Russlands Verteidigungsamt: US-Kampfjets bombardierten Aleppo
Archivmeldung vom 11.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAmerikanische Kampfflugzeuge haben am Mittwoch die syrische Stadt Aleppo beschossen, wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow, mitteilte. Das berichtet das russische online Magazin "Sputnik".
Auf deren deutschen Webseite des Magazins heißt es weiter: "Dabei erinnerte der russische Militärsprecher daran, dass der offizielle Pentagon-Vertreter Steven Warren, der sich zu diesem Zeitpunkt im Irak aufhielt, Moskau am Mittwoch vorwarf, dass russische Flugzeuge angeblich zwei Krankenhäuser in Aleppo zerbombt hätten. „Seinen Angaben zufolge hätten deswegen angeblich fast 50.000 Syrer keinen Zugang mehr zu lebensnotwendigen Maßnahmen“, so Konaschenkow.
„Wenn Londoner Aktivisten und Menschenrechtler solch einen Unsinn aussprechen, ist das eine Sache. Aber wenn der Vertreter des Pentagons, der als militärischer Profi gilt, solche Erklärungen macht, ist das etwas völlig anderes“, fügte der Sprecher hinzu.
Laut Konaschenkow würden alle Ziele, die gestern in Aleppo getroffen wurden, analysiert. „Vor allem werde ich wahrscheinlich Oberst Warren unglücklich machen, denn er hat falsch geraten“, sagte er.
„Gestern waren keine russischen Flugzeuge im Stadtgebiet Aleppos eingesetzt. Das nächste Ziel war 20 Kilometer von der Stadt entfernt. Direkt über der Stadt ist gestern jedoch die Luftwaffe der sogenannten Anti-IS-Koalition aktiv geflogen: Flugzeuge und Angriffsdrohnen“, so Konaschenkow.
„Ich will es nicht dem amerikanischen Oberst gleichtun und werde offen sprechen: Wir hatten nicht genug Zeit, um die neun, gestern von ihnen in Aleppo zerbombten Objekte genau zu identifizieren. Vielleicht waren darunter auch zwei Krankenhäuser. Wir werden das genauer untersuchen“, schloss der russische Militärsprecher.
Moskau: Westen zeigt alte Ruinen-Bilder Aleppos als neue Zerstörungen durch Russland
Westlichen TV-Sender geben Bilder von Zerstörungen in Aleppo, die lange vor Beginn des russischen Anti-IS-Einsatzes aufgenommen wurden, für Folgen der Luftschläge durch russische Streitkräfte aus, wie der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstag sagte.
„Es ist schon so weit gekommen, dass führende europäische und amerikanische TV-Sender Bilder des lange vor Beginn des russischen Einsatzes zerstörten Aleppos für angebliche Folgen der russischen Bombardements ausgeben. Wie man so schön sagt, man spürt die Hand eines erfahrenen Dirigenten“, so Konaschenkow gegenüber Journalisten.
Es sei keine Tendenz mehr, sondern schon Gesetzmäßigkeit geworden, „die Russland aller Todessünden zu beschuldigen“ und die Effizienz eigener Lufteinsätze sowie anderer Missionen in Syrien „wie ein Staatsgeheimnis“ vor den Steuerzahlern totzuschweigen.
Moskau: Westen gebraucht russische Karten, aber hält eigene Terroristen-Daten zurück
Trotz mehrerer Anfragen, haben westliche Staaten Russland bislang keine Aufklärungsdaten zu den Standorten der Terroristen in Syrien geliefert, wie der amtliche Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Igor Konaschenkow mitteilte.
„Ich möchte noch einmal daran erinnern, dass wir seit Beginn unserer Operation mehrmals öffentlich die Vertreter der USA und anderer westlicher Staaten zu einem Informationsaustausch aufgerufen haben – speziell dazu, wo genau sich die Terroristen in Syrien aufhalten. Sie haben dankbar unsere Karten erhalten und lassen nun nichts von sich hören. Stattdessen aber kritisieren sie, dass wir angeblich an falschen Orten fliegen und bomben würden. Tja, sollen wir dann vielleicht neue Karten zuschicken?“, sagte der Generalmajor.
Währenddessen hätten sich ganze Truppen syrischer Oppositionskräfte zu einer Kooperation mit der Regierungsarmee und Russland bereiterklärt.
„Die syrischen Oppositionstruppen stehen in recht effizientem Aufklärungsdatenaustausch mit uns. Mittlerweile gehen viele von ihnen zu einer Zusammenarbeit mit der syrischen Regierung über“, fügte er hinzu.
So hätten beispielsweise Mitglieder der bewaffneten Oppositionsgruppen in der Stadt Etbaa der Provinz Daraa nach Verhandlungen mit der Regierungsarmee am 8. Februar freiwillig ihre Waffen niedergelegt."
Quelle: Sputnik (Deutschland)