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Fregatte "Brandenburg" kehrt nach "Atalanta"-Einsatz zurück nach Wilhelmshaven

Archivmeldung vom 30.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die Fregatte F 215 Brandenburg während des EU geführten Anti-Piratier Einsatzes ATALANTA auf See. Bild: Marine
Die Fregatte F 215 Brandenburg während des EU geführten Anti-Piratier Einsatzes ATALANTA auf See. Bild: Marine

Am Freitag, 2. Oktober, kehrt die Fregatte "Brandenburg" nach erfolgreicher Teilnahme an der europäischen Anti-Piraterie-Mission "Atalanta" in ihren Heimathafen zurück. Um 10 Uhr wird die Besatzung und das Schiff in Wilhelmshaven erwartet.

Mitte Juni verließ die "Brandenburg" unter dem Kommando von Fregattenkapitän Torsten Ites (43) den Stützpunkt an der Jade. Während ihres Einsatzes am Horn von Afrika hat sie tatkräftig zur Sicherheit der Handelsschifffahrt beigetragen. "Ich bin froh und stolz wegen des zurückliegenden Einsatzes unseres Schiffes. Wir haben in dreieinhalb Monaten das gesamte Spektrum dessen erlebt, was diese Anti-Piraterie-Operation ausmacht," resümiert Ites. Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Schutz der Schiffe des Welternährungsprogramms, um die Versorgung der notleidenden Bevölkerung Somalias sicherzustellen.

Anwesenheit schreckte ab

Neben dem Schutz der Schiffe des Welternährungsprogramms lag der Fokus auch auf Begleitung solcher Schiffe, die durch ihre Bauart, Ladung oder Geschwindigkeit besonders durch Piraterie gefährdet sind. Allein durch die Anwesenheit der Fregatte und dem Einsatz der Bordhubschrauber konnte die "Brandenburg" Akte der Piraterie verhindern und Piraten aus dem Seegebiet verdrängen. Alle begleiteten Schiffe haben sicher ihren Bestimmungsort erreicht. Auch die Besatzung der "Brandenburg" erreicht nun wohlbehalten den Heimathafen, wo die Familien sowie Freunde und Freundinnen schon sehnsüchtig auf sie warten.

"Hansa Stavanger" nach Mombasa begleitet

Am 3. August wurde der Containerfrachter "Hansa Stavanger" nach vier Monaten in der Hand von somalischen Piraten frei gelassen. Die deutschen Fregatten "Brandenburg" und "Rheinland-Pfalz" waren unmittelbar vor Ort. Sofort begannen sie mit ihren Bordhubschraubern und dem speziell ausgebildeten Schutzpersonal mit der Sicherung des Schiffes und erster Hilfeleistung. In den Folgetagen begleitete die "Brandenburg" den Frachter nach Mombasa und versorgt die Besatzung der "Hansa Stavanger" mit allen für das tägliche Leben notwendigen Dingen.

Mehr als einmal um den Äquator

Von den 109 Tagen Abwesenheit war die Besatzung der Fregatte "Brandenburg" 93 Tage auf See (85 Prozent der Zeit) und legte dabei insgesamt knapp 25.000 Seemeilen zurück. Das entspricht etwa 46.300 Kilometern oder mehr als einer Erdumrundung. Die beiden Bordhubschrauber leisteten knapp 200 Flugstunden. Verbraucht wurden insgesamt rund 3,5 Millionen Liter Diesel, mehr als 70.000 Liter Flugkraftstoff und mehr als 78 Tonnen Proviant inklusive knapp 30.000 Liter Wasser. In den dreieinhalb Monaten Einsatz wurde fünf Mal ein Hafen angelaufen: zwei Mal Dschibuti, Salalah im Oman und zwei Mal Mombasa in Kenia. Die meisten der 16 Hafentage wurden dafür verwendet, Instandsetzungs- und Wartungsarbeiten durchzuführen sowie Kraftstoff und Proviant aufzufüllen.

Die nächsten Aufgaben warten schon

Schon bald nach dem Einlaufen beginnt eine zehnwöchige Materialerhaltungsphase, in der das Schiff durch intensive Wartung und Instandsetzungen für die nächste mehrmonatige Seefahrt vorbereitet wird. Zusammen mit der Fregatte "Niedersachsen" und dem Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" startet die "Brandenburg" am 10. Januar 2010 als Flaggschiff des jährlichen Einsatzausbildungsverbands. Zwischendurch hat die Fregatte "Brandenburg" Geburtstag: am 14. Oktober feiert die Besatzung mit hochrangigen Gästen das 15-jährige Indienststellungsjubiläum.

Hintergründe zu "Atalanta"

Der Deutsche Bundestag beschloss am 19. Dezember 2008, dass sich Deutschland an der Anti-Piraterie-Mission der Europäischen Union (EU) beteiligen wird. Die Mandatsobergrenze der Bundeswehr wurde auf 1.400 Soldaten festgelegt. Diese erste maritime Mission der Europäischen Union führt den vollständigen Namen "EU NAVFOR / Operation Atalanta". Das Einsatzgebiet umfasst ein Gebiet von fünf Millionen Quadratkilometern und reicht mittlerweile bis zu den Seychellen. Hinzu kommt der Luftraum über diesen Seegebieten. Das Einsatzgebiet ist mehr als zehn mal so groß wie Deutschland.

Somalia gehört zu den größten Krisengebieten weltweit. Die humanitäre Hilfe durch Lieferungen des Welternährungsprogramms erfolgt zu 90 Prozent auf dem Seeweg. Der Schutz durch die Operation "Atalanta" ist daher für die Versorgung der somalischen Bevölkerung mit Lebensmitteln von zentraler Bedeutung. Durch das Seegebiet von Somalia und vor allem durch den Golf von Aden führt außerdem die wichtigste Handelsroute zwischen Europa, der arabischen Halbinsel und Asien. Deutschland hat als Exportnation an sicheren Handelswegen ein besonders großes Interesse. Es ist gleichzeitig auf den Import von Rohstoffen angewiesen, die zu einem großen Teil auf dem Seeweg ins Land gelangen. Dass "Atalanta" wirkungsvoll ist, zeigt sich zum einen daran, dass die Schiffe des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen seit Missionsbeginn Ende 2008 zu 100 Prozent ihr Ziel Mogadischu in Somalia unbeschadet erreicht haben. Diese Lebensmittellieferungen reichen aus, um rund 90 Prozent der somalischen Bevölkerung zu versorgen.

Quelle: Narine

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