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Russland baut Militärstützpunkt in der Arktis wieder auf

Archivmeldung vom 18.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild:  Flickr.com - Radio Stimme Russlands
Bild: Flickr.com - Radio Stimme Russlands

Russland modernisiert seinen Flugplatz auf den Neusibirischen Inseln hinter dem Polarkreis, dass berichtet Ilja Kramnik bei Radio "Stimme Russlands". Ein militärischer Schiffsverband mit dem Atomkreuzer „Pjotr Weliki“ an der Spitze brachte Vorräte und Personal dorthin. Damit bekommt Russland wieder einen effizienten Militärstützpunkt im östlichen Teil seiner Arktis-Gebiete.

Im Beitrag heißt es dazu weiter: "Die Arktis wird oft als „Rohstoff-Schatzkammer“ bezeichnet. Aus diesem Status resultieren aber auch Gefahren. Die arktischen Rohstoffvorräte werden allmählich zu einem Zankapfel für viele Länder. Die Diskussion darüber, wem der arktische Kontinentalschelf eigentlich gehört, ist nur ein Vorzeichen möglicher Konflikte.

Fast alle beteiligten Länder bauen ihre (darunter auch militärische) Präsenz in der Region aus. Das muss man ernst nehmen. Die Geschichte der Arktis zeigt: Selbst wenn alle Streitenden zivilisiert sind, bleibt der Konflikt nicht unbedingt aus.

Als die Sowjetunion in den 1920er und 1930er Jahren international noch relativ schwach war, beschäftigten sich die Japaner, die Amerikaner, die Kanadier, die Briten und die Norweger mit einem räuberischen Fischfang in sowjetischen Arktis-Gebieten. Regelmäßig demonstrierten sie auch ihre militärische Stärke, indem ausländische Kriegsschiffe die sowjetische Seegrenze verletzten. Ähnlich war die Situation im Fernen Osten.

Die Lage änderte sich allmählich, als die Sowjetunion Mitte der 1930er Jahre ihre Nordflotte aufstellte und die Pazifikflotte wiederaufbaute. Die massive Präsenz ausländischer Fischer war zu Ende. Wilddiebe kamen zwar ab und zu in sowjetische Gewässer, die UdSSR ging gegen sie aber erfolgreich vor. Die Anrainer wagten nicht mehr, Kriegsschiffe an die sowjetische Küste zu entsenden.

Derzeit werden die Öl- und Gasvorräte in anderen Regionen allmählich ausgeschöpft. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Arktis wieder an Bedeutung. Eine Militärpräsenz ist unabdingbar, um die Geschehnisse dort zu kontrollieren. Man darf nicht wieder die Situation zulassen, wo sich ausländische Wilddiebe monatelang in russischen Hoheitsgewässern aufhalten, ohne bemerkt zu werden.

Der kürzeste Weg

Die Arktis ist aber nicht nur dank ihrer Rohstoffvorräte wichtig. Sie ermöglicht, den Seeweg von Europa nach Asien drastisch zu reduzieren. Dies ist nicht nur für Handelstransporte, sondern auch die Militärs von maßgeblicher Bedeutung. Zwar hat der Abbau der Spannungen zwischen Moskau und Washington in den 1990er und 2000er Jahren dazu beigetragen, dass das militärische Thema weniger aktuell wurde. Die Praxis zeigt jedoch: Die Widersprüche zwischen Russland und den USA beschränken sich nicht auf rein ideologische Differenzen. Vor diesem Hintergrund ist der Wideraufbau der militärischen Infrastruktur in der Arktis äußerst wichtig.

Im westlichen Teil der Region hat Russland Stützpunkte. Sie befinden sich auf der Kola-Halbinsel und auf der Doppelinsel Nowaja Semlja. Bei Bedarf kann die Präsenz mit Hilfe des Stützpunktes auf dem Franz-Josef-Land ausgebaut werden. Im östlichen Teil der russischen Arktis gibt es dagegen praktisch keine Basen. Deshalb wurden nun die Neusibirischen Inseln mit dem vernachlässigten Militärstützpunkt Temp ins Visier genommen. Wenn der dortige Flugplatz wiederaufgebaut wird, um regelmäßige Transportflüge zu ermöglichen, könnte man auf den Inseln auch eine Kampfjet-Einheit stationieren. Dadurch lassen sich dann wahrscheinliche Bedrohungen abwehren.

In Friedenszeiten könnte der wiederaufgebaute Stützpunkt die Schifffahrt auf dem Nördlichen Seeweg sichern. Der dortige Flugplatz wäre auch für Rettungsdienste geeignet. Wichtig wären auch Kommunikations- und Wetterstationen am Flugplatz. Der Stützpunkt wird bereits wiederaufgebaut. Ab Oktober 2013 sollen Transportflugzeuge des Typs An-72 und An-74 dort wieder starten und landen. Später ist ein Ausbau möglich, damit auch schwere Maschinen wie die Il-76 dorthin fliegen können.

Russland ist das flächengrößte arktische Land und kontrolliert den bequemsten Transportweg in der Region, aber auch die meisten erkundeten Rohstoffvorräte. All diese Ressourcen müssen geschützt werden – darunter auch militärisch."

Quelle: Text Ilja Kramnik - „Stimme Russlands"

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