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Erste Coronavirus-Infektionen in NRW und Baden-Württemberg

Archivmeldung vom 25.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Michael Bührke / pixelio.de
Bild: Michael Bührke / pixelio.de

In NRW und Baden-Württemberg gibt es erste bestätigte Coronavirus-Infektionen. Am Dienstagabend wurde bei einem 25-jährigen Mann aus dem Landkreis Göppingen, der sich vermutlich während einer Italienreise in Mailand angesteckt hat, das Virus nachgewiesen, teilte das Sozialministerium Baden-Württemberg am Abend mit.

Der junge Mann zeigte demnach nach seiner Rückkehr grippeähnliche Symptome und hatte daraufhin Kontakt mit dem örtlichen Gesundheitsamt aufgenommen. Nach dem positiven Ergebnis sollte der Patient noch am Dienstagabend in eine Klinik eingeliefert und dort isoliert von den übrigen Patienten untergebracht und behandelt werden. Die "Rheinische Post" berichtete unterdessen am Dienstagabend auf ihrer Internetseite, mindestens eine Person sei positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Ein Ehepaar aus Erkelenz sei zuvor unter Verdacht einer Coronavirus-Infektion in die Universitätsklinik in Düsseldorf eingeliefert worden.

KfW-Konjunkturkompass Deutschland: Corona-Virus verzögert konjunkturelle Erholung

Ursächlich hierfür sind eine sehr schwache Exportdynamik und - damit einhergehend - die mit inzwischen sechs Quartalen längste Industrierezession seit der Wiedervereinigung. Während Handelsspannungen sowie eine flaue Weltkonjunktur Industrie und Außenwirtschaft belasten, präsentiert sich die Binnennachfrage widerstandsfähig und stützt das Wachstum. Kurzfristig ist keine Änderung dieser gespaltenen Wirtschaftsentwicklung in Sicht: Aufgrund des Ausbruchs des Corona-Virus in China dürfte sich die Stagnation im ersten Halbjahr zunächst fortsetzen. Mit einem spürbaren Anziehen der Quartalswachstumsraten ist erst wieder ab dem Sommer zu rechnen. Für das gesamte Jahr 2020 erwartet KfW Research infolgedessen einen Anstieg des BIP von nur noch 0,8 % (Vorprognose: +0,9 %). In seiner Erstprognose für 2021 geht KfW Research von einer Beschleunigung des Wachstums auf 1,3 % aus.

KfW Research stützt seine Prognose auf die Annahme, dass die Corona-Epidemie schwerpunktmäßig auf China begrenzt bleibt und in einigen Wochen abflauen wird. Danach sollte sich die chinesische Wirtschaft relativ rasch wieder normalisieren, bevor es zu massiven Behinderungen in den globalen Wertschöpfungsketten kommt. Die Abwärtsrisiken wegen des neuen Virus sind allerdings erheblich: "Sollte die Corona-Epidemie länger andauern und auch andere Weltregionen stärker in Mitleidenschaft ziehen, werden gravierende Auswirkungen auf den Außenhandel und die Wertschöpfungsketten wahrscheinlicher, denen die deutsche Industrie besonders ausgesetzt ist. Die Situation in Italien macht mir deshalb Sorgen ", warnt Dr. Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der KfW.

Bei dem von KfW Research für das Gesamtjahr 2020 erwarteten Zuwachs des BIP von 0,8 % ist zu berücksichtigen, dass dieser durch einen ungewöhnlich starken Kalendereffekt unterstützt wird. Indem deutlich mehr Feiertage auf ein Wochenende fallen, kann 2020 an vier Tagen mehr gearbeitet werden als 2019. Die dadurch ermöglichte zusätzliche Wertschöpfung trägt 0,4 Prozentpunkte zu dem Gesamtjahreswachstum bei. Kalenderbereinigt - also rein konjunkturell getrieben - wird das BIP 2020 folglich nur um 0,4 % und damit nochmals etwas schwächer wachsen als im vergangenen Jahr, für das der Kalendereffekt vernachlässigbar ist.

Mit Blick auf 2021 sieht Köhler-Geib jedoch gute Gründe für eine Erholung der Konjunktur: "Im kommenden Jahr dürfte das Weltwirtschaftswachstum wieder etwas höher ausfallen und unseren Exporten neue Impulse geben. Die deutsche Industrie sollte dann wieder etwas kräftiger wachsen, da sie von der günstigeren Auslandsnachfrage profitiert. Dies wird die Unternehmensinvestitionen anregen. Gleichzeitig stärkt die Teilabschaffung des Solidaritätszuschlags ab 2021 die private Kaufkraft." Da der Konsum und der private Wohnbau voraussichtlich weiter steigen werden, sagt KfW Research in der Erstprognose für 2021 ein BIP-Wachstum von 1,3 % voraus. Dabei ist die Anzahl der Arbeitstage im nächsten Jahr genauso groß wie 2020. Mithin entspricht die Prognose für 2021 kalenderbereinigt ebenfalls einem BIP-Anstieg um 1,3 % und läuft damit auf eine spürbare konjunkturelle Belebung im Vergleich zu dem sehr bescheidenen kalenderbereinigten Wachstum in diesem Jahr hinaus.

Die Corona-Epidemie ist zurzeit wohl das größte Konjunkturrisiko, jedoch nicht das einzige. Die handelspolitischen Risiken sind zwar verblasst, aber nicht verschwunden. Nach dem EU-Austritt des Vereinigten Königreichs müssen nun bis Ende 2020 die künftigen Beziehungen erfolgreich verhandelt werden. Ansonsten würden ab Anfang 2021 Zölle und Quoten den europäisch-britischen Handel hemmen. Des Weiteren könnte Deutschland noch immer von US-Sonderzöllen auf europäische Autos und Autoteile getroffen werden.

Kurz will Coronavirus-Ausbreitung in Österreich "bestmöglich" eindämmen

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) will nach den ersten beiden bestätigten Fällen des Coronavirus in Österreich eine weitere Ausbreitung "bestmöglich" eindämmen. "Wir haben nach der gestrigen Krisensitzung des Einsatzstabs Maßnahmen beschlossen, um für alle Szenarien gut gerüstet zu sein. Unser Ziel ist es, eine Ausbreitung des Coronavirus in Österreich bestmöglich einzudämmen", teilte Kurz am Dienstag über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Es sei eingetreten, worauf man sich seit Tagen vorbereite: "Die ersten beiden Fälle, die in Österreich positiv auf das Coronavirus getestet wurden, befinden sich derzeit in Quarantäne. Wir sind in enger Abstimmung, um weitere Maßnahmen zu treffen", so der österreichische Bundeskanzler weiter.

Lufthansa startet wegen Coronavirus neuen Sparkurs

Die Deutsche Lufthansa ergreift massive Gegenmaßnahmen, um die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus einzudämmen. "Aktuell überprüfen wir zum Beispiel bei der Kernmarke Lufthansa alle geplanten Neubesetzungen von offenen Stellen", sagte Harry Hohmeister, im Konzernvorstand für alle Passagier-Gesellschaften der Gruppe zuständig, dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe).

Möglicherweise müssten "diese ausgesetzt oder auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden". Zudem wolle man mit erweiterten Angeboten für unbezahlten Urlaub und Teilzeit weitere Kosten sparen. "Wir werden außerdem auch nicht verhindern können, einzelne Projekte zu streichen und in der Verwaltung bei den Ausgaben zu sparen. Keine leichtfertigen Entscheidungen, aber leider unverzichtbar", so der Lufthansa-Vorstand weiter. Nachdem auch in Italien die Zahl der Erkrankten am vergangenen Wochenende sprunghaft angestiegen ist, wächst in der Luftfahrtbranche die Sorge, dass nicht nur der Luftverkehr von und nach China beeinträchtigt wird, sondern auch der im Heimatmarkt Europa.

Lufthansa hat nach Angaben von Hohmeister auf den Verbindungen auf das chinesische Festland bereits die Kapazität von 13 Flugzeugen vorübergehend aus dem Angebot genommen. "Flüge nach Festland-China auszusetzen schmerzt, und das hat natürlich auch deutliche wirtschaftliche Folgen für uns und andere Industrien", so der Manager. Genaue Zahlen will der Konzern aber erst am 19. März auf der Bilanzpressekonferenz nennen. Eine Prognose, wie lange das Coronavirus die Branche noch beschäftigen wird, wagte der Lufthansa-Vorstand nicht. "Diese Frage kann seriös keiner beantworten. Wir bereiten natürlich verschiedene Szenarien vor für die Zeit nach Corona", sagte Hohmeister dem "Handelsblatt". Die Luftfahrt kenne solche Situationen und habe gelernt, damit umzugehen. Klar sei aber, dass so etwas das Geschäft beeinträchtige. "Keiner weiß zum Beispiel, in welchem Umfang und wie lange der Tourismus in und aus China heraus ausfällt", so der Manager.

Erste Coronavirus-Fälle in Österreich

In Österreich sind erstmals zwei Personen positiv auf den neuartigen Coronavirus getestet worden. Die Tests fanden in Tirol statt, sagte Landeshauptmann Günther Platter der österreichischen Nachrichtenagentur APA. Beide Infizierten sollen aus der Lombardei stammen und in Innsbruck wohnhaft sein. Sie wurden nach Angaben Platters in einer Innsbrucker Klinik isoliert. Die Betroffenen sollen leichtes Fieber haben. In Europa hatte sich das Virus zuletzt immer weiter ausgebreitet, vor allem in Italien. Dort wurden bisher 283 Infizierte offiziell bestätigt. In Deutschland gab es bisher 16 Fälle, in Großbritannien 13 und in Frankreich zwölf.

Virologe kritisiert "gemächliche" Coronavirus-Reaktionen

Er habe "frühzeitig" Einreisekontrollen gefordert, das sei nicht passiert und "daraufhin hat es dann Einschleppungen gegeben". Kekulé forderte nun anlässlich des Ausbruchs in Norditalien großflächig "jeden Fall" in Europa zu testen, der "schwere Atemwegsinfektionen" habe. Dies hatte der Virologe nach eigenen Angaben den europäischen Gesundheitsministern bereits vor zwei Wochen vorgeschlagen. "Darauf haben sich die Minister nicht geeinigt, und jetzt haben wir den Fall in Italien." Unterdessen kritisierte er auch die Einschätzung von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und seiner Behörden zur Gefährlichkeit des Coronavirus. "Vor allem ist es so, dass seine Behörden ja immer noch das Coronavirus harmloser als die Grippe darstellen." Das Virus sei für denjenigen, der die Infektion bekomme "zehnmal gefährlicher" als die Grippe, so der Virologe. Beim Coronavirus seien im Gegensatz zur Grippe auch die Risikogruppen noch unbekannt. "Das ist eine ganz andere Situation", so Kekulé. Man habe auch keinen Impfstoff für den Coronavirus und "deshalb sehe ich das überhaupt nicht, warum man das bisher so auf die leichte Schulter genommen hat".

Kreis Heinsberg schließt wegen Coronavirus-Fall alle Schulen und Kitas

Der Heinsberger Landrat Stephan Pusch hat den Fall einer Corona-Infektion in Nordrhein-Westfalen bestätigt. Pusch sagte der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch), am Dienstagabend sei der Krisenstab des Kreises zusammengekommen, um über den Fall zu beraten. Als erstes Ergebnis sollen demnach alle Schulen und Kitas im Kreisgebiet am Aschermittwoch geschlossen bleiben. Auch die Kreisverwaltung ist für den Publikumsverkehr geschlossen. Der Krisenstab des Landes Nordrhein-Westfalen soll am Mittwoch zu dem Fall tagen. Bei dem Infizierten handelt es sich um einen 47-jährigen aus der Gemeinde Selfkant bei Heinsberg.

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)


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