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Anschlag von Bosten: Keine weiteren Sprengsätze

Archivmeldung vom 16.04.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Jens Goetzke  / pixelio.de
Bild: Jens Goetzke / pixelio.de

Nach dem Bombenanschlag von Boston haben die Ermittler keine weiteren Sprengsätze gefunden. Der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick, dementierte entsprechende Berichte, die sich in der Nacht verbreitet hatten. Zwar würden zahlreiche Gegenstände untersucht, es gebe aber neben den zwei explodierten Sprengsätzen keine Bomben, die gefunden worden seien.

Die Zahl der Verletzten gab er mit "über 150" an. Drei Menschen waren ums Leben gekommen, darunter ein 8-jähriger Junge. Über ein Dutzend Menschen sollen in kritischem Zustand sein. Ein FBI-Experte sagte, die Ermittler täten alles, um den oder die Täter zu fassen. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, sämtliche Video- und Bildaufnahmen der Polizei zur Verfügung zu stellen. Bislang gibt es keine Aufnahme einer Überwachungskamera, die die Installation der Sprengsätze zeigt. Offiziell gibt es auch keinen Verdächtigen, viele Personen wurden als Zeugen vernommen. Beim "Boston Marathon" waren am Montagnachmittag im Zieleinlauf zwei Bomben explodiert, bislang hat sich niemand zu dem Anschlag bekannt.

Polenz rät nach Boston zu Gelassenheit

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz, rät nach den Anschlägen in Boston zu Gelassenheit. "Natürlich fragen sich die Menschen in Deutschland jetzt, ob das auch bei uns passieren kann", sagte der CDU-Politiker dem "Handelsblatt" (Mittwochausgabe). "Wenn die Menschen wegen des Anschlags aber ihr Leben verändern, haben die Attentäter ihr Ziel schon zur Hälfte erreicht - das möchte niemand." Polenz geht davon aus, dass die Täter "maximale Angst und Schrecken verbreiten wollten. Wer auch immer dahinter steckt, wollte nicht nur viele Opfer verursachen, sondern auch dafür sorgen, dass die Bilder sofort um die Welt gehen." Solange offen sei, wer hinter den Bombenexplosionen stecke, sollten "wir Obamas Rat folgen, und nicht über die Täter spekulieren", warnte Polenz. "Solche Hypothesen verselbständigen sich schnell."

Terrorexperte sieht nach Bombenanschlag in Boston drei mögliche Spuren

Der Terrorexperte und Islamwissenschaftler Michael Lüders geht davon aus, dass nach den Bombenanschlägen beim Boston-Marathon drei Spuren verfolgt werden. Wenn es kein Einzeltäter gewesen sei, würden die Ermittlungen in Richtung "amerikanische Rechtsextremisten oder aber islamistische Gewalttäter" gehen, sagte Lüders im Sender Phoenix. Es sei richtig, dass es keine voreiligen Schuldzuweisungen gebe. "Aber es ist ganz klar, dass dieser Anschlag ein Zeichen setzen wird und natürlich auch die amerikanische Gesellschaft zutiefst verunsichert. Denn man hatte ja eigentlich in den USA gehofft, dass die Zeit des Terrors vorbeigegangen sei." Seit dem 11. September 2001 sei viel Zeit vergangen, so Lüders weiter. Nun gebe es einen Anschlag, der nicht mehr zur Kategorie "groß inszenierter Terroranschlag" gehöre, sondern "hier handelt es sich offenbar um Attentäter, die mit relativ schlichten Mitteln Terror verbreitet haben. Und das ist natürlich etwas, das die Sicherheitsbehörden in den USA und anderswo nervös machen wird. Denn gegen diese Form des Terrors kann es letztendlich keinen Schutz geben", so Lüders weiter. Es sei nicht möglich, Großstädte wie Boston, London oder Berlin vollständig vor solchen Gefahren zu schützen. Die US-amerikanische Politik stehe nun vor einer Gratwanderung, so Lüders. Einerseits gelte es der Gefahr zu begegnen soweit das möglich sein, andererseits dürfe man die Bevölkerung nicht zu sehr verunsichern. Dass der Marathon in London stattfinden soll, hält Lüders für richtig. "Man darf den Terroristen auch nicht den Gefallen tun, sich terrorisieren zu lassen, und jetzt in vorauseilendem Gehorsam Großveranstaltungen in London oder anderswo auf der Welt abzusagen. Es ist richtig, diesen Marathon in London stattfinden zu lassen. Sonst würde man eine Kapitulationsurkunde unterschreiben gegenüber Gewalttätern jedweder Couleur. Das kann nicht das Ziel einer offenen Gesellschaft sein."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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