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Putin zu Nato-Aufrüstungsplänen: Gegen wen will man denn Krieg führen?

Archivmeldung vom 31.05.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wladimir Putin (2015)
Wladimir Putin (2015)

Foto: Kremlin.ru
Lizenz: CC BY 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Auf einen Widerspruch zwischen den Nato-Plänen, mehr in die Verteidigung zu investieren, und den artikulierten Absichten, Beziehungen mit Russland zu verbessern, hat Russlands Präsident Wladimir Putin verwiesen. Dies berichtet die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik".

Weiter heißt es im Beitrag: "„Auf dem Nato-Gipfel wurde davon gesprochen, dass die Nato gute Beziehungen mit Russland herstellen will“, sagte er in einem Interview für die Zeitung „Le Figaro“ nach Abschluss seines Frankreich-Besuchs. „Wozu sollen dann die Militärausgaben vergrößert werden? Gegen wen will man denn einen Krieg führen? Darin stecken doch gewisse innere Widersprüche.“

„Bekanntlich geben die Vereinigten Staaten heute für die Verteidigung mehr als alle Länder der Welt zusammen genommen“, stellte der russische Staatschef fest. „Insofern verstehe ich den Präsidenten der Vereinigten Staaten sehr gut, der einen Teil dieser Bürde auf seine Nato-Verbündeten übertragen will.“

Diese Haltung bewertete Putin als „verständlich und pragmatisch“.

Zugleich fügte er hinzu: „In Wirklichkeit geht es uns nichts an.“

„Möge die Nato selbst klären, wer und wofür zahlen soll, uns berührt das nicht besonders“, so Putin. „Wir gewährleisten unsere Verteidigungsfähigkeit und tun das sicher und mit Zukunftsperspektive.“

Putin über US-Politik: Alles nicht so einfach, alles geht vorbei

Sobald die im US-Wahlkampf im November unterlegenen Demokraten ihre Niederlage akzeptieren, kann das Zusammenwirken zwischen Moskau und Washington erleichtert werden. Zumal dies sowohl möglich als auch dringend nötig ist. Dies äußerte Russlands Präsident Wladimir Putin im Interview mit der französischen Zeitung „Le Figaro“.

In dem Zeitungsinterview spricht Russlands Staatschef ausführlich über seine und Russlands Sicht auf die Vereinigten Staaten und deren politisches System.

„Ich hatte schon mit einem US-Präsidenten zu tun, und mit dem nächsten und übernächsten – Präsidenten kommen und gehen, aber die Politik verändert sich nicht“, so Putin. „Und wissen Sie warum? Weil die Macht der Bürokratie so stark ist.“

Alles nicht so einfach – wie Guantanamo zeigt

Als Beispiel führt er die Wahlkampfversprechungen des einstigen US-Staatschefs Barack Obama zu den Militärgefängnissen in Guantanamo an: „Obama ist ein weitsichtiger Mensch, ein Mensch mit liberalen Ansichten, ein Demokrat und hat vor den Wahlen versprochen, Guantanamo zu schließen. Hat er das gemacht? Nein. Und warum? Wollte er etwa nicht mehr? Ich bin überzeugt, dass er das sogar sehr wollte, aber es hat nicht geklappt.“ Es sei schwer vorstellbar, dass dort Menschen bis heute seit Jahrzehnten schon ohne Verfahren und Urteil festsitzen.

Er führte diesen Fall an, um zu zeigen, „dass das alles nicht so einfach ist“. Und doch gibt sich Putin – wenn auch zurückhaltend – optimistisch: „Ich glaube, dass wir uns in Schlüsselfragen absprechen können und müssen.“

Wahlergebnis akzeptieren, auch wenn’s schwer fällt

Leichter würde dieser Prozess allerdings, meint der russische Präsident, wenn sich diejenigen, die Donald Trump und seinem Team bei den letzten US-Wahl im November letzten Jahres unterlagen, ihren Misserfolg auch endlich eingestehen würden. „Die Leute, die die Wahlen verloren haben, wollen einfach nicht akzeptieren, dass sie wirklich verloren haben, dass der Sieger dem Volk offenbar näher war, dass er besser verstanden hat, was die Menschen, die einfachen Wähler wollen“, sagt Putin. „Und nun wollen sie sich erklären und andern beweisen, dass sie selbst damit nichts zu tun hätten, dass ihre Politik richtig war, dass sie alles gut gemacht haben, aber jemand von außen sie betrogen und übers Ohr gehauen wurden.“

Erst wenn sie, also die Demokraten um Ex-Außenministerin Hillary Clinton, ihre Niederlage wirklich einsähen, „wenn das passiert, denke ich, dann wird es uns leichter fallen zusammenzuarbeiten“. Bislang sei es besonders hässlich, dass diese Diskussionen um die Niederlage „mit antirussischen Mitteln“ geführt würden. „Das ist sehr schlecht und bringt eine starke Dissonanz in die internationalen Angelegenheiten.“

„Alles geht vorbei“

„Sie könnten ja untereinander zanken, schimpfen und sich gegenseitig beweisen, wer besser, wer klüger, wer verlässlicher ist und wer die Landespolitik besser formuliert. Aber wozu noch Dritte damit hineinziehen? Das ist sehr enttäuschend“, räumt Putin ein. „Aber das geht vorbei: Alles geht rum, und auch das geht vorbei.“

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte sich am Montag erstmals mit dem neuen französischen Staatschef Emmanuel Macron getroffen. In Versailles eröffneten sie gemeinsam eine der Zarenfamilie Romanow gewidmete Ausstellung, nahmen sich Zeit für ein erstes Kennenlernen und Verhandlungen und gaben eine gemeinsame Pressekonferenz."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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