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Syrien-Krieg wird zu Schlacht um Öl-und Gasfelder

Archivmeldung vom 30.05.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.05.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Porträts vom Bürgerkrieg in Syrien
Porträts vom Bürgerkrieg in Syrien

Foto: Pereslavtsev
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Erfolg der US-geführten Koalition bei der Offensive auf Rakka kann sich noch als Bluff erweisen, wie die „Nesawissimaja Gaseta“ am Montag schreibt. Gleichzeitig verlagere sich der Fokus des Krieges in Syrien an sich.

Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Die syrischen Regierungstruppen haben mit Unterstützung der russischen Luftwaffe die Öl- und Gasfelder Dschisel und Schaer bei Palmyra fast völlig unter ihre Kontrolle genommen. Laut syrischen Medien werden in diesem Gebiet weiter Truppen zur Offensive auf die Provinz Deir ez-Zor gesammelt. Sollte dies der Fall sein, wird die von den Medien angekündigte Offensive der US-Spezialeinheiten und Kurden auf Rakka keine große militärstrategische und wirtschaftliche Bedeutung für Damaskus haben. Nicht in Rakka, sondern in Deir ez-Zor befinden sich die wichtigsten Öl- und Gasfelder, die derzeit von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS, auch Daesh)  kontrolliert werden.

Dorthin drängt die Armee von Baschar al-Assad. Dass dem Geschehen in Rakka durch die syrischen Behörden weniger Aufmerksamkeit gewidmet wird, hängt mit zwei Gründen zusammen: Erstens verfügt Assad nicht über ausreichend Mittel, um Widerstand zu leisten. Zudem ist Damaskus der Ansicht, dass das Vorgehen der USA und der Kurden zur Eroberung von Rakka nicht erfolgreich sein würden. Der syrische Generalstab berichtete vor einigen Tagen, dass die Angaben von Aufklärungsdiensten und Drohnen eindeutig zeigten, dass man es mit einem Bluff zu tun habe. Es würden gar keine großen Kräfte nach Rakka verlegt, obwohl Medien darüber berichteten. „Trotz einer großen PR-Kampagne gibt es keine Großoffensive auf Rakka. Die Gruppierung der oppositionellen syrischen Demokratischen Front im Norden Syriens ist tatsächlich größer geworden und die Kämpfe verschärften sich, doch daran ist nichts Ungewöhnliches“, hieß es aus der Syrischen Arabischen Armee.

Arabische TV-Sender berichten über Aktivierungen der von den USA geführten Gruppierung bei Rakka. Zudem wird berichtet, dass die Kämpfer der Demokratischen Front weiterhin Stellungen der Terroristen beschießen und Extremisten gefangen nehmen würden. In sozialen Netzwerken sind Fotos und Videos zu finden, auf denen US-Kämpfer eine Uniform mit Abzeichen der kurdischen Selbstverteidigungseinheiten tragen, die in der Türkei mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden und als terroristisch eingestuft wird. Der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu äußerte bereits seine Empörung wegen dieser Tatsache und sprach von Doppelzüngigkeit Washingtons.

Allerdings hindere Ankaras Kritik die USA nicht daran, US-Waffen und Munition zur Unterstützung der Extremisten zu nutzen, die sowohl gegen die syrische Armee, als auch gegen den IS kämpfen. Der Chef des russischen Generalstabs, Sergej Rudskoi, bezeichnete die militärischen Aktivitäten der Türkei an der Grenze zu Syrien als einen der Gründe für die Destabilisierung der Provinzen Idlib und Aleppo. Aus der Türkei passierten noch immer Lastwagen mit Waffen und Munition die türkisch-syrische Grenze. Ein bedeutender Teil Idlibs, Latakia und Aleppo wird weiter von Extremisten kontrolliert, die von Ankara unterstützt werden.

Es wird natürlich schwer sein, die Türkei zu neutralisieren, die gleichzeitig die Einrichtung kurdisch autonomer Gebiete im Süden befürchtet. Nicht zufällig sagte wohl der russische Präsident Wladimir Putin in Bezug auf die Aussichten der Zusammenarbeit mit Ankara und die Rolle der Türkei bei den Ereignissen in Syrien: „Wir stehen mit Vertretern der türkischen Seite in Kontakt. Sie kennen unsere Position. Wir warten auf konkrete Schritte von ihrer Seite. Bislang gibt es sie nicht“.

Moskau und Damaskus haben eine eigene Strategie im Kampf gegen den Islamischen Staat – nicht nur die Vernichtung der Extremisten, sondern auch die Einnahme der wirtschaftlich vorteilhaften Gebiete, auf denen die größten Öl- und Gasfelder sowie Infrastruktur liegen. Auf Grundlage dieser Anstrengungen wird Assad anschließend versuchen, die Wirtschaft des Landes wiederaufzubauen.

Quelle: Sputnik (Deutschland)

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