Polen und Balten widersprechen Kretschmer, Voigt und Woidke
Archivmeldung vom 14.10.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.10.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Botschafter der baltischen Staaten und Polens in Deutschland haben den Ministerpräsidenten Sachsens und Brandenburgs, Michael Kretschmer (CDU) und Dietmar Woidke (SPD), sowie dem thüringischen CDU-Vorsitzenden Mario Voigt widersprochen, die Anfang Oktober mehr diplomatische Anstrengungen zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine gefordert haben.
"Wenn heute vermehrt Rufe nach einem Waffenstillstand und Gesprächen mit
 Russland laut werden, unterstreichen wir mit Nachdruck die starke 
Unterstützung unserer Länder für die Friedensformel der Ukraine", heißt 
es in der Antwort der Diplomaten, der in der FAZ veröffentlicht wurde. 
Diese "Friedensformel" enthält unter anderem die Forderung nach dem 
Abzug der russischen Truppen aus der Ukraine, nach vollständiger 
Wiederherstellung der territorialen Integrität des Landes und der 
internationalen Verfolgung von Kriegsverbrechen durch den Aggressor.
Die
 Ukraine habe sich offen für Gespräche mit Russland gezeigt, schreiben 
die Diplomaten Estlands, Lettlands, Litauens und Polens: "Bisher weigert
 sich Moskau, an solchen Gesprächen teilzunehmen." Sie erinnern zudem 
daran, dass Russland schon früher Waffenstillstandsabkommen nicht 
eingehalten hat: "Die Lehren aus früheren 'Friedensgesprächen' mit 
Russland dürfen nicht vergessen werden - weder bezüglich der Ukraine 
noch Moldaus oder Georgiens, deren Souveränität und territoriale 
Integrität durch Russland ebenfalls verletzt werden." Alle Forderungen 
nach einer Beendigung des Angriffskriegs seien "einzig und allein an 
Moskau zu richten".
Marika Linntam (Estland), Alda Vanaga 
(Lettland), Giedrius Puodziunas (Litauen) und Jan Tombinski (Polen) 
heben hervor, sie seien "stolz, dass unsere Länder zu den stärksten 
Unterstützern der Ukraine zählen". So lange Russland seine Truppen nicht
 aus der Ukraine abziehe, werde diese Unterstützung für die Ukraine 
fortgesetzt, "um dem Land in seinem Kampf für Freiheit zur Seite zu 
stehen".
Die drei Landespolitiker hatten in ihrem Gastbeitrag in 
der FAZ behauptet, Deutschland und die EU hätten sich bisher "zu 
unentschlossen" um einen diplomatischen Weg zu seinem Waffenstillstand 
bemüht. Sie forderten, dass Deutschland im Krieg zwischen der Ukraine 
und Russland "stärker als Vermittler auftreten" solle. Sie hatten jedoch
 keine Zweifel daran gelassen, dass es sich bei dem Krieg um einen 
"völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine" handle.
Der
 gemeinsame Beitrag Kretschmers, Woidkes und Voigts hatte vor dem 
Hintergrund Aufsehen erregt, dass alle drei derzeit versuchen, 
Landesregierungen mit Unterstützung des Bündnisses Sahra Wagenknecht zu 
bilden. Die Diplomaten Estlands, Lettlands, Litauens und Polens nehmen 
in ihrer Antwort Bezug darauf, dass die drei deutschen Politiker 
geschrieben haben, Deutschland tue gut daran, "in diesen grundlegenden 
Fragen von Sicherheit und Frieden auf unsere östlichen Partner wie Polen
 und die baltischen Staaten zu hören".
Quelle: dts Nachrichtenagentur


 
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
         
       
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