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Donezk spricht von 500 getöteten Söldnern, darunter Letten, allein am Montag

Archivmeldung vom 12.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ukraine: A rally in support of Novorossiya territories in eastern Ukraine, Moscow, June 11, 2014
Ukraine: A rally in support of Novorossiya territories in eastern Ukraine, Moscow, June 11, 2014

Foto: Artem Tkachenko
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Kiewer Kräfte haben beim jüngsten Gefecht im Raum von Ilowajsk 35 Kilometer von Donezk im Osten der Ukraine allein am Montag rund 500 Mann an Toten verloren. „Unter den Toten waren auch Bürger Lettlands“, teilte die Kovorsitzende der selbsternannten Republik Donezk, Tatjana Dworjadkina, in einem Interview für den lettischen Radiosender Baltkom mit. Dies berichtet Radio "Stimme Russlands" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur RIA Novosti.

Weiter heißt es dort: "Es handle sich um das Bataillon „Asow“. „Leider haben wir Beweise dafür, dass auch lettische Bürger ums Leben gekommen waren“, sagte Dworjadkina. „Die Volkswehr verfügt über Dokumente und Videoaufzeichnungen, die eine Teilnahme von Letten an der Operation im Südosten der Ukraine belegen“, sagte sie.

Am Montag hatte der Sprecher des nationalen Verteidigungsrates der Ukraine, Andrej Lyssenko, mitgeteilt, dass die Kiewer Sicherheitskräfte seit Beginn der „Anti-Terror-Operation“ (im April) insgesamt 568 Mann an Toten und 2120 Mann an Verletzten verloren hatten.

Das lettische Außenministerium habe noch keine Angaben über Bürger Lettlands, die bei Ilowajsk ums Leben gekommen sein sollen, hieß es in Riga. „Die von der Donezker Vertreterin zur Verfügung gestellten Daten werden überprüft“, sagte ein Ministeriumssprecher in einem RIA-Novosti-Gespräch in der lettischen Hauptstadt.

Kiew plant Erstürmung von Donezk und Lugansk – „Einwohner sollen fliehen“

Die ukrainische Militärführung hat die Einwohner der östlichen Städte Donezk und Lugansk aufgerufen zu fliehen. „Die beiden Städte werden demnächst erstürmt“, warnte Andrej Lyssenko vom nationalen Sicherheitsrat am Montag in Kiew.

Zuvor hatte der Stab der Volkswehr mitgeteilt, dass die ukrainische Armee Donezk und den Vorort Gorlowka am Montagmorgen eingekesselt hatte. Die beiden Städte werden intensiv beschossen, darunter unter Einsatz der schweren Artillerie. Lugansk, wo etwa 250.000 Einwohner geblieben sind, ist seit neun Tagen in Folge ohne Strom und Wasser.

Lyssenko zufolge steht die Operation zum Einkesseln von Donezk und Lugansk kurz vor ihrem Abschluss. „Wir appellieren ein weiteres Mal an die Zivilisten, die beiden Städten umgehend zu verlassen… Für die Einwohner werden Fluchtkorridore eingerichtet“, sagte er."

Bruderkrieg in Donezk: Militärische Operation in einer Millionenstadt führt zu großen Verlusten unter der Zivilbevölkerung

Wolfgang Richter, Oberst a.D. Experte für Sicherheits- und Verteidigungspolitik der Stiftung Wissenschaft und Politik beantwortet, im Beitrag von Nikolaj Jolkin, die Frage, ob eine militärische Lösung der Ukraine-Krise möglich sei und wann die ukrainische Armee die Aufständischen besiege sowie Donezk erobere.

Ukrainische Armee

„Nach Angaben des Kiewer Verteidigungsministeriums haben – oder waren – nach den Maidan-Ereignissen von den 70.000 Heeressoldaten, die auf dem Papier stehen, nur 6.000 einsatzbereit. Diese Phase ist überwunden worden, man kann jetzt sehen, dass die ukrainischen Streitkräfte sich konsolidiert haben und einen großen Anteil daran haben, und natürlich auch die Kräfte der Nationalgarde, die aufgestellt worden waren und die Streitkräfte nun unterstützen. Und wir sehen ja an der Operation in der östlichen Ukraine, dass die Streitkräfte mittlerweile wieder zu geschlossenen und auch kampfkräftigen Operationen in der Lage sind…

Es sieht so aus, dass die ukrainischen Streitkräfte schon in der Lage sind, länger anhaltende Operationen zu führen, und man muss ja auch feststellen, dass die politische Führung fest entschlossen ist, auf den militärischen Sieg zu setzen, das heißt, die hat deutlich gemacht, dass es einen Waffenstillstand nur unter der Bedingung geben kann, dass die, wie man hier sagt, prorussischen Kräfte oder Separatisten, oder wie auch immer man sie bezeichnet, ihre Waffen niederlegen. Dies ist von den Separatisten abgelehnt worden, so dass wir davon ausgehen müssen, dass es noch weitere Operationen geben wird…

Operative Situation im Südosten der Ukraine

„Ich habe den Eindruck, dass die Unterstützung in der Bevölkerung im Südosten der Ukraine deutlich nachgelassen hat. Einer der Führer der Separatisten hat sich vor einiger Zeit darüber beschwert, dass er eine Millionenstadt wie Donezk sich lediglich eintausend Freiwillige gemeldet hätten, das heißt, man ist angewiesen entweder auf die früheren Kader der früheren Sicherheitskräfte, noch aus der Zeit von Janukowitsch, oder auf Freiwillige, die auch über die russisch-ukrainischen Grenzen in dieses Gebiet hineingeströmt sind. Die Frage stellt sich, inwieweit die Bevölkerung wirklich willens ist und in der Lage ist, so etwas mitzumachen…

„Man darf ja nicht vergessen, eine solche Operation, ein Stadtkampf ist so ziemlich das Schlimmste und Blutigste, was man sich in militärischen Operationen vorstellen kann, und das führt naturgemäß zu großen Verlusten unter der Zivilbevölkerung. Dieses Szenario mag man sich nicht ausmalen, und insofern würde mein Appell an beide Seiten gehen, einen solchen Stadtkampf zu unterlassen…

Donezk erobern

„Das ist eine schwierige Frage, deswegen, weil wir hier nicht nur rein militärisch argumentieren dürfen, sondern weil es hier um eine politische Frage geht, und das geht vor allen Dingen um eine humanitäre Frage. Eine politische deswegen, weil sich die ukrainische Führung natürlich überlegen muss, ob sie das in Kauf nimmt, dass hohe zivile Verluste die Folge von militärischen Operationen sind. Selbst wenn ein Sieg am Ende stünde, wäre doch für viele Jahre oder vielleicht auch Generationen hinaus das Klima in der Ukraine vergiftet, und das Ziel, das politische Ziel der Ukraine müsste es doch sein, die staatliche Einheit wiederherzustellen, und dazu gehört vor allen Dingen ein gemeinsames Staatsbewusstsein, und das kann man nicht dadurch erreichen, dass man auf die Bevölkerung schießt, so ist, wie man sie nicht zum Ziel macht, aber dass sie in Mitleidenschaft gezogen wird, ist ja nun eine selbstverständliche Folge von solchen Operationen. Und ich glaube, hier muss auf beiden Seiten ein Stückchen Vernunft einkehren, dass nicht die Bevölkerung zur Geißel gemacht wird von unterschiedlichen politischen Zielsetzungen…

Denn, wenn Sie die Gesamtsumme der Soldaten im Einsatz sehen, dann ist das natürlich ein Beispiel, das sicherlich auch zeigen kann, dass niemand im Moment dort auf keiner Seite begeistert ist, dass man einen Bruderkrieg führt, und das ist sicher die Diktion, die auch sehr stark von Russland auch vertreten worden ist, dass es sich letztlich um slawische Brüder handelt. Und das ist natürlich etwas, was ganz tief eingeht in die Psychologie, ich glaube, auf beiden Seiten der Grenzen: dass es plötzlich etwas gegeben hat, wovon man ausging, dass es das gar nicht geben dürfte aufgrund der brüderschaftlichen Verhältnisse. Man wird sicherlich irgendwann die Frage stellen: wer ist dafür eigentlich verantwortlich, dass Brüder aufeinander schießen…“

Den vollständigen Beitrag gibt es hier: http://german.ruvr.ru/2014_08_11/Bruderkrieg-in-Donezk-Militarische-Operation-in-einer-Millionenstadt-fuhrt-zu-gro-en-Verlusten-unter-der-Zivilbevolkerung-7681/

Quelle: RIA Novosti - Nikolaj Jolkin online Redaktion Radio „Stimme Russlands"

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