für die Zeit nach Seehofer", sagte Huber dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". "Spätestens zur Bundestagswahl 2017 muss die neue Mannschaft stehen. Die Zeit der einsamen Ansagen ist vorbei." Dabei könne es nicht allein nach Seehofers "persönlicher Lebensplanung" gehen. "Befehl und Gehorsam war der Stil des 19. Jahrhunderts."

Huber kritisierte, dass es der CSU nicht gelungen sei, Seehofers Machtanspruch in den vergangenen Jahren einzuhegen. "Es ist die Feigheit von vielen, die Seehofer so überdominant werden ließ." Huber plädierte dafür, künftig die Ämter von Ministerpräsident und Parteichef wieder zu trennen. "Wir haben jetzt fast sechs Jahre die Macht in einer Hand konzentriert, da ist es überlegenswert, die Spitzenämter wieder auf zwei Leute zu verteilen. Das setzt der Macht des Einzelnen Grenzen und ermöglicht zudem, die große Bandbreite einer modernen Volkspartei besser abzubilden."

Für seine Nachfolger habe Seehofer nicht das alleinige Vorschlagsrecht, betonte Huber. "Wir dürfen uns nicht auf die von Seehofer installierten Kronprinzen beschränken. Die Nachfolgefrage geht uns alle in der Partei an."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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