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6. Februar: Internationaler Aktionstag gegen die weibliche Genitalverstümmelung

Archivmeldung vom 05.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

140 Millionen Frauen weltweit sind das Opfer einer schweren Menschenrechtsverletzung - von den meisten Menschen unbemerkt: Ihre Genitalien wurden grausam verstümmelt. Jedes Jahr trifft es rund drei Millionen Mädchen, hauptsächlich in Afrika. Viele sterben an dem Eingriff, die Überlebenden leiden ein Leben lang an den Folgen.

Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH setzt sich im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) gegen diese grausame Praxis mit dem Ziel ein, die weibliche Genitalverstümmelung zu überwinden. Konkret: Es geht darum, das Tabuthema in den betroffenen Ländern wie zum Beispiel Benin, Burkina Faso, Kenia, Mali oder Mauretanien öffentlich zu machen und in das kollektive Bewusstsein zu rücken. Aus diesem Grund arbeitet die GTZ auf mehreren Ebenen: Von der GTZ weiter gebildete Lehrer sprechen mit ihren Schülerinnen und Schülern, aber auch deren Eltern, über die Folgen der Genitalverstümmelung, Ärzte und Krankenschwestern mit ihren Patientinnen. Auf Ministerialebene arbeiten GTZ-Experten mit den Behörden an Gesetzesvorlagen und nationalen Aktionsplänen gegen die weibliche Genitalverstümmelung.

Die Genitalverstümmelung ist - oft verbunden mit einem feierlichen Inititationsritus - die Voraussetzung für den gesellschaftlichen Wechsel vom Mädchen zur Frau. Unbeschnittene Mädchen gelten in vielen Regionen als "nicht heiratsfähig": Sie werden nicht als Mitglieder der Gemeinschaft anerkannt, sondern sozial ausgegrenzt und finden keinen Ehemann. Hinzu kommen medizinische Mythen, etwa dass die Klitoris den Säugling bei der Geburt verletzen könne. Einer der wirksamen Ansätze gegen diese schädliche Praxis ist der Generationendialog, denn gerade junge Männer und Frauen wenden sich zunehmend gegen die grausame Praktik. In Zusammenarbeit mit nationalen Organisationen bildet die GTZ einheimische Moderatoren aus. Unter deren Anleitung finden in Diskussionsrunden Alt und Jung die Möglichkeit, um über das sensible Thema zu sprechen. Kerstin Lisy, Leiterin des Projekts, bekräftigt: "Wir haben schon erlebt, dass sich ein ganzes Dorf durch den von der GTZ moderierten Generationendialog gegen die Beschneidung entschieden hat." Dort finden dann auch nicht-verstümmelte Frauen einen Ehemann. Nur wenn die Ablehnung der Genitalverstümmelung keine gesellschaftliche Ausgrenzung zur Folge hat, kann sie überwunden werden.

Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)


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