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CNN: Osama bin Laden auf See bestattet

Archivmeldung vom 02.05.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Osama bin Laden Bild: de.wikipedia.org
Osama bin Laden Bild: de.wikipedia.org

Der getötete Chef des Terrornetzwerks Al Kaida, Osama Bin Laden, ist auf See bestattet worden. Das berichtet der US-Nachrichtensender CNN unter Berufung auf US-Sicherheitskreise. Über den Ort wurden keine Angaben gemacht. Zuvor hatte die US-Regierung erklärte, dass der Leichnam des getöteten Al-Kaida-Chefs gemäß der islamischen Tradition behandeln werden solle.

Mit der Seebestattung wollen die USA offenbar verhindern, dass das Grab von Bin Laden zu einer Art Pilgerstätte wird. US-Präsident Obama hatte die Nachricht vom Tod von Bin Laden am Sonntagabend (Ortszeit) in einer Rede an die Nation überbracht. 

Der US-Nachrichtensender ABC hat Videoaufnahmen veröffentlicht, auf denen angeblich Bilder aus dem Versteck des getöteten Al Kaida-Chefs Osama Bin Laden im pakistanischen Abbottabad zu sehen sein sollen. Das Video, das auf der Internetseite des Senders gezeigt wird, zeigt unter anderem ein blutverschmiertes Bett und Blutlachen auf dem Teppich. Ob die Aufnahmen echt sind, ist derzeit noch unklar.

Nach der Erklärung von US-Präsident Barack Obama, dass der Terrorchef Osama bin Laden getötet wurde, haben sich Hunderte US-Amerikaner in vielen US-Städten zu Freudenfeiern versammelt. Vor dem Weißen Haus in Washington kam eine jubelnde Menschenmenge zusammen. Die Menschen schwenkten US-Fahnen, skandierten "USA, USA" und sangen die Nationalhymne. Auch am Ground Zero in New York, an dem das am 11. September 2001 zerstörte World Trade Center stand, kamen Hunderte Menschen zu Jubelfeiern zusammen. Die ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton und George W. Bush gratulierten zum Tod des Terrorchefs.

Bin Laden wurde nach Angaben des US-Präsidenten bei einer Kommandoaktion durch US-Spezialkräfte in der pakistanischen Stadt Abbottabad, nördlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, getötet.

Außenminister Westerwelle erleichtert über Nachricht von Bin Ladens Tod

Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat erleichtert auf die Nachricht vom Tod des Terrorchefs Osama bin Laden reagiert. "Dass diesem Terroristen sein blutiges Handwerk gelegt werden konnte, ist eine gute Nachricht für alle friedliebenden und freiheitlich denkenden Menschen in der Welt", erklärte Westerwelle am Montag in Berlin. Bin Laden sei "einer der brutalsten Terroristen der Welt" gewesen, der Tausende unschuldige Menschen auf dem Gewissen habe.

SPD-Europaparlamentarier Schulz: Al Kaida wird Bin Ladens Tod rächen wollen

Der Fraktionschef der Sozialisten im Europäischen Parlament, Martin Schult (SPD), geht davon aus, dass das Terrornetzwerk Al Kaida versuchen wird, mit Terroranschlägen auf den Tod ihres Gründers Osama Bin Laden zu antworten. Dem Deutschlandfunk sagte der Europapolitiker: "Wir werden uns sicher darauf einstellen müssen, dass das Netzwerk versuchen wird zurückzuschlagen. Deshalb glaube ich, dass in den nächsten Tagen und Wochen erhöhte Aufmerksamkeit notwendig ist." Dennoch begrüße er grundsätzlich den Tod Bin Ladens: "Das Gefühl, das Barack Obama in seiner Ansprache - ich habe die eben auch im Fernsehen sehen können - zum Ausdruck gebracht hat, dass ein Stück Gerechtigkeit geübt worden ist, das Gefühl habe ich auch." Man müsse aber auch sehen, dass Al Kaida keine "perfekt durchgestylte zentralisierte Organisation" sei und somit auch nach Bin Ladens Tod nicht handlungsunfähig sei.

Merkel begrüßt Nachricht über Tod von Topterrorist Bin Laden

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Nachricht vom Tod des Terroristen Osama Bin Laden begrüßt. Mit der Kommandoaktion der USA sei ein wichtiger Schlag gegen den internationalen Terrorismus gelungen, erklärte Merkel am Montag in Berlin. "Wir alle erinnern uns an den 11. September 2001, der so vielen unschuldigen Menschen den Tod gebracht hat", so die Kanzlerin. Als Kopf des Terrornetzwerks Al Kaida sei Bin Laden die Symbolfigur des internationalen Terrorismus gewesen. Terrorakte blieben nicht ungesühnt, laute die Botschaft des Tages. Allerdings sei der internationale Terrorismus mit dem Tod Bin Ladens keineswegs besiegt. Die internationale Staatengemeinschaft müssen den Kampf gegen den Terror nun in Afghanistan und andernorts entschlossen fortsetzen. Bereits am Vormittag hatte die Kanzlerin US-Präsident Barack Obama ihre Erleichterung über die Nachricht übermittelt. "Osama bin Laden gab vor, im Namen des Islam zu handeln, in Wirklichkeit jedoch verhöhnte er die Grundwerte seiner und aller anderen Religionen", so Merkel.

Zentralrat der Muslime "erleichtert" über Tod von Bin Laden

Der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mazyek, hat sich erleichtert über den Tod Osama bin Ladens geäußert. Gegenüber der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe) sagte Mazyek: "Mit einer Mischung aus Erleichterung und Überraschung, dass Bin Laden überhaupt noch lebte, haben viele Muslime seinen Tod aufgenommen. Durch seinen gewaltsamen Tod kann er nicht mehr vor ein ordentliches Gericht gestellt werden. Bei einer Verurteilung hätten die Opfer des 11. Septembers den Tätern so ins Gesicht schauen können. Die Seebestattung ist intelligent gewählt worden, so kann aus seiner Grabstätte später keine extremistische Kultstätte entstehen."

CDU-Innenexperte Bosbach ruft nach Bin-Laden-Tod zu erhöhter Wachsamkeit auf

Der Vorsitzende des Innenausschusses im Bundestag, Wolfgang Bosbach (CDU), hat nach der Tötung von Osama bin Laden zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen. "Wir müssen jetzt damit rechnen, dass Al-Qaida beweisen will, dass die Tötung von Osama bin Laden nichts an ihrer Schlagkraft ändert", sagte Bosbach der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Bosbach betonte: "Nach meiner Einschätzung hat sich durch die Nachricht der Tötung von Osama bin Laden die Gefährdungslage nicht grundlegend geändert, aber es gibt Grund für erhöhte Wachsamkeit."

Deutsche Polizeigewerkschaft warnt vor erhöhter Anschlagsgefahr

Die Deutsche Polizeigewerkschaft geht nach der Tötung Osama bin Ladens von einer verschärften Terrorgefahr auch in Deutschland aus. "Die Tötung bin Ladens erhöht mittel- und langfristig die Anschlagsgefahr", sagte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Hermann Benker der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Kurzfristig seien "eher unkoordinierte Aktionen von ideologisierten Einzeltätern" zu erwarten. Langfristig aber würden organisierte Terrorgruppen die Tötung "zum Anlass für Racheaktionen auch in Deutschland nehmen". Der Gewerkschafter warnte die Koalition eindringlich vor einer Entschärfung der deutschen Anti-Terror-Gesetze. "Es wäre völlig fatal, diese Gesetze jetzt aufzuweichen. Die Gefahrenlage ist unverändert hoch", sagte Benker. "Wenn die FDP meint, man bräuchte nicht alle Regelungen, dann schätzt sie die Gefahrenlage nicht unbedingt realistisch genug ein", kritisierte der Gewerkschafter.

Deutsche Sicherheitskreise sehen keine zunehmende Terrorgefahr

Nach der Tötung von Osama bin Laden durch US-Spezialkräfte sehen deutsche Sicherheitskreise keine zunehmende Terrorgefahr für die Bundesrepublik. "Für Deutschland gibt es im Moment kein größeres Problem über das hinaus, das wir schon haben, da wir an dem Einsatz nicht beteiligt waren", sagte ein hochrangiger Sicherheitsexperte am Montag dem "Tagesspiegel". Das gelte auch für die Einheiten der Bundeswehr in Afghanistan. Der Experte warnte allerdings vor einer "Emotionalisierung bei Leuten, die Osama bin Laden als Heiligen verehrt haben". Racheaktionen gegen US-Ziele seien nicht auszuschließen, auch nicht in Deutschland. Andere Sicherheitsexperten vermuten, dass militante Islamisten eher Angriffe auf Amerikaner in den USA selbst oder in Ländern verüben, deren Sicherheitsstandard weniger hoch ist. Dass der Al-Kaida-Chef nicht im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet, sondern in der Nähe der pakistanischen Hauptstadt Islamabad gefunden wurde, sei nicht überraschend, hieß es in Sicherheitskreisen. In den vergangenen Jahren seien bereits mehrfach führende Kader der Terrororganisation weit außerhalb der pakistanischen Grenzregion Wasiristan, die als Hochburg der Terrorszene gilt, gefasst worden. Als Beispiel nannte ein hochrangiger Experte die Festnahme des Chefplaners der Anschläge vom 11. September 2001, Khalid Scheich Mohammed, im März 2003 in der pakistanischen Metropole Rawalpindi. Die globale Bedrohung durch den islamistischen Terror nehme auch nach dem Tod Osama bin Ladens nicht ab, sagte der Experte. "Die Welt ist nicht sicherer geworden." Ein "Märtyrer Osama bin Laden" nutze der militanten Bewegung "mehr als ein Lebender". Außerdem verbreite sich die dschihadistische Ideologie weiter, auch in Deutschland. Der Kern von Al Kaida sei allerdings kaum noch in der Lage, größere Anschläge zu organisieren. Das zeige auch der Fall der in der vergangenen Woche ausgehobenen Terrorzelle in Düsseldorf. Sie habe zwar von der Nummer 3 von Al Kaida, Scheich Yunis al Mauretani, den Auftrag zum Anschlag erhalten, aber dann keinerlei Unterstützung. "Das zeigt, wie tief Kern-Al-Kaida gesunken ist", sagte der Experte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

 

 

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