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BlackRock & Co – die wahren Weltbeherrscher

Archivmeldung vom 07.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
BlackRock-Zentrale in Midtown Manhattan, New York City
BlackRock-Zentrale in Midtown Manhattan, New York City

Foto: Americasroof in der Wikipedia auf Englisch
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Fast 40 Prozent des weltweiten Geldes werden inzwischen von Hedgefonds verwaltet. Firmen wie BlackRock sind global an fast allen großen Konzernen beteiligt. Spekuliert wird an den Börsen in New York, Frankfurt oder London. Das künstlich generierte Geld fließt in die Taschen einiger weniger Milliardäre und kaum zurück in die Volkswirtschaft.

Sagt Ihnen die Firma BlackRock etwas? Nein? Das Finanzunternehmen hat allein im 3. Quartal 2017 ein Vermögen von sechs Billionen US-Dollar verwaltet. Zum Vergleich: Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands, also die Summe aller produzierten Waren und erbrachten Dienstleistungen, betrug im ganzen Jahr 2016 nur annähernd 3,5 Billionen Dollar. Sogenannte Vermögensverwalter wie BlackRock, JPMorgan, Vanguard, Capital Group oder Fidelity, die vorwiegend aus den USA kommen, sind inzwischen an den meisten großen Konzernen der Welt beteiligt und treiben einen Turbokapitalismus voran.

Der Finanzexperte Ernst Wolff, Autor des Buches „Finanztsunami – Wie das globale Finanzsystem uns alle bedroht“ , erklärt im Sputnik-Interview das Agieren dieser Megafinanzierer im Stillen folgendermaßen:

„Sie wollen verbergen, dass sie die wirklichen Machthaber in unserer Gesellschaft sind. Diese Finanzinstitute bestimmen heute unser Leben. Wichtig ist dabei, dass sie nicht den Beschränkungen von Banken unterliegen. So können sie teilweise mit zweifelhaften Methoden arbeiten. Sie setzen vor allem auf Derivate und Leerverkäufe. Das sind quasi Wetten an den Finanzmärkten auf fallende Kurse oder Preisentwicklungen in der Zukunft. Das ist volkswirtschaftlich sinnlos und zerstörerisch und somit gesellschaftlich sehr schädlich.“

Auch Deutschland zunehmend im Griff der Finanzkraken

Früher war die Welt noch in Ordnung. Da gab es Familienbetriebe und einen Chef als Ansprechpartner. Heute ist die Besitzstruktur großer Konzerne oft anonym, da sie aus einem weltweiten Investorenkonglomerat bestehen. Selbst Deutschland, die vielbeschworene Hochburg des Mittelstandes, kann sich immer weniger den weltweiten Tendenzen der Finanzwelt entziehen. Ernst Wolff sieht angesichts einer solchen Unternehmensstruktur schwarz für die Arbeiter:

„Das beutetet in jedem Fall verschärfte Bedingungen für die Arbeitnehmer. Anonyme Investoren sind schlecht angreifbar. Bei einem mittelständischen Unternehmer konnte man sich früher direkt mit ihm auseinandersetzen und sich auflehnen. Heute sind selbst die führenden Manager der Konzerne nur Angestellte, und die schieben es dann auf den Markt. Der Markt sei schuld, dass man so und so viele Leute entlassen muss. Es gibt da kein sichtbares Feindbild mehr. Deswegen ist auch die Macht der Gewerkschaften so weit geschrumpft. Das macht einen Arbeitskampf heute viel schwieriger als früher.“

An 25 der 30 Dax-Unternehmen halten Hedgefonds mehr als 50% der Anteile. So wird die Unternehmenspolitik von Adidas, BASF oder Mercedes Benz tatsächlich nicht mehr von den Konzern-Vorständen bestimmt, sondern von diesen sogenannten institutionellen Investoren. Wenn also Bayer und Monsanto fusionieren wollen, dann steckt dahinter in erster Linie das Interesse von BlackRock, da der Investor bei beiden Firmen größter Aktionär ist.

Noch klammern sich deutsche Traditionsunternehmen wie Beiersdorf, Fresenius oder Henkel an die Mehrheit im Festbesitz, aber der Anteil der Erben bröckelt unaufhörlich.

Ernst Wolf meint dazu: „Die großen Familienunternehmen wie Krupp, Siemens oder Daimler sind auch inzwischen den Tendenzen des Weltmarktes unterworfen. Auch bei ihnen sind Investorengruppen beteiligt, die immer größer werden. Sie höhlen das System der alten Familienbetriebe durch ihre Marktmacht von innen aus.“

Jens Berger, Autor des Buches „Wem gehört Deutschland?“, hat die Beteiligung von Hedgefonds an Dax-Unternehmen in einer Präsentation sehr anschaulich dargestellt.

Spekulationsobjekt Rente

Inzwischen werden selbst Alters- und Gesundheitsvorsorge privatisiert. Betriebliche und öffentliche Pensionskassen und —fonds, Versicherungen und sogar Staatsfonds und Regierungen lassen einen Teil Ihres Geldes ebenfalls von Hedgefonds wie BlackRock verwalten. Mit dem vom Bürger eingezahlten Geld für die Altersvorsorge zocken Hedgefonds wie BlackRock auf den internationalen Aktienmärkten. Wolff sieht hierin eine Zeitbombe:

„Selbst die großen Pensionsfonds dieser Erde stecken ihr Geld in diese Hedgefonds. Bei einem Crash werden sie so enorme Summen verlieren, und die Altersabsicherung von Millionen Menschen auf der Welt ist in Gefahr. Je weniger solcher Institutionen über diese riesigen Gelder bestimmen, desto größer ist die Gefahr, dass größere Korrekturen oder gar ein Crash an den Märkten fatale und verheerende Konsequenzen für die Menschheit haben.“

China und Russland – gallische Dörfer im Heuschreckenland

Bei neueren Unternehmen ist die Beteiligung großer Investoren von vornherein gang und gäbe. So halten Hedgefonds wie Vanguard, BlackRock oder Fidelity mehr Anteile an Facebook als Firmengründer Mark Zuckerberg.

Diese Art von Konzernstruktur mit einer Mehrheitsbeteiligung internationaler Investoren zieht sich durch die gesamte Wirtschaftswelt von Google bis Microsoft. Die großen Ausnahmen bilden Russland und China, die ihre Wirtschaft vor dem Zugriff der Hedgefonds schützen.

Forscher der Hochschule ETH Zürich haben bereits 2007 analysiert, dass gerade einmal 147 Finanzunternehmen fast 40 Prozent des weltweiten Geldflusses beherrschen.

Letzten Endes fließt das Geld dieser Hedgefonds zurück in die Taschen der wenigen Milliardäre, die es sich leisten können, BlackRock & Co das Geld zum Spekulieren vorzuschießen. Diese Tendenz hängt auch mit der Bündelung der weltweiten Ressourcen in den Händen einzelner Personen zusammen, wie Wolff erläutert:

„Das liegt an der ungeheuren Vermögenskonzentration der letzten Jahre. Die Hilfsorganisation Oxfam hat errechnet, dass 2014 85 Personen so viel besessen haben wie die Hälfte der Menschheit. 2015 waren es 62 Personen und 2016 waren es dann nur noch acht Personen. Diese riesigen Vermögen müssen natürlich irgendwie verwaltet werden. Das gibt jemand mit 20 bis 30 Milliarden auf dem Konto natürlich ab an solche Verwalter, und die investieren das dann.“

Entstanden sind diese Hedgefonds vor allem in den hedonistischen 1980er Jahren, als zuerst an der Wall Street und dann weltweit Deregulierung, Privatisierung und Globalisierung begannen, en vogue zu sein, um die stagnierenden Umsätze der Volkswirtschaft an der Börse künstlich aufzublähen. So ist eine pervertierte Form eines globalen Finanzkapitalismus entstanden. Damit definieren sie die Regeln des Kapitalismus neu.

Die Öffentlichkeit bekommt davon nicht viel mit. Bis die Bombe platzt."

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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