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Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen: Keine halben Sachen!

Archivmeldung vom 07.07.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Am 7. Juli ist Halbzeit: Im Jahr 2000 verpflichteten sich die Vereinten Nationen zu den acht Millennium-Entwicklungszielen. Bis 2015 will die Weltgemeinschaft extreme Armut und Hunger in der Welt um die Hälfte reduzieren, eine Grundbildung für alle schaffen, die Kindersterblichkeit um zwei Drittel senken und Aids und andere Krankheiten zurückdrängen.

Einige Fortschritte wurden bereits gemacht. Diese beschränken sich aber weitgehend auf die Boomländer Asiens. In Afrika wurde die extreme Armut kaum verringert. Schlimmer noch: Die Anzahl der Hungernden nimmt sogar wieder zu und die HIV/Aids-Pandemie breitet sich weiter aus. Insgesamt - so auch die Einschätzung der Vereinten Nationen - ist zu wenig passiert.

"Das überrascht leider nicht. Denn viele der Beteiligten haben ihre Hausaufgaben schlicht nicht gemacht", erklärt Ulrich Post, stellvertretender Vorsitzender des Verbandes Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen VENRO. Der Verband ist zusammen mit Herbert Grönemeyer und befreundeten Medienschaffenden der Träger der Aktion "Deine Stimme gegen Armut". Trotz aller Versprechen sei die nötige Steigerung der Entwicklungshilfe ausgeblieben. "Darüber hinaus müssen viele Entwicklungsländer ihre kargen Steuereinnahmen für Zinsen und Schuldentilgungen verwenden, statt in Bildung und Gesundheit zu investieren". Die Welthandelsordnung berücksichtige die Bedürfnisse armer Länder nur unzureichend und sei "so fair wie ein bestochener Schiedsrichter", bemerkt Post.

Andererseits mangele es an entwicklungsfreundlichen Strukturen in den Entwicklungsländern selbst: "Rohstoffexporte und Privatisierungen boomen vielerorts, aber die Armen haben nichts davon. Viele Regierungen sind wenig daran interessiert die Ursachen für Armut in ihren Ländern zu überwinden."

Aber auch die Bundesregierung habe ihre Hausaufgaben zu erledigen: "Deutschland leistet nach wie vor zu wenig Entwicklungshilfe, auch im Vergleich mit anderen EU-Staaten. So kann man den zugesagten Stufenplan nicht erfüllen. In der Handelspolitik stehen die Interessen der deutschen Wirtschaft im Vordergrund und nicht die Armutsbekämpfung. Wenn die Verwirklichung der Entwicklungsziele bis 2015 noch gelingen soll, muss die Bundesregierung ihre Politik verändern." Für die nun angepfiffene zweite Halbzeit könne die Devise nur lauten: Aufholen, einholen, überholen!

Quelle: Pressemitteilung VENRO / "Deine Stimme gegen Armut"

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