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Militärschlag auf Syrien kann atomare Katastrophe verursachen

Archivmeldung vom 05.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: ©  Flickr.com/Pierre J./cc-by-nc-sa 3.0 - Radio Stimme Russlands
Bild: © Flickr.com/Pierre J./cc-by-nc-sa 3.0 - Radio Stimme Russlands

Ein US-Militärschlag auf Syrien kann, laut einem Bericht von Artjom Kobsew bei Radio "Stimme Russlands", eine atomare Katastrophe in der ganzen Region verursachen. Beim Angriff auf Damaskus kann der naheliegende Atomreaktor beschädigt werden.

Im Beitrag heißt es: "Bei Damaskus befindet sich ein kleiner Atomreaktor aus chinesischer Produktion. Im Reaktor wird Uran- und Aluminiumbrennstoff mit waffenfähigem Uran verwendet. Deshalb könne eine Beschädigung dieser Anlage zu einer richtigen Katastrophe führen, meint Außenamtssprecher Alexander Lukaschewitsch:

„Sollte der bei Damaskus gelegene Kleinreaktor – eine Quelle von Neutronen – durch einen Bombenschlag beschädigt werden, könnten die Folgen echt katastrophal sein. Es handelt sich um eventuelle Ausstreuung von hochangereichertem Uran und Zerfallsprodukten über die naheliegenden Gebiete. Gleichzeitig wird es unmöglich sein, den Nuklearstoff in dieser Anlage zu kontrollieren.“

Außerdem könnte die syrische Regierung nach einem Militärschlag Kontrolle über die Atomanlage verlieren. In diesem Fall werden Extremisten die radioaktiven Stoffe in Besitz nehmen. Sie würden zwar keine richtige Atombombe herstellen können, doch die Folgen könnten schwerwiegend sein, meint Igor Chochlow vom Institut für Weltwirtschaft und internationale Beziehungen der Russischen Akademie der Wissenschaften.

„Der Reaktor, der sich momentan in Syrien befindet, kann nicht für die Herstellung einer Atombombe benutzt werden. Man könnte jedoch die sogenannte schmutzige Bombe herstellen. In diesem Fall werden Nuklearstoffe völlig außer Kontrolle geraten. Diese schmutzige Bombe kann vor allem gegen die Europäer eingesetzt werden, unter anderem gegen die Länder, die jetzt für einen Militäreinsatz plädieren, wie etwa Frankreich.“

Um katastrophale Konsequenzen eines Militärangriffs auf Damaskus zu vermeiden, ermahnt das russische Außenministerium die Weltgemeinschaft dazu, dieses Problem ernst zu nehmen. Alexander Lukaschewitsch sagt Folgendes:

„Zwecks der Vermeidung von negativen Folgen ermahnen wir das Sekretariat der Internationalen Atomenergiebehörde dazu, auf die aktuelle Situation schnell zu reagieren und die Risiken eines eventuellen Militärschlags der USA auf den Neutronen erzeugenden Kleinreaktor sowie auf andere Anlagen in Syrien auszuwerten und den Mitgliedstaaten dieser Organisation einen entsprechenden Bericht vorzulegen.“

Neben direkten Bedrohungen für die nukleare Sicherheit versteckt ein Militärschlag auf Syrien auch indirekte Bedrohungen. Der Iran wird nämlich diesen Militäreinsatz als schwerwiegendes Argument nutzen, um seine eigene Atomwaffe herzustellen. Falls die USA Baschar al-Assad stürzen sollten, wird der Iran offenbar das nächste „Demokratisierungsziel“ sein. Um dies zu verhindern, wird die iranische Staatsführung versuchen, ihre eigene Atombombe herzustellen. Sollte das geschehen, werden auch die benachbarten Staaten, wie etwa die Türkei und Saudi Arabien, und anschließend die anderen Schwellenländer, dasselbe tun. Damit würde die Nichtverbreitung ernsthaft untergraben."

Quelle: Text Artjom Kobsew - „Stimme Russlands"

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